Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)
erzitterte.
Das Letzte, was Cruz sah, bevor er die Besinnung verlor, war eine Phoebe, die laut schreiend auf Sara zu lief. Sein lautes »Neeeiiiinnn«, wurde von der Detonation geschluckt .
27 Stunden später
Die Landschaft am Blue Ridge war immer noch dieselbe wie vor drei Tagen, doch sie fühlte sich nicht so an. Channing starrte auf das dunkle Meer hinaus und sah doch gar nichts. Es war nichts mehr wie vorher, bevor Phoebe und Sara bei der Explosion ums Leben gekommen waren. Trotz seiner eigenen Verletzungen hatte er gespürt, wie sich seine Bindung zu Sara löste. Sie verschwand aus seinem Inneren, aus seinem Kopf. Jemand kappte die Synapse mit einem scharfen Schwert. An mehr konnte er sich nicht erinnern. Weder an die Zeit direkt nach der Explosion noch an den Flug zurück nach Seattle. Trotzdem war er dankbar, dankbar dass er sich auf seine Männer und Frauen verlassen konnte. Besonders Aragón und Ruben, die sofort nach dem Unglück die Initiative ergriffen hatten, um alle Vampire in Sicherheit zu bringen. Er war dazu nicht in der Lage gewesen. Der Schock, Sara für immer verloren zu haben, saß zu tief. Sein Leben hatte seinen Sinn verloren, seinen Glanz. Erst Shia und nun auch Sara. Konnte dies wirklich ein Zufall sein? Wie sollte sein Leben weitergehen? Hatte es überhaupt noch einen Sinn? Sara war für ihn vorherbestimmt gewesen, doch niemals hätte er sich vorstellen können, dass ihr gemeinsames Leben so kurz sein könnte.
Eine Hand legte sich schwer auf seine Schulter und riss Channing aus seinen düsteren Gedanken.
»Cruz, mein Bruder,« grüßte er.
Cruz setzte sich auf einen der großen Steine am Rand der Klippe. Sein Arm steckte in einer Schlinge. Ein herabfallendes Stück Beton hatte seine Elle gebrochen, er heilte nun mal nicht so schnell wie ein Vampir.
»Channing«, nickte er.
Eine Weile hingen beide Männer ihren Gedanken nach, bis Cruz das Schweigen brach. »Ruben hat mir das Leben gerettet, als er sich mit seinem Körper über mich warf, sonst hätte ich mir mehr gebrochen, als nur den Arm.«
Channing starrte ihn mit traurigen Augen an. »Ja, es sind tapfere Krieger. Jeder Einzelne von ihnen.«
Cruz nickte. »Und ich bin stolz, sie Brüder und Schwestern nennen zu dürfen.
Channing setzte sich zu Cruz auf die Steine , er fühlte sich wie ein alter Mann. »Wir sind ebenso stolz, dich in unseren Reihen zu wissen.«
Doch Cruz winkte ab. »Ich wünschte, ich wäre einer von euch, denn als Mensch wird es schwierig , Kassai zu töten, wo auch immer er sich aufhalten mag. Das ist das Einzige, was meine Gedanken beherrscht. Ich werde Phoebe und Saras Tod rächen, auch wenn es das Letzte sein wird, was ich in diesem Leben mache.«
Die Überzeugung, mit der Cruz seine n Wortne Ausdruck verlieh, beeindruckte Channing. Statt sich selbst zu bemitleiden, sollte er ebenfalls auf Rache sinnen. In diesem Augenblick verehrte er den Menschen neben sich für seinen Mut und die Willensstärke.
»Ich wollte Phoebe zu meiner Frau machen, doch das Schicksal hat anders entschieden.« Cruzʼ schwarze Augen glühten und sein Gesicht wirkte so stark und entschlossen, dass jeder ihn für einen Vampir hätte halten können. Cruz war wirklich ein Mann mit Ehre und Channing wollte ihm nicht nachstehen.
»Sie war deine Frau, so wahr, wie ich dir schwöre, dir zur Seite zu stehen, um Kassai zur Strecke zu bringen.«
Cruz nickte dankend. »Es tut mir leid um deinen Verlust. Sara war mir eine gute Freundin, solange ich lebe, werde ich sie nicht vergessen.«
»Ja, Cruz, das hätte sie gefreut. Es tut mir leid um Phoebe. Sie war sehr wichtig für uns, und dass dir das Liebste genommen wurde, ist unerträglich, aber ich verspreche dir hier eines in der Hand«, er reichte Cruz seine Rechte, »wir werden den Tod unserer Frauen rächen.«
Cruz ergriff Channings Hand und nickte ernst. »Mittlerweile wird die Liste derer immer länger, die Kassais Kopf wollen. Die Schlinge zieht sich für ihn immer enger zusammen. Unsere Frauen werden gerächt werden, aber ich muss dich vorher um einen Gefallen bitten.«
Channing erahnte diesen Gefallen, bevor die Worte Cruz ʼ Mund verließen, und nickte: »Sieben Tage, Cruz, ich gebe dir sieben Tage, wenn du dann immer noch ein Vampir werden willst, erledige ich das persönlich.«
Aragón lehnte in Martens Zimmer mit dem Rücken an der Tür und beobachtete ihn dabei, wie er sein Schwert reinigte. Er stand hier schon eine ganze Weile, aber keiner von beiden ergriff das Wort. Als
Weitere Kostenlose Bücher