Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)
Schlafzimmer einer Frau handeln musste. Zarte Apricottöne beherrschten den Raum, unterbrochen von fliederfarbenen Akzenten. Ein feiner Vanilleduft stieg ihm in die Nase, der für einige Sekunden eine Erinnerung hervorrief, die er aber nicht zu fassen bekam.
Der Flur in der ersten Etage lag ebenfalls im Dunkeln, nur aus dem Erdgeschoss drang leise Musik nach oben. Klassische Musik. Er ließ sich über das Geländer hinabgleiten , lautlos, denn die Treppe k o nnte zu viele Geräusche bergen. Zielstrebig steuerte er auf die Tür zu, die ein Stück offenstand.
Der Raum wurde nur durch Kerzenlicht erhellt. Von e in em Lüster, der von der hohen Decke herabhing, sowie ein em Leuchter mit acht Kerzen auf der Mitte der Tafel. An de r en Kopfende saß ein Mann mit dem Rücken zur Tür. Er trank gerade einen Schluck Wein.
»Zwar gut, aber nicht gut genug, verehrter Gast ! Wer auch immer in mein Haus eingedrungen ist ...! «, grollte er und übertönte mit seinem lauten Bariton die Musik. Mit einem Fingerschnippen brachte er diese zum Verstummen.
Aragón trat aus dem Schatten der Tür und wollte einen Schritt in den Raum machen, doch da spürte er kalten Stahl an seinem Hals. Leise fluchend blieb er stehen. Verdammt, das wurde langsam zur Gewohnheit, dass er in eine Falle tappte !
»Keinen Schritt weiter, Vampir! Oder du findest deinen Kopf auf dem Fußboden wieder ! «, zischte eine weibliche Stimme an seinem Ohr.
Das große Schwert wog schwer auf seiner Schulter und Aragón bewegte sich keinen Millimeter. N ach einem Augenblick hob er vorsichtig die Hände, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war. Der Duft von Vanille drang erneut in seine Nase und ein kurzer Flashback trat vor seine Augen. Er sah das Gesicht einer blonden Frau vor sich. Doch eine Sekunde später war dieses Bild bereits in der Versenkung verschwunden.
Die Gestalt am Tisch stand auf und wandte sich um. Die Beine des Mannes steckten in hohen Reitstiefeln, er trug ein weißes Hemd, das er lässig über der schwarzen Reiterhose trug. Sein langes Haar hatte er zu einem Zopf gebunden und auf seinem Mund lag ein leicht spöttisches Lächeln.
»Ich denke, du kannst dein Schwert wieder einstecken, liebe Violett. Unser Gast scheint nichts Böses im Sinn zu haben, obwohl er durch ein Fenster eingedrungen sein muss. Dabei hätte er nur an unsere Tür klopfen müssen.«
Nur zögerlich entfernte sich das Schwert von Aragóns Hals und er atmete vorsichtig aus . E r machte einen Schritt in den Raum und ließ ein lautes Lachen los .
»Marten, nicht zu glauben, dass ich dich hier gefunden habe ! «
»Eure Hoheit, du hast dich nach all den Jahren nicht verändert«, sagte Marten MacFarlane und schloss Aragón in seine Arme. Lachend standen sich die beiden Männer gegenüber und schlugen sich auf die Schultern. »Mein Bruder, es ist lange her, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
Aragón nickte zustimmend. »Ja, es sind Jahrhunderte. Doch als ich das Auto vor der Tür sah, war mir sofort klar, dass ich dich gefunden habe. Wie ist sehe, hat sich dein Geschmack für teure Autos und schöne Frauen nicht geändert.«
Marten stieß ein lautes Lachen aus. »Nur die Reihenfolge, mein Bruder. Da wir gerade von schönen Frauen sprechen, darf ich dir Violett Farnese vorstellen ? E ine Dame, die es versteht, mit dem Schwert umzugehen ... Violett, darf ich dir unseren Gast vor... ? «
»Ramiro II. von Arag ó n, wir hatten bereits das Vergnügen.« Ihre violetten Augen musterten Aragón von oben bis unten und blieben dann wieder an seinem Gesicht hängen. Ein herablassender Zug trat in ihre Mund winkel. »Auch wenn es Jahrhunderte her ist, möchte ich diese Bekanntschaft nicht erneuern.« Sie nickte Marten kurz zu und verließ eilig den Raum.
»Oh, du scheinst ja einen bleibenden Eindruck bei der Guten Violett hinterlassen zu haben.«
Aragón starrte verwirrt auf die sich schließende Tür.
»Violett ? Sie lebt?«, flüsterte er und konnte es in diesem Moment selbst nicht glauben.
Freund oder Feind
3. Kapitel
Aragón blickte auf die geschlossene Tür, als hätte er gerade einen Geist gesehen.
»Seltener Besuch vermehrt mit Sicherheit die Freundschaft Bruder, trotz der Freude über ein Wiedersehen kommt die Frage auf, was dich in die Tiefen Schottlands führt. Bitte, komm und setz dich. Erzähl mir, wo du gerade herkommst. Was führt dich zu uns?«
Als Aragón nicht reagierte, berührte Marten MacFarlane ihn an der Schulter und brachte ihn
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