Infinity Ewig Dein
Stacey davon überrascht, Zurückweisungen musste sie sicher nicht oft erleben.
Kurz darauf stand Adam vor dem Tisch, an dem Eve mit Grace saß.
„Ladies, ist hier vielleicht noch etwas frei?“, fragte er.
„Klar“, sagte Grace, hob aber fragend eine Augenbraue, als sie sich zu Eve drehte und einen Platz aufrückte. Aber Eve konnte nur mit den Schultern zucken.
Während des Essens unterhielten sich Grace und Adam prächtig über die Gothic Szene und entdeckten, dass sie sich darüber hinaus auch beide für Kunstgeschichte interessierten. Eve freute sich darüber, wie gut die beiden sich verstanden. Als Adam sich kurz umsah, machte Grace heimlich das Daumen-Hoch-Zeichen.
Stacey dagegen warf Eve quer durch den Raum hindurch einen hasserfüllten Blick zu und Eve ahnte, dass sie in der Hackordnung der Schule gerade noch weiter nach unten gerutscht war. Und wenn schon, dachte sie, noch weiter nach unten geht eigentlich gar nicht. Dass Adam sich zu ihr gesetzt hatte, war das alles mehr als wert.
Adam
Auch am nächsten Morgen holte Adam Eve von zu Hause ab. Sie war sogar früher dran als gestern und Adam freute sich sehr darüber, da er so ein bisschen mehr Zeit mit ihr vor der Schule verbringen konnte. Allerdings reichte ihm das längst nicht, auch am Nachmittag wollte er mit ihr zusammen sein. Sie fehlte ihm, sobald sie nicht in seiner Nähe war.
„Was hältst du von einem kleinen Ausflug heute nach der Schule?“, fragte Adam, kurz bevor sie das Schulgebäude betraten.
„Viel“, antwortete Eve mit gesenktem Blick, aber zu Adams Erleichterung nahm er ein verstohlenes Lächeln bei ihr wahr.
Nach der Schule machten sie sich auf den Weg in den Central Park. Adam hatte Eve vorgelogen, seine letzte Unterrichtsstunde sei ausgefallen und deswegen habe er Zeit gehabt, eine Picknickdecke und einen Korb mit Leckereien zu besorgen. Sie schlenderten eine Weile über die mit raschelndem, buntem Herbstlaub überdeckten Wege, bis sie eine schöne Stelle in dem hohen Gras in der Nähe des Sees The Pond fanden. Dort breiteten sie die karierte Decke aus, die Adam mitgebracht hatte.
Eve ließ sich sofort darauf fallen, schloss die Augen und hielt ihr Gesicht in Richtung der warmen Herbstsonne. Das Licht fing sich in ihren Haaren und ließ es seidig schimmern. Adam lächelte. Eve war so wunderschön und hier hatte er sie endlich ganz für sich.
„Ah, ist das schön hier. Adam, das war wirklich eine super Idee, hierher zu kommen“, sagte Eve und öffnete die Augen wieder. Sie sah entspannt aus.
Adam setzte sich zu ihr, betrachtete sie und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Es kribbelte in seinen Fingern und er merkte, wie sie unter seiner Berührung den Atem anhielt. Ihre Haut war so warm und weich.
Noch einmal strich er ihr über die Wange. So zart, dachte er. Zum Anbeißen, sagte eine Stimme in ihm, tu es doch, jetzt.
Schnell zog Adam seine Hand zurück, er konnte sich auf keinen Fall erlauben, die Kontrolle über sich zu verlieren.
„Ja, es ist sehr schön hier, mit dir“, sagte er dann und lächelte Eve an.
Sie wurde rot. Er hatte anscheinend ein echtes Talent, sie in Verlegenheit zu bringen. Eve beugte sich über den Picknickkorb und holte einen gekühlten Eistee und zwei Gläser heraus.
„Erzähl mir mehr von deiner Familie“, sagte sie, während sie die Getränke eingoss.
„Ach, eigentlich gibt es nicht viel zu erzählen…“ Adam machte eine Pause und seufzte. „Mein Vater erwartet viel von mir. Ich bin sein ältester Sohn, er hat immer darauf vertraut, dass ich eines Tages die Leitung des Familienunternehmens übernehme und das Geschäft mit derselben Begeisterung und Hingabe weiterführe wie er. Aber ich bin nun mal anders als er! Nicht, dass ich nicht auch ehrgeizig sein kann oder dass ich faul wäre, aber ich bin einfach nicht einverstanden mit der Firmenpolitik, die dort betrieben wird.“
Adam rupfte einige lange Grashalme ab und nestelte mit den Fingern daran herum.
„Aber wäre es dann nicht gerade sinnvoll, die Führung zu übernehmen, um daran etwas ändern zu können?“, fragte Eve, die sich wieder auf der Decke ausgestreckt hatte und nun den Kopf in seine Richtung drehte.
„Ach, das lässt sich nicht ändern. Der komplette Vorstand und der Großteil des Aufsichtsrats bestehen aus Familienmitgliedern, die die Vorgehensweise allesamt für gut heißen. Dagegen wäre ich chancenlos! Wahrscheinlich hat mein Vater sogar Recht und ich bin einfach zu
Weitere Kostenlose Bücher