Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Titel: Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
Vom Netzwerk:
einen schwungvollen Schritt zurücktrat, so dass es aussah, als würde er fliegen. Im Gegenzug stieß er einen lauten Schrei aus, und versuchte einen Treffer auf Saras Schulter zu landen, doch sie stieg ebenfalls hoch und drehte sich dabei um Channing. Sie hatte sein Manöver vorhergesehen und war ihm geschickt ausgewichen. Er lächelte und war froh, dass sein Gesicht hinter seinem Schutz verborgen war. Beim nächsten Schlag gingen beide zur gleichen Zeit mit ihrem Shinai aufeinander los. Gleichzeitig stiegen sie hoch, so dass sie etwa drei Meter über dem Parkett gegeneinanderprallten und zu Boden stürzten. Dabei landete Channing auf Saras Körper.
Schwer atmend riss sie ihren Kopfschutz herunter und lachte.
»Kämpfe nie mit einem Vampir, denn der kann fliegen!«
Channing nahm ebenfalls seine Maske ab und versuchte, sich von Sara zu befreien, was gar nicht so einfach war, da sich ihre Übungsschwerter ineinander verkeilt hatten. »Könntest du von mir runtergehen, du zerquetschst mich!« Ihr lautes Lachen hallte in dem großen Raum wider. Channing kam auch nicht auf die Beine, er versuchte, sich zu erheben, fiel aber wieder auf den Rücken und in Saras Arme.
Der Blick in ihre geheimnisvollen dunkelgrünen Augen warf ihn einfach um. Schwer atmend lag er neben ihr und war von ihrem Anblick gefangen, unfähig, sich zu regen. Er schaute tief in ihre Seele und sah darin etwas, was er kaum fassen konnte.
Er sah, dass sie sein war! Sie gehörte zu ihm wie die Sonne zur Erde, die Sterne zum Himmel. Nie wieder wollte er in andere Augen schauen, einen anderen Körper neben sich spüren. Ihre Stimme hallte in seinem Kopf wider, als sie sich in der Lagerhalle geliebt hatten, mit welchem Feuer und welcher Hingabe sie über ihn hereingebrochen war, es war völlig unfassbar für ihn, jemals wieder darauf zu verzichten. Und er sah noch etwas anderes. Er hatte von ihr geträumt. Er hatte im Krankenhaus von einer Frau geträumt, die er nicht retten konnte und die in den Fluten des Meeres versunken war. Er sah das Gesicht ganz deutlich vor sich, und er hörte, wie er ihren Namen rief: Sara!
Was hatte Maroush noch zu ihm gesagt? › Der Zufall ist ein mächtiger Verbündeter! ‹ Maroush hatte Recht behalten und ab sofort war der Zufall sein Verbündeter.
 
    Mit einem großen Satz stellte er sich auf die Füße und bot Sara seine Hand, um ihr aufzuhelfen. Sie ergriff sie zögerlich.
»Ich habe genug für heute. Was hältst du davon, wenn du mich mit euren Waffen vertraut machst?« Sara schaute ihn verblüfft an. »Okay, gehen wir zum Schießstand.«
Sie legten ihre Bõgu , die traditionelle Rüstung, wie auch den Hakama mit dem Kendo-Gi ab. Channings Shirt war auf dem Rücken ganz durchgeschwitzt, und sein Haar hing ihm wirr in die Augen.
Am Schießstand reichte Sara ihm ihre Waffe.
»Das ist eine SIG P210-8, eine 9mm Luxusversion mit dem üblichen seitlichen Magazinauslöser, einem einstellbaren Abzug. Sie hat eine Holzgriffschale und liegt toll in der Hand, ich liebe diese Waffe. Für mich gibt es nichts Vergleichbares. Probiere sie selber aus. Wir benutzen Spezialmunition, die alles durchschlagen. Du kannst dir natürlich auch eine von den anderen Waffen aussuchen. Wir haben einige Glocks und Brownings im Angebot.«
Channing schaute auf Sara hinunter, die solch einen Eifer an den Tag legte, als würde sie über die neueste Pariser Haute Couture sprechen. Wie konnte er da eine andere Wahl treffen.
»Nein, schon in Ordnung, ich probiere sie gerne aus.«
Er drehte sich zur Zielscheibe, die gut fünfzig Yards entfernt war, und nahm sie ins Visier.
»Halt, warte, nicht einhändig anvisieren!«
Channing legte beide Hände an die Waffe, doch auch hier hatte Sara wieder etwas zu bemängeln. »Gib sie mir, und stell dich hinter mich, dann lege deine Hände auf meine.« Er folgte ihren Anweisungen und legte die Arme um Sara. Er beugte sich tiefer, um auf ihrer Höhe die Ausrichtung ins Auge zu fassen. Doch das eigentliche Ziel, das er anpeilte, stand direkt vor ihm.
»Siehst du, so kannst du wunderbar anvisieren.«
»Hmmh, ganz wundervoll«, flüsterte er leise und schaute sie an.
Da war wieder ihr Geruch direkt vor seiner Nase. Ihr Haar kitzelte sein Gesicht, und Channing war nicht mehr in der Lage, sich zu konzentrieren. Sara umnebelte seine Gedanken und setzte seinen Verstand völlig außer Betrieb. Sara drehte sich in seinem Arm herum und sie starrten sich beide in die Augen.
»Ich meine das ernst, Channing.«

Weitere Kostenlose Bücher