Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
Vom Netzwerk:
konnte, wenn er sich nur ein einziges Mal vom Boden abstieß. »Die Fasern gibt es also schon eine Weile, aber erst jetzt erreichen sie das Larvenstadium? Bedeutet das, dass sie eine Art Evolution durchmachen?«
    Margaret wollte schon antworten und ohne darüber nachzudenken die Vermutung korrigieren, die ein Laie in Bezug auf eine wissenschaftliche Frage angestellt hatte, doch dann hielt sie inne. Otto hatte alles sehr vereinfacht, aber seine Vorstellung traf die Sache auf den Kopf.
    »Amos«, sagte Margaret, »hat diese Forschungsgruppe verzeichnet, wo die Fasern aufgetreten sind?«
    Amos zuckte mit den Schultern. »Ich würde es vermuten, aber ich bin nicht sicher. Wir müssen uns mit denen unterhalten. «
    Margaret sah die Papiere durch. »Doktor Frank Cheng. Er ist der Projektleiter. Ich muss mit diesem Mann sprechen. Aber ich weiß nicht, ob Murray zulassen wird, dass ich ihn anrufe.«
    »Margaret, würden Sie mir eine Bemerkung erlauben?«, fragte Otto.
    »Klar.«
    Er ließ seinen Sessel noch einmal kreisen und packte den Schreibtisch dann mit beiden Händen. Die ganze Zeit über lächelte er. »Es sieht so aus, als ließen Sie sich von den Leuten herumschubsen. Ist Ihnen das schon mal aufgefallen?«
    Sie spürte, wie sie rot im Gesicht wurde. Die Tatsache, dass sie ein Problem hatte und dass jeder wusste, dass sie ein
Problem hatte, bedeutete noch lange nicht, dass Otto auch tatsächlich darüber sprechen musste.
    »Das geht Sie nichts an«, sagte sie.
    »Es scheint mir aber, dass Sie viel stärker sind, als Sie selbst glauben. Wir haben es hier mit einer ziemlich verrückten Sache zu tun, stimmt’s?«
    Sie nickte.
    »Wenn Sie also das Gefühl haben, dass wir etwas tun sollten, sollten Sie vielleicht aufhören, so ein Weichei zu sein.«
    »Wie bitte?«
    Amos schlug auf den Couchtisch. »Predige weiter, Bruder Otto!«
    »Ich sagte, Sie sollten aufhören, so ein Weichei zu sein, Margaret.«
    »Ich habe gehört, was Sie gesagt haben.«
    »Lassen Sie sich nicht länger von Murray sagen, was Sie zu tun haben.«
    Margarets Kiefer sackte nach unten. »Sind Sie jetzt komplett durchgedreht? Mann, er ist der stellvertretende Direktor der CIA! Wie kann ich mir von ihm nicht sagen lassen, was ich zu tun habe?«
    »Schön, er ist also der stellvertretende Direktor. Und wissen Sie, was Sie sind?«
    »Sag’s ihr«, kreischte Amos. Er sprang auf und reckte die Hände gen Himmel. »Sag unserer guten Schwester, was sie ist!«
    »Ja, Agent Otto, bitte sagen Sie mir, was ich bin.«
    Otto drehte sich zweimal in seinem Sessel, bevor er weitersprach. »Sie sind die leitende Epidemiologin, die eine neue, unbekannte Krankheit mit grauenhaften Implikationen untersucht.«

    »Grauenhaft!«, echote Amos.
    »Sie haben zu wenige Leute, und Sie bekommen die Experten nicht, die Sie eigentlich bräuchten.«
    »Das ist eine Sünde!«, sagte Amos.
    »Scheiße, Amos, schalt einen Gang zurück«, sagte Margaret.
    Amos lächelte. Dann griff er nach einem Magazin auf dem Couchtisch, setzte sich und tat so, als würde er lesen.
    »Margaret, er hat Ihnen die Verantwortung übertragen in dieser Sache. Was wird passieren, wenn Sie darauf bestehen, sich mit diesem Cheng zu unterhalten? Glauben Sie, Murray wird jemand anderen hinzuziehen, um Sie zu ersetzen? «
    Sie wollte etwas sagen, unterbrach sich jedoch sofort wieder. Nein, Murray würde das nicht tun. Nicht weil sie so ein wissenschaftlicher Superstar war, sondern weil er diese Angelegenheit ganz dicht unter Verschluss halten wollte. Murray brauchte sie.
    »Also«, sagte Otto und stieß sich heftig auf seinem Sessel ab. Er fing an sich zu drehen, und bei jeder Drehung sagte er ein Wort. Es war fast, als würde er ihre Gedanken lesen. »Nutzen … Sie … was … Sie … haben.«
    Ihr Ärger verschwand.
    Agent Clarence Otto hatte recht.

26
Die Giftpille
    Von den frei umherstreifenden Ablesern mit Daten versorgt, überwachten die Keimlinge kontinuierlich die Entwicklung. An einem bestimmten Punkt entschied die Checkliste der Keimlinge, dass die Aufgabe der Ableser beendet war. Ein chemisches Signal strömte durch den Körper des Wirts. Die Ableser durchliefen eine Phasenveränderung. Mithilfe einer kleinen Anpassung fielen die sägeartigen Kiefer ab und die Kugeln verschlossen sich.
    In den Kugeln begann der Tod zu wachsen.
    Sie sackten in sich zusammen und füllten sich mit einer neuen chemischen Komponente. Die Hirten bewegten die chemischen Kugeln entlang der Rahmenstruktur, wobei sie mal

Weitere Kostenlose Bücher