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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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ist keine leichte Aufgabe. Die gute Nachricht lautet, dass die Videothek eine Mitgliedsliste besitzt, und der Wirt der Bar hat zu Protokoll gegeben, dass ein Großteil seiner Kundschaft am gestrigen Abend aus Stammgästen bestand.«
    »Ich dachte, dass auf einem Bild vielleicht der Typ zu sehen ist, der das Feuer gelegt hat. Es muss ein Bild mit nach unten gerichteter Perspektive sein, ungefähr fünfundvierzig Grad in Richtung des hinteren Teils der Menge.«
    Kaiser wirft mir einen eigenartigen Blick zu. »Sie werden es nicht glauben«, sagt er.
    »Was denn?«
    »Sie haben ein paar Köpfe und die Hand eines Weißen, der Ihnen den ausgestreckten Mittelfinger zeigt.«
    »Den ausgestreckten ...? Sie nehmen mich auf den Arm?«
    »Mein Sinn für Humor erstreckt sich keineswegs auf Fälle wie diesen.«
    »Sie glauben, dass er es war? Oder vielleicht ein Jugendlicher?«
    »Die Analyse des Fotos hat ergeben, dass es die Hand eines Erwachsenen ist. Wir können allerdings nicht genau sagen, ob männlich oder weiblich. Glauben Sie, dass die verdächtige Person früh genug gesehen hat, was Sie vorhatten, um sich rechtzeitig zu ducken und Ihnen den Finger zu zeigen?«
    »Er hat gesehen, was ich mache, zugegeben. Er ist mir im Rücken der Menge gefolgt. Ich glaube, dass er versucht hat, mir nahe genug zu kommen, um mich zu ermorden. Deswegen habe ich den Feuerwehrmann hinter ihm hergeschickt.«
    »Das war clever.«
    »Ich dachte, ich hätte die Kamera schnell genug hochgebracht. Verdammt.«
    »Es ist vorbei«, sagt Kaiser. »Sie können nichts mehr daran ändern, also vergessen Sie es.«
    »Das sagen Sie so leicht. Machen Sie das auch, wenn Sie Mist bauen?«
    »Tun Sie, was ich sage, nicht, was ich tue.«
    »Da sind wir.«
    Er bleibt vor dem roten Mustang stehen und grinst erfreut. »Ein hübscher Flitzer.«
    Ich öffne den Mustang mit der Fernbedienung, steige ein und klappe das Verdeck auf. Kaiser wirft sein Essen auf den winzigen Rücksitz und faltet seine lange Gestalt neben mir auf dem Beifahrersitz zusammen. In Sekundenschnelle donnern wir den Lakeshore Drive hinunter in Richtung der grünen Wiesen am Lake Pontchartrain. Er legt den Kopf in den Nacken und sieht in den Himmel hinauf.
    »Verdammt, tut das gut!«
    »Was?«
    »In einem Cabrio unterwegs zu sein mit einer hübschen Frau neben sich. Es ist lange her.«
    Trotz der merkwürdigen Situation spüre ich Freude in mir aufsteigen. Von John Kaiser zur Kenntnis genommen zu werden ist etwas ganz anderes, als mit Doktor Lenz über mein Aussehen zu diskutieren. »Lange her, dass Sie in einem Cabrio unterwegs waren? Oder so nahe bei einer hübschen Frau?«
    Er lacht. »Ich verweigere die Aussage.«
    Kaiser sieht ein paar Jahre älter aus als ich, doch er ist attraktiv geblieben. Ich gestehe es nur ungern ein, aber er erinnert mich ein wenig an David Gresham, den Geschichtslehrer, von dem ich Doktor Lenz erzählt habe. Es ist mehr seine Art, nicht irgendeine äußerliche Ähnlichkeit. Seine Bewegungen verraten Sicherheit, als wüsste er stets genau, wo er sich befindet und was ihn gerade umgibt. Ich frage mich, wie viel Lenz ihm über das Gespräch gestern Abend an Bord des Fliegers erzählt hat.
    Ich bremse scharf und steuere den Mustang auf einen betonierten Parkplatz mit einer Holzbank an der seewärtigen Seite der Straße. Während ich das Verdeck hochziehe, um zu verhindern, dass Möwen das Interieur des Wagens beschmutzen, trägt Kaiser das Essen zur Bank, hockt sich rittlings auf die eine Seite und breitet die Pappschachteln und Getränke vor sich aus. Seine Hosenbeine schieben sich hinauf bis zu den Waden und enthüllen ein schwarzes Halfter mit einer automatischen Pistole darin.
    »Ich habe Peking-Ente und Rindfleisch süß-sauer«, sagt
er. »Außerdem gebratenen Reis mit Shrimps, Frühlingsrollen und zwei ungesüßte Eistees. Nehmen Sie sich, worauf Sie Lust haben.«
    »Peking-Ente.« Ich hocke mich rittlings auf das andere Ende der Bank und greife nach einem der Becher.
    »Nur zu«, sagt er.
    Ich nehme mir ein wenig Reis auf einen winzigen Pappteller, schaufele Peking-Ente und Zucchini dazu und beginne zu essen.
    »Wollen Sie anfangen?«, fragt er. »Oder möchten Sie, dass ich zuerst rede?«
    »Ich fange an. Sie müssen wissen, dass ich mich in einer eigenartigen Situation befinde. Ich bin nicht gut mit Janes Verschwinden fertig geworden, doch im Verlauf des letzten Jahres habe ich gelernt, damit umzugehen. Irgendwie habe ich akzeptiert, dass ich sie niemals

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