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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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schaff das schon.«
    »Scheiße, Roy. Noch mal fünfzig, dass du’s nicht schaffst. Das heißt natürlich, wenn du genug Arsch in der Hose hast, einzuschlagen. Aber ich vermute mal, den hat Saddam dir auch weggeschossen.«
    »Nein, einfach nur das Spiel, so wie ausgemacht.« Roy klang selbst nicht besonders überzeugt.
    Wieder kicherte Chester. »Hey, Scheiße, Mann. Wenn du gewinnst, gehst du hier vielleicht mit genug Kohle raus, dass du dir’n Gummiarm kaufen kannst. Dann würden wir alle nicht mehr deinen armseligen Stumpf sehen müssen. Aber klar, wenn du nicht Manns genug bist, um die Wette zu halten, dann wundert mich das gar nicht …«
    »Ist ja gut, ich bin dabei«, gab Roy nach.
    »Jetzt pass auf«, sagte Via und saugte noch einmal ein Tröpfchen Blut aus Cassies Hand.
    Roy traf die weiße Kugel völlig falsch -
    »Verdammt!«
    - doch als sie die Sieben traf, schubste Via sie unsichtbar mit ihrem Finger in das Loch.
    Die ganze Bar brüllte vor Jubel.
    Roy zog ungläubig die Stirn in Falten.
    »Hat der ein Schwein«, grummelte Chester.
    »Her mit den Scheinen«, sagte Roy, doch dann bemerkte er Cassie, die ihm zuwinkte. »Hey, hallo Cassie«, sagte er und kam auf sie zu.
    »Guter Stoß«, sagte Cassie.
    Roy beugte sich vor und flüsterte: »Er hat Recht, das war reines Glück. Kann ich dir ein Bier ausgeben – ach nein, du trinkst ja nicht. Wie wär’s mit einer Cola?«
    »Gern, Roy. Danke.«
    »Also, was führt dich in dieses Loch?«
    »Ich habe dich gesucht«, sagte sie. »Ich wollte dich was fragen …«
    »Hey, Roy!«, unterbrach Chester. »Wer ist das kleine, scharfe Häschen da bei dir? Deine Schwester?«
    »Ignorier ihn einfach«, meinte Roy. »Das ist das größte Arschloch weit und breit.«
    Cassie glaubte ihm sofort, doch Chester stichelte weiter. »Hey, Roy! Wie viele Frauen hast du mit dem Stumpf abgekriegt? Ich wette, der wackelt beim Bumsen.«
    »Halt die Klappe, Chester.«
    »Tja, Roy, weißt du was? Ich zahl dir dein Geld nicht. Du musst mir schon eine verpassen, wenn du’s haben willst. Traust du dich, Stumpi?«
    Cassie tat Roy Leid. »Schlag dich nicht mit ihm. Das ist es nicht wert.«
    »Ich bin eigentlich kein Feigling, aber …«
    »Ist doch egal.«
    »Hey, Roy!« Diesmal schubste Chester Roy. »Warum haust du nicht ab nach Hause? Ich sorg schon dafür, dass deine kleine Stadtmieze kriegt, was sie wirklich braucht.«
    »Jetzt reicht’s«, sagte Roy und stand auf.
    O Scheiße , dachte Cassie.
    Die zwei Männer begannen ohne weitere Umschweife damit, sich zu prügeln. Roy war eindeutig im Nachteil. Für jeden Treffer, den Roy mit seiner einen Faust landete, musste er zwei noch härtere einstecken. Die Menge sammelte sich um die beiden und johlte.
    Roy war ziemlich bald am Ende.
    »Jetzt pass auf«, sagte Via noch einmal, und diesmal war es Hush, die etwas Blut von Cassies Hand leckte.
    Roys Gesicht war bereits blutüberströmt, doch als er zu einem lahmen Schlag ausholte, piekte Hush Chester schnell ins Auge.
    »Aaauuuu! Du Scheißkerl!«
    Roy holte wieder aus, und diesmal trat Hush Chester in den Solar Plexus. Er krümmte sich.
    »Verdammt«, murmelte Roy.
    »Du einarmiger Hurensohn!«, brüllte Chester wütend. Er kam wieder hoch und stürzte sich nach vorn.
    Hush stand inzwischen auf dem Billardtisch und grinste. Wieder schoss Roys Faust heran, berührte Chesters Gesicht, und im selben Moment rammte Hush ihm so fest sie konnte ihre Stiefelsohle ins Kinn. Er krachte erst auf einen Tisch und fiel dann zu Boden.
    »Sie ist ganz schön brutal, was?« Via grinste hämisch.
    Die Menge war begeistert.
    »Verfluchte Scheiße, Mann«, brabbelte Chester, als er sich mühsam wieder aufrappelte. Beide Augen waren geschwollen und würden sicher blau werden, seine Nase war gebrochen. Als er schwerfällig aus der Kneipe torkelte, trat ihm Hush zum Abschluss noch einmal in die Kniekehle, und er landete mit dem Gesicht zuerst auf dem Kiesparkplatz.
    »Wurde aber auch Zeit, dass jemand Chester mal den Arsch versohlt!«, rief jemand. Mehrere Mädchen lächelten Roy an.
    »Verflucht«, sagte er, als er wieder auf seinem Hocker saß. »Ich wusste gar nicht, wie viel Kraft ich habe.«
    Via und Hush lachten wie zwei Hyänen.
    »Ich glaube nicht, dass der Typ jemals wieder jemanden belästigt«, meinte Cassie.
    Als die übrigen Gäste sich wieder beruhigt hatten, fuhr sie fort: »Ich wollte dich eigentlich was fragen. Weißt du noch, als du mir von Fenton Blackwell erzählt hast?«
    »Klar«, sage Roy.

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