Initiation
diese Kräfte ans Laufen bringen. Ich wette, danach ist sie auf der Piste unglaublich.« Jewel machte eine Pause und sah von Jagger zu Quinn, die beide bedrückt wirkten. »Leute, worüber habt ihr gestritten, bevor ich reingekommen bin? Das hat sich ernst angehört.«
»Cordelia und Quinn haben vor, in das Büro der Smelt einzubrechen und das Überwachungsvideo von dem Kampf in der Mensa zu stehlen. Ich habe ihnen erklärt, dass das lächer– «
»Was für ein Mordsspaß! Das solltet ihr unbedingt tun. Ich bin total angepisst, dass ich den Kampf verpasst hab, hat sich lustig angehört. Ich würde wahnsinnig gern das Video sehen. Ich komme mit und helfe euch. Kann Sienna auch mitkommen? Das will sie bestimmt um keinen Preis verpassen!«
Ich konnte mich nicht beherrschen und warf Jagger ein zufriedenes Grinsen zu. »Super! Quinn und ich könnten Hilfe gebrauchen.«
»Brillant, ich rufe Schwesterchen an, und dann könnt ihr uns sagen, was wir tun sollen.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Jagger. »Bist du nicht aufgeregt?«
»Bist du’s nicht?«, gluckste Quinn, sobald Jewel mit Telefonieren beschäftigt war.
»Ich schätze, jetzt muss ich wohl.« Jagger seufzte. »Lasst uns aber nichts Dummes anstellen. Ich will nicht, dass jemand verletzt wird. Oder erwischt. Hast du gesagt, ihr habt einen Plan, Quinn?«
Jewel legte auf und sah uns mit strahlenden Augen an. »Sienna ist gerade beschäftigt, aber sie ist total aufgeregt. Ich erklär ihr später den Plan. Also, wie gehen wir vor?«
Ich ließ Faustine bei Martha übernachten, damit Quinn, Jagger, Sienna, Jewel und ich unsere
A-Team
Nummer durchziehen konnten. Wir wollten uns in Jaggers Arbeitszimmer treffen, von Kopf bis Fuß schwarz angezogen, dazu Skimasken, die wir im Moment hochgekrempelt auf den Köpfen trugen. Ich war aufgeregt, und besorgt.
»Bereit?«, fragte Quinn und sah uns der Reihe nach an. »Noch Fragen, bevor wir gehen?«
Da in allen Fluren und auch im Büro der Smelt Kameras hingen, konnten wir nicht einfach durch den Flur zu ihrem Büro spazieren, weil wir gefilmt würden, wie wir aus Jaggers Büro kamen. Also hatte sich Quinn eine alternative Route ausgedacht und für diesen Teil des Plans brauchten wir Feen. Sie konnten fliegen. Die Außenseite des Gebäudes war kamerafrei. Obwohl die neuen Gebäudepläne sicher welche vorsahen, waren sie noch nicht installiert worden.
Jagger öffnete sein Arbeitszimmerfenster und ließ die kalte Bergluft herein. Die Feen zogen, bereit zum Abflug, ihre Skimasken herunter. Quinn und ich machten es uns auf der Couch bequem, während Jagger die Route checkte. Er flog weg, jedenfalls nahm ich das an. Er war so schnell weg, dass ich seinen Bewegungen zum Fenster hinaus nicht folgen konnte.
»Okay. Wir sind unterwegs«, sagte Sienna und verschwand wie der Blitz mit Jewel.
»Oh Mann! Hoffentlich machen sie langsamer, wenn sie uns transportieren!«, schnaufte Quinn. »Ich frage mich, wie lange sie brauchen?«
Nicht lange. Jagger kam schon nach einigen Minuten mit einem zufriedenen Lächeln zurück. Er hielt sein Schweizer Taschenmesser von Victorinox hoch. »Das beste Werkzeug, ever! Seid ihr bereit, Leute? Dich nehme ich zuerst, Cordelia.«
Ich sprang ihm auf den Rücken und er machte einen Schritt zum Fenster. Ich lugte über seine Schulter und fühlte mich schwummrig. »Wow, wir sind aber hoch! Bist du sicher, dass du mich gleichzeitig tragen und fliegen kannst?«
»Ja, kein Problem. Ich glaube aber nicht, dass die Mädels das schaffen werden, darum mache ich zwei Flüge.«
»Wie fliegst du überhaupt? Ich sehe gar keine…«
»Flügel. Versuch mal deine Dämonensicht, vielleicht kannst du sie damit sehen. Kannst du sie anzapfen, wenn du in menschlicher Gestalt bist?«
»Ja, das kann ich tatsächlich.«
»Na, dann stier auf meinen Arm, dann siehst du es.«
Er streckte seine Arme aus und ich konzentrierte mich auf den linken. Sein Arm fing sehr schnell zu vibrieren an, unwahrscheinlich schnell, so schnell, dass es für einen Menschen nicht mehr wahrnehmbar war. Wie der Rotor eines Hubschraubers, nur auf und ab in Kolibrigeschwindigkeit. Dann verwandelte sich sein Arm in einen durchscheinenden, hauchdünnen, ein Meter großen Flügel.
»Wow, die sind ja Wahnsinn!«, bemerkte Quinn hinter uns.
»Ja! Bis gleich, Quinn«, sagte Jagger und sprang vom Fensterbrett in die kühle Luft.
Ich fürchtete mich ein bisschen, als wir in den freien Fall gingen und geradewegs auf den Boden
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