Infiziert
Firmenzeichen tragen, damit keiner der Anwohner sich etwas dabei dachte, denn alle Handwerker trugen ihre Namen auf ihrem T-Shirt. Dann würden sie ins Haus kommen, Perry unauffällig hinaus zu ihrem Van bringen und ihn irgendwohin fahren, wo Männer in weißen Laborkitteln waren, die die Dreiecke rasch und schmerzlos aus Perrys Körper entfernen würden. Natürlich würde er schwören müssen, alles geheim zu halten, aber das war ein geringer Preis. Das war seine Chance. Das war Hoffnung. Selbst wenn er sonst nichts dabei gewann, wäre es eine Gelegenheit, um dafür zu sorgen, dass diese kleinen Scheißer bekamen, was sie verdienten.
Er gab die Nummer ein.
Die angenehme Stimme einer Frau antwortete: »Dreieck-Zäune. «
Perry flüsterte die Worte, und doch klang jede Silbe wie eine dröhnende Kakophonie in der stillen Wohnung. »Äh, ja. Ich brauche Hilfe mit … mit …«
Er suchte nach Worten. Sollte er ganz offen sein und einfach fragen? Was sollte er sagen? Wusste die Sekretärin Bescheid? Wurde sein Telefon abgehört?
»Hilfe wobei, Sir?«, fragte die angenehme Stimme.
Rasch und lautlos klappte Perry das Handy zusammen und beendete die Verbindung, ohne dass die Leitung auch nur klickte. Wie sollte er seine Fragen stellen? Gab es ein Codewort? Es konnte sein, dass er abgehört wurde. Würden die Dreiecke herausfinden, dass er um Hilfe gebeten hatte? Würden sie ihn bestrafen?
Hör auf! Wie sollten die Dinger dein Telefon anzapfen? Sie haben nicht einmal Arme. Und sie stellen dich auch nicht auf die Probe – das kann einfach nicht sein. Denn sie werden dich sowieso umbringen. Sie werden wohl kaum deine Loyalität testen, nachdem du schon drei von ihnen umgebracht hast. Das ist nicht logisch. Denk nach, Mann! Kümmere dich darum, dass sie nichts mitbekommen. Denk nach!
Perry bemühte sich, langsamer zu atmen. Ein würgendes Gefühl der Panik schoss ihm durch den Kopf. Möglicherweise blieben ihm nur noch wenige Augenblicke, um seine große Chance zu nutzen. Und wenn das Telefon abgehört wurde, dann bewies das nur, dass jemand seinen Zustand kannte und nichts dagegen unternahm; und das wiederum hieß, dass jeder Anruf Zeitverschwendung wäre. Er musste sich beruhigen und sofort handeln, wenn er noch eine
Chance haben wollte, das alles zu überleben. Die Zeit wurde knapp.
Er griff nach dem Telefon und gab die Nummer der Firma für Dreieck-Wohnmobile ein. Genau das musste es sein. Natürlich war die Wohnmobil-Firma genau das, was er suchte. Sie konnten mit einem ihrer Fahrzeuge hierherkommen, er würde einsteigen, als wolle er eine Probefahrt machen, und schon wäre er über alle Berge. Kein Nachbar würde wissen, was vor sich ging; niemand würde auch nur Verdacht schöpfen. Jetzt ergab alles einen Sinn.
»Dreieck-Wohnmobile«, meldete sich eine schroffe männliche Stimme. Das klang schon angemessener.
»Ja«, sagte Perry leise, wobei er das Telefon mit seinem Kinn und seiner freien Hand abdeckte. »Ich hab mich gefragt, ob Sie mir helfen können.«
»Nun, es kommt darauf an, wobei Sie Hilfe brauchen«, antwortete die tiefe, raue Stimme, in der ein Hauch von fröhlichem Humor mitschwang. »Was können wir für Sie tun?«
Es kommt darauf an, wobei Sie Hilfe brauchen, hatte der Mann gesagt. Warum sollte er so etwas sagen? Er musste der Richtige sein. Kein Zweifel.
»Am Anfang hatte ich sieben, aber drei habe ich erwischt«, sagte Perry gehetzt. »Ich glaube, die anderen wachsen noch. Ich weiß nicht, wie viel Zeit ich noch habe.«
»Entschuldigen Sie bitte. Sieben was?«
»Sieben Dreiecke«, sagte Perry, unfähig, ein Grinsen zu unterdrücken.
»Dreiecke?«
»Ja! Genau!« Perry rutschte unruhig auf dem Sofa hin und her, als könne sein Körper die neue Energie nicht bei
sich behalten, die durch seine Adern strömte. »Sie müssen mir helfen! Sagen Sie mir nicht, dass es bereits zu spät für mich ist!«
»Mister, ich weiß nicht, worüber Sie eigentlich reden. Wobei helfen?«
»Die Dreiecke, Mann!« Perry bemerkte nicht, dass er immer lauter sprach. »Hören Sie auf, irgendwelche Spielchen mit mir zu spielen. Ich habe keine Ahnung von Ihrem Code oder Ihrem Losungswort oder was immer Sie auch benutzen. Ich bin nicht James Bond, okay? Ich weiß nur, dass diese Dinger in mir wachsen und dass ich sie nicht aufhalten kann. Scheiß auf den Schwachsinn mit dem Passwort. Schaffen Sie einfach nur ein paar Leute in eines Ihrer Wohnmobile und kommen Sie her!«
Perrys Blut wurde kalt, als er ein leises
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