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Infiziert

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Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Mann, als du jemals sein wirst, Junge. Schau dich doch an. Du willst aufgeben, willst sie gewinnen lassen, willst zulassen, dass sie dich fertigmachen. «
    Perry spürte, wie Wut in ihm aufstieg. »Verdammt noch mal, was soll ich denn tun? Sie sind in mir Daddy! Sie fressen mich von innen her auf.«
    Jacob Dawsey grinste. Sein schmales, ausgemergeltes Gesicht zeigte die Zähne eines Skeletts. »Und du lässt zu, dass sie dir das antun, Junge? Du lässt sie gewinnen? Hör auf, dich wie eine Frau zu benehmen, und tu etwas dagegen.« Wieder ließ der Dampf den Spiegel beschlagen, wodurch Jacob Dawseys Gesicht nach und nach immer unschärfer wurde. »Hörst du mich, Junge? Hörst du mich? Tu etwas dagegen! «
    Der Spiegel war vollständig beschlagen. Perry wischte ihn frei, doch jetzt starrte ihn nur sein eigenes Gesicht an. Daddy hatte recht. Daddy hatte immer recht gehabt. Perry war ein Narr gewesen, als er versucht hatte, vor dem zu fliehen, was er in Wirklichkeit war. In einer Welt voller Gewalt konnten nur die Starken überleben.
    Perry holte langsam tief Luft und bereitete sich innerlich auf das vor, was er zu tun hatte.
    Es wurde Zeit, sich in den Kampf zu stürzen.

61
Der Anruf (zweiter Teil)
    Officer Ed McKinley bog nach links in die Washtenaw Avenue ein und fuhr in Richtung Osten nach Ypsilanti. Der Verkehr um das Einsatzfahrzeug der Polizei von Ann Arbor wurde ein wenig langsamer, doch nicht allzu sehr, nicht einmal bei den Fahrern, die sich gerade noch an die zugelassene Höchstgeschwindigkeit hielten. Officer Brian Vanderpine, der auf dem Beifahrersitz saß, starrte aus dem Fenster und war weitaus unruhiger und wachsamer als sonst.
    »Acht Tote«, sagte Brian. »Mann, das sind eine Menge.«
    »Brian, du sagst das jetzt schon zum zehnten Mal«, erwiderte Ed. »Wie wär’s, wenn du mal ne Pause einlegen würdest? «
    »Ich fasse es nicht. Solche Scheiße passiert einfach nicht in Ann Arbor.«
    »Jetzt offensichtlich schon«, sagte Ed. »Ich bin nicht überrascht, wirklich. Es gibt hier Fremde aus jeder Ecke dieses verdammten Planeten, die hier zur Schule gehen. Und jeder Einzelne von ihnen hält Amerika für böse.«
    »Ja, wir sind böse, aber sie sind richtig glücklich, wenn sie hierherkommen und ihre Ausbildung bei uns machen können.«
    Ed schnaubte.
    »Genau. Ich vermute, unsere Schulen sind nicht böse, nur alles andere an unserer Kultur. Schon seltsam, dass sie so problemlos damit klarkommen.«
    »Ich würde liebend gerne den Bastard finden, der für all
das verantwortlich ist«, sagte Brian. »Glaubst du, dass die Feds wissen, was sie tun?«
    Ed zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Irgendwas stinkt an dieser Sache, so viel ist klar. Die tauchen genau in dem Moment auf, als die ganze Scheiße hochgeht. Nicht früher. Wir werden nicht gewarnt, wir dürfen nur die Leichen zählen.«
    Das Funkgerät rauschte. »Wagen siebzehn, melden Sie sich.«
    Brian griff nach dem Mikrofon und drückte auf die Sprechtaste. »Hier Wagen siebzehn.«
    »Wie weit sind Sie vom Windywood-Apartmentkomplex entfernt?«
    »Wir sind auf der Höhe der Golfside und fahren auf der Washtenaw in Richtung Osten«, antwortete Brian. »Wir sind nur ein paar Minuten von Windywood entfernt. Was ist los?«
    »Ruhestörung. Beschwerde von einem gewissen Al Turner, der in Apartment B-303 wohnt. Er sagt, der Kerl unter ihm schreit schon seit Tagen rum. Laut Unterlagen handelt es sich um einen gewissen Perry Dawsey, Apartment B-203.«
    Brian warf Ed einen fragenden Blick zu. »Perry Dawsey. Warum klingt dieser Name nur so vertraut?«
    »Ich frage mich, ob das der Kerl ist, der vor ein paar Jahren für die University of Michigan als Linebacker gespielt hat.«
    Wieder drückte Brian auf die Sprechtaste. »Roger, Zentrale. Wir kümmern uns drum.«
    »Seien Sie vorsichtig«, sagte die Beamtin auf dem Revier. »Der Mann, der sich beschwert hat, behauptet, dass Dawsey riesig und möglicherweise gefährlich ist.«

    »Roger, verstanden. Wagen siebzehn Ende und aus.« Brian steckte das Mikrofon zurück in die Halterung.
    Ed runzelte die Stirn. »Riesig und möglicherweise gefährlich? Das klingt eindeutig nach dem Perry Dawsey, den ich hab spielen sehen.«
    Brian blinzelte gegen die strahlende Wintersonne. Er konnte sich daran erinnern, dass er »Scary« Perry Dawsey schon spielen gesehen hatte. »Riesig und gefährlich« traf den Nagel auf den Kopf. Es ging zwar nur um Lärmbelästigung, aber der Ton des Anrufs gefiel ihm nicht. Ganz und gar

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