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Infernoclub 3 Mein verlockender Earl

Infernoclub 3 Mein verlockender Earl

Titel: Infernoclub 3 Mein verlockender Earl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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gänzlich aus der Fassung brachte. Verstohlen zupfte er an seinem Krawattentuch und fragte sich, wann es so warm im Raum geworden war. Von einer Sekunde auf die andere war seine Kleidung unbequem geworden - das weiße Hemd, das Krawattentuch, der formelle schwarze Anzug schienen ihn einzuengen. Jordan sehnte sich danach, all dies abzulegen, Mara in sein Bett zu entführen und sie im Mondschein zu lieben; all die verlorene Zeit aufzuholen.
    In diesem Moment blickte Mara ihn an, ihre Wangen leicht gerötet, als ob ihm seine Gedanken im. Gesicht geschrieben stünden.
    Jordan schaute zu Boden, schluckte und verfluchte sich und die wilde Freude, die ihn durchströmte. Welch gänzlich törichte Reaktion! Wütend schob er eine Hand in seine Tasche und nahm einen Schluck Portwein. Es kostete ihn einiges an Selbstdisziplin, seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Dann wurde endlich das Abendessen serviert.
    Die Gäste traten in einen Speisesalon, der ganz in Rosa und Blau gehalten war. Goldene Figurinen dienten als Kerzenhalter, Stuckgirlanden zierten die Decke, und schwere rosa Volants schmückten die hohen Fenster. Die Stuhllehnen zierte ein Lyra-Motiv, und das Tischtuch war aus schneeweißem Damast. Mara saß Jordan schräg gegenüber, sodass er während des Essens ein wachsames Auge auf sie haben konnte.

Schon bald trugen livrierte Diener mit gepuderten Perücken das Essen auf glänzenden Silbertabletts herein. Eine große Terrine mit Suppe vertrieb die letzten Spuren des frostigen Abends, und als der erste Gang aufgetragen wurde, wählte Jordan den Hammel.
    Während der ersten halben Stunde lauschte der Earl ausschließlich den Gesprächen der anderen Gäste und genoss das Geschwätz der Menschen, die nicht wussten, was es bedeutete, so viel Verantwortung zu tragen wie er selbst.
    Als junger Mann hatte Jordan stets großen Wert daraufgelegt, sich mit Freunden und Bekannten zu treffen, die nichts von der Existenz des Ordens wussten. Dies war ihm dabei behilflich gewesen, bei Verstand zu bleiben. Damals hatte Jordan versucht, sein Leben nicht von dem geheimen Krieg gegen die Prometheusianer bestimmen zu lassen. So zu enden wie Virgil war seine größte Angst gewesen.
    Doch über die Jahre war ihm dieser weise Vorsatz abhandengekommen.
    Jetzt verärgerte ihn das hohle Geplapper der sorglosen Aristokraten, und er verachtete sie.
    Eigentlich hätte die gute Stimmung Jordan aufheitern und seine sinkende Laune verbessern sollen, doch stattdessen verübelte er dem ton seine unbeschwerte Existenz. Sie alle würden, verdammt noch mal, nicht einen einzigen Tag in seinem Leben überstehen. Nur aus Vergnügen bestand ihr Alltag, Belastung und Sorgen waren ihnen unbekannt.
    In ihrer Gesellschaft war Jordan ein Fremdkörper, fehl am Platz.
    Der einzige andere Gast der Tafel, der genau so still war wie Jordan, war ein Kriegsheld, der im spanischen Unabhängigkeitskrieg gekämpft hatte. Der Major trug einen roten Mantel und war etwa so alt wie Jordan. Da er sein Bein in der Schlacht von Waterloo verloren hatte, ging er an einer Krücke. Es war Jordan eine Ehre gewesen, dem Mann im Salon die Hand zu schütteln. Ein edler Offizier, ohne jegliches Selbstmitleid. Ein stolzer Engländer.
    Inzwischen sprach die Gesellschaft über die Partys, die kommende Saison bei verschiedenen Leuten stattfinden sollten, die Jordan nicht kannte. Als der zweite Gang serviert wurde, entschied der Earl sich für das geröstete Täubchen und die Garnelen in Weißwein. Noch immer hatte er kaum ein Wort gesagt.
    Die meiste Zeit war er damit beschäftigt, Mara nicht anzustarren, doch als er einen weiteren vorsichtigen Blick in ihre Richtung warf, ertappte er sie dabei, wie sie ihn eingehend betrachtete, von winzigen Lichtpunkten des facettierten Leuchters besprenkelt.
    Ernst sah Jordan sie an. Daraufhin wandte sie den Blick ab, doch er konnte erkennen, wie Röte von ihrem wunderschönen Nacken aus in ihre Wangen stieg.
    „Lord Falconridge“, wandte sich Delilah vom Kopf der Tafel an Jordan, der seinen Blick förmlich von Mara losreißen musste. „Es ist so reizend, dass Sie uns heute Abend Gesellschaft leisten. Ich hörte von Lady Pierson, dass Sie im diplomatischen Dienst tätig waren.“
    „Ja, das stimmt.“ Höflich legte Jordan seine Gabel ab.
    „Wo waren Sie stationiert?“
    „An verschiedensten Höfen in Nordeuropa, Mrs Staunton. Preußen, Schweden, Dänemark. Die meiste Zeit im Ausland habe ich jedoch in unserer Botschaft in Russland

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