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Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Titel: Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
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Oberkörper entlangglitten und sie ihre Lippen öffnete, um mit ihrer Zunge die seine zu suchen. Er griff nach ihren langen roten Locken und ließ sie sanft durch seine Finger gleiten.
Ungeachtet der Tatsache, dass beide noch völlig bekleidet waren, spürte jeder die Hitze des anderen.
Sara zog mit ungeheurer Kraft an Channings Pullover, als sie plötzlich innehielt.
»Ich muss dir etwas sagen«, flüsterte sie an seinen Lippen und schaute in seine silberglänzenden Augen, »im Lagerhaus, was da zwischen uns passiert ist, das war nicht einfach nur so, nur weil es in unserer Natur liegt. Ich wollte dich um deinetwillen, ich musste deine Haut spüren, wollte dich, seitdem ich dich hier im Haus Klavier spielen hörte, schon damals wäre ich am liebsten über dich hergefallen. Wann immer ich in deine Augen sehe, will ich dich, und es hat sehr wohl etwas zu bedeuten. Es bedeutet, dass ich dich liebe. Ich fühle diese Liebe in meinem Herzen und nicht, weil es irgendwo geschrieben steht.« Sie sagte es, ohne einmal Luft zu holen, aus Angst, ihr würden die Worte fehlen, Channing das alles zu sagen, und es war ihr egal, wie er darauf reagierte.
Channing starrte sie stumm an und stieß dann einen tiefen Seufzer aus. Er gab sich geschlagen. Seine Leidenschaft für Sara, die er die ganze Zeit versucht hatte zu unterdrücken, flammte mit einer ungeheuren Intensität wieder auf, wann immer sie in seine Nähe kam. Es machte für ihn keinen Sinn, sich dagegen zu wehren, er würde doch nur verlieren. Er wollte es nicht zugeben, doch er musste sich eingestehen, dass auch er sie liebte. So sehr, dass es manchmal weh tat.
»Ich dachte, mein Leben wäre schon vorbei. Aber mit dir fängt es an. Bevor ich dich kannte, war meine Welt leer, du füllst sie mit Sonne. Erst mit dir fühle ich mich ganz. Ich liebe dich, Sara, ohne dich kann ich nicht mehr leben.«
Seine Worte drangen wie durch Watte zu ihr, und es dauerte einige Sekunden, bis sie verstand. Sie zeichnete die Konturen seines Gesichts nach, als könnte sie es so für immer in ihrem Gedächtnis einprägen.
 
    Der laute Schrei riss beide aus ihrer Verzauberung füreinander. Es war Ewa, die aus ihrem heilenden Schlaf erwachte und den Hunger nach mehr Blut verspürte. Ihr ganzer Körper schmerzte, und ein inneres Feuer schien sie zu verbrennen. Stöhnend warf sie sich hin und her, aber nichts brachte Linderung.
»Ewa, bleib ruhig, hier, du musst etwas trinken, dann wird es dir gleich bessergehen.«
Ewa erkannte Channing, der sich über sie beugte, den Ärmel seines Pullovers hochzog und seine Reißzähne in sein Handgelenk versenkte. Danach hielt er es ihr an die Lippen. Sie sah das rote Blut direkt vor ihren Augen und wie von selbst öffnete sich ihr Mund. Ihre Zunge leckte gierig nach der dunkelroten Flüssigkeit. Mit jedem Schluck spürte sie, wie der Schmerz ihren Körper verließ. Sie presste Channings Hand fest an ihre Lippen, um schneller an ihre schmerzstillende Medizin zu gelangen. Sie fühlte, wie Sara ihr liebevoll über das Haar strich und ein kaltes nasses Tuch auf ihre Stirn legte. Es tat gut, umsorgt zu werden, auch wenn ihr nicht klar war, wo sie war und was mit ihr passierte. Ein Geräusch an der Tür ließ Sara und Channing aufschauen. Dort stand – regungslos und starr vor Schreck – Shia!
Keiner von ihnen wusste, wie lange er die Szene schon beobachtete, doch seine Miene sprach Bände. Mit drohenden Schritten kam er in den Raum.
»Heilige Scheiße, was macht ihr da mit Ewa?« Er sprang auf Channing zu, um ihn von Ewa wegzureißen, doch der fletschte die Zähne und ließ sie bedrohlich aufblitzen.
»Bleib, wo du bist, ich will Ewa nur helfen.«
»Shia, bitte beruhige dich.« Sara stellte sich ihm in den Weg. Seine Brustverletzung war inzwischen geheilt, aber er trug immer noch seine mit Blut verklebte Kleidung. »Hör mir zu. Ewa geht es den Umständen entsprechend gut. Wir mussten sie wandeln, weil eine Kreatur sie angegriffen hat, als sie dir helfen wollte. Du wurdest schwer angeschossen und bist ohnmächtig geworden. Ewa hat dich vor den Jägern beschützt und das beinah mit ihrem Leben bezahlt.«
Mit weit aufgerissenen Augen starrte Shia auf Ewa, die noch immer an Channings Arm hing und so hingebungsvoll trank, dass sie ihn gar nicht wahrnahm.
»Sie hat mit ihrem Menschenleben dafür bezahlt, mich zu retten?« Nur schwerlich drangen diese Worte in sein Bewusstsein, das noch ganz vernebelt war. Er wollte seinen Augen nicht trauen, und als

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