Infernoclub 3 Mein verlockender Earl
nach ihrem Handgelenk, um ihr den Puls zu fühlen, und fand heraus, dass die alte Frau durch die Ereignisse nur aufgewühlt war. „Sie sollten sich etwas ausruhen, Madam.“
Mara, die hinter ihm stand, nickte Mrs Busby zu. „Bitte nehmen Sie sich den restlichen Tag frei. Mary wird auf Thomas achtgeben.“
Mrs Busby umklammerte Jordans Hände. „Vielen Dank, dass Sie uns gerettet haben, Sir. Ich bitte um Verzeihung - ich kenne noch nicht einmal Ihren Namen!“
„Dies ist Lord Falconridge, Mrs Busby“, stellte Mara ihn vor. „Jordan, das ist Thommys Kinderfrau. Sie weiß mehr über Kinder, als in zehn Büchern steht, und hat dreißig Enkelkinder!“
„Wirklich?“ Jordan lächelte ihr zu. „Ich bin mir sicher, dass der Junge sich glücklich schätzen kann, Sie als seine Kinderfrau zu haben. Kommen Sie, ich helfe Ihnen auf.“
Sittsam senkte die alte Frau den Kopf, griff nach Jordans Hand und erhob sich. Der Earl geleitete sie bis zur Treppe, wo sie sich erneut bedankte. Bevor sie die Stufen hinaufstieg, hielt Mrs Busby inne und blickte Mara freundlich-besorgt an. „Sind Sie sicher, dass es Ihnen gut geht, Mylady?“
Mit gezwungener Heiterkeit entgegnete Mara: „Ja, danke. Legen Sie sich eine Weile hin, und rufen Sie mein Dienstmädchen, wenn Sie irgendetwas benötigen.“
Mrs Busby schenkte Mara ein dankbares Lächeln. Nachdem sie die Treppe hinaufgegangen war, blickten Mara und Jordan sich für einen langen Moment in die Augen.
Peinliche Stille senkte sich über die helle, luftige Eingangshalle.
Schließlich fragte Mara: „S...sind Sie bei dem Kampf verletzt worden?“
„Nein.“
„Sie waren großartig, Jordan.“
Nonchalant zuckte er mit den Achseln. „Gehört zu meinem Dienstalltag.“ Warum fing sein Herz jetzt nur an, schneller zu schlagen? Es gelang ihm kaum, den Blick von ihr abzuwenden.
Mara schaute zu Boden, und Jordan hatte mit einem Mal das Gefühl, dass sie im Begriff war, ihm gleich überschwänglich zu danken, vermutlich für seine Heldentaten. Ein Dank, den er nicht verdiente.
Nicht nachdem er vorhin im Park solch eisige, spitze Bemerkungen gemacht hatte.
Obwohl seine Worte in dem Moment gerechtfertigt schienen, bereute er sie nun zutiefst. Er war kein Stück besser als der Pöbel, der Mara im Park angegriffen hatte. Mit welchem Recht glaubte er, sie verurteilen zu dürfen? Selbstgerechter Bastard.
„Jordan ..."
Schnell räusperte er sich, um Mara das Wort abzuschneiden. „Ich werde mir jetzt Ihren Kutscher ansehen. Er hat aus einer Wunde an der Stirn geblutet.“
„Wie bitte?“, rief sie mit schreckgeweiteten Augen. „Jack ist verletzt?“
„Jemand hat einen Stein nach ihm geworfen.“
„Oh nein!“ Mit diesem Themenwechsel hatte sich die Spannung glücklicherweise aufgelöst. „Lassen Sie uns schnell zu den Ställen gehen und nachsehen, wie es ihm geht! “, rief Mara sofort.
„Nein. Sie bleiben hier. Es wäre mir lieb, wenn Sie sich für eine Weile nicht zeigen würden. Ich werde mich um ihn kümmern.“
Erneut wurde Mara blass, die großen Augen dunkel wie die Nacht. „Glauben Sie, dass die Meute mich immer noch verfolgt?“
„Nein, das ist höchst unwahrscheinlich. Aber um sicherzugehen, will ich ein paar sehr tüchtige Männer als Wachen aufstellen. Sie alle sind ehemalige Soldaten, die für den Sicherheitsdienst ausgebildet wurden.“ Jordan hatte für diese Aufgabe Sergeant Parker und seine Kameraden im Sinn. Doch als er sah, wie aufgewühlt Mara bei dem Gedanken war, dass der Pöbel erneut auftauchen könnte, erkannte Jordan, dass er sie auf der Stelle beruhigen musste. „Ich bin der festen Überzeugung, dass Sie nichts zu befürchten haben. Allerdings wäre ich sehr viel ruhiger, wenn ich wüsste, dass die Männer hier sind, das ist alles. Ich werde zwei oder drei von ihnen bitten, Ihr Haus für ein paar Tage zu beobachten - es sei denn, Sie haben Einwände dagegen?“
Benommen schüttelte Mara den Kopf.
Doch sie sah so verängstigt aus, dass Jordan einfach zu ihr gehen musste. „Schon gut, Liebes. Es wird alles gut werden.“
Mit klopfendem Herzen ertappte er sich dabei, wie er sie vorsichtig in die Arme nahm und festhielt.
Das Gefühl, sie so zu halten, und der Duft ihres Parfüms ließen Jordans Sinne taumeln. Kaum merklich streifte er mit den Lippen über die glatte, seidige Haut ihrer Stirn.
Mara hatte die Augen geschlossen und stand ebenfalls still da. Vielleicht war sie ebenso verblüfft über den süßen Schock dieser vergänglichen
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