Infinity Ewig Dein
Vielleicht eine Art Fluch, der auf den Vampiren lastet? Der Preis, den sie für ihr ewiges Leben zahlen?“
„Studierst du heimlich Biologie, oder wie erklärt sich dein fundiertes Wissen über Blut?“, scherzte Eve. Sie schien dennoch einigermaßen beeindruckt zu sein.
Adam kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Er musste wirklich aufpassen, sich nicht aus Versehen zu verraten. Aber er liebte den Ausdruck in Eves Augen, wenn er ihr etwas erzählte, was sie noch nicht wusste oder worüber sie vorher noch nicht nachgedacht hatte.
„Wie man sich wohl in einen Vampir verwandeln kann?“, sinnierte sie weiter. „Auch hierzu gibt es ja unzählige Vorschläge und Erklärungen in all den Büchern und Geschichten. Die meisten davon halte ich persönlich für viel zu absurd und umständlich konstruiert. Zum Beispiel, dass man erst das Blut eines Vampirs trinken und dann sterben muss, nur um dann als halb fertiger Vampir wieder zum Leben zu erwachen und danach menschliches Blut trinken zu müssen, um die Verwandlung abzuschließen.“
Eve hatte ja so recht. Tatsächlich, war es sehr viel einfacher. Aber auch darüber würde er ihr heute nicht alles sagen. Daher meinte er nur: „Da gebe ich dir völlig Recht, das kommt mir viel zu umständlich vor!“
Sie mussten beide lachen.
Adam fand, dies war der perfekte Zeitpunkt für den nächsten Schritt. Er musste unbedingt herausfinden, ob sie in ihm mehr sah als nur einen guten Freund.
Aber was, wenn sie nein sagte? Adam verdrängte diesen unschönen Gedanken. Er fuhr sich übers Haar.
„Ist alles okay bei dir? Du siehst so aus, als wärst du in Gedanken ganz woanders“, sagte Eve.
„Ich ... äh, ja, irgendwie schon.“
„Und worüber hast du so angestrengt nachgedacht?“
„Über dich“, gestand Adam.
„…über mich?“
Eve sah ihn mit geöffnetem Mund an. Oh, wie süß sie war. Ihre Lippen glänzten verführerisch, auch wenn Eve sich dessen gar nicht bewusst zu sein schien.
Adam strich sich wieder mit einer Hand durchs Haar. Verdammt, du alter Feigling, jetzt trau dich endlich.
„Ich hatte mir gedacht … also weißt du …“ – Adam holte tief Luft – „gehst du … gehst du mit mir aus?“, stotterte er dann. Großartig, einfach großartig, dachte er, das hat jetzt bestimmt mächtig Eindruck auf sie gemacht. Warum musste er auch erst so alt werden, bevor er das erste Mal ein Mädchen nach einem Date fragte!
„Gern“, antwortete sie zu seiner großen Überraschung und wurde wieder rot.
„Toll, wirklich, das ist toll. Ganz toll.“
„Ja, toll“, lachte Eve.
Adam kam sich ein bisschen albern vor. Aber egal, sie wollte mit ihm ausgehen, nur das zählte!
„Hast du Lust auf Kino morgen Abend?
KAPITEL 2
Eve
„Denk an unser Date heute“, hatte Adam Eve vorhin nach dem Unterricht noch zugerufen. Als ob sie das hätte vergessen können, sie hatte die letzte Nacht kaum geschlafen und den ganzen Schultag über an nichts anderes denken können!
Sie kam eine ganze Weile zu früh zu ihrer Verabredung und freute sich daher, auch Adam schon zu sehen. Er stand auf der anderen Straßenseite neben dem zurzeit unbesetzten Kassenhäuschen.
Gerade wollte sie ihn rufen und ihm zuwinken, doch etwas war merkwürdig an Adams Verhalten, deshalb ließ sie die bereits erhobene Hand wieder sinken und trat unwillkürlich dicht an einen Zeitungskiosk heran, der ihr etwas Deckung bot. Adam guckte sich immer wieder verstohlen nach allen Seiten um, ganz so als habe er etwas Verbotenes vor. Er schien zu dem Schluss zu kommen, unbeobachtet zu sein. Eve sah, dass er einen durchsichtigen Plastikbeutel aus der Jackeninnentasche zog, den Schraubverschluss öffnete und die darin enthaltene rote Flüssigkeit, die ein bisschen wie dickflüssiger Sirup aussah, in hastigen Schlucken austrank. Als er den Beutel absetzte, nahm sein Gesicht einen zufriedenen Ausdruck an, er wirkte sogar regelrecht erleichtert.
Eve war verunsichert. Was hatte Adam da wohl getrunken? Sie war sicherlich etwas naiv, wenn es um das Thema ging, und nicht allzu gut darüber informiert, aber konnte das irgendeine Art von Droge gewesen sein?
Sollte sie ihn darauf ansprechen? Aber dann hätte sie zugeben müssen, ihn heimlich beobachtet zu haben, und das war ihr unangenehm.
Also ging sie auf Adam zu und begrüßte ihn so, als würde sie ihn jetzt erst sehen. Zu ihrer Erleichterung machte Adam auf sie kaum einen anderen Eindruck als sonst, er war nur ein bisschen entspannter. Eve hatte
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