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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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Frau Schmelder dich auch sehen möchte.« Sie nahm ihre Handtasche und ging.
    Die Smelt hatte ich total vergessen. Sie musste halt warten. Jagger tauchte auf, kaum dass ich wieder im Zimmer war. »Wow, das ging aber schnell. Hast du Essen besorgen können?«
    Er hielt zwei Gefäße hoch, während ich ihn ins Zimmer ließ. Ich öffnete sie und bemerkte, dass er genug für uns beide mitgebracht hatte. Das ignorierte ich. Eine Scheibe Steak reichte nicht, um mich den innigen Vampirkuss vergessen zu lassen. Ich wich seinem Blick aus, während ich ein Stück Fleisch abriss und es Faustine unter die Nase hielt. Sie bewegte sich und streckte die Zunge aus. Igitt. Daran mussten wir wirklich arbeiten. »Aufwachen, Faustine. Setz dich.«
    Sie öffnete die Augen und bemühte sich zu sitzen, dabei folgte sie meiner Hand, mit der ich das Fleischstück immer weiter von ihrem Gesicht entfernt hochhielt.
    »Lass sie in Ruhe, Cordelia. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, ihr Tischmanieren beizubringen, die sie bestimmt ausreichend beherrscht. Gib ihr einfach das Fleisch.«
    Er konnte mich mal. Manieren? Was wusste der schon von Manieren? Flatterhafte Fee. Ich bestand weiter darauf, dass Faustine sich hinsetzte und so aß, wie es sich für Lady Annabels Tochter gehörte. Wir Dämonenprinzessinnen mussten uns vornehm verhalten. Das sagte meine Mom jedenfalls immer.
    »Cordelia, kann ich kurz mit dir sprechen, während Faustine isst?«
    Dazu hatte ich eigentlich keine Lust, aber wollte das vor Faustine nicht zeigen, also ging ich mit ihm wieder auf den Flur.
    Er legte mir seine Hand auf die Schulter, aber ich schüttelte sie ab, wobei ich genau darauf achtete, nicht in seine Augen zu sehen.
    »Was ist los mit dir?«, fragte er.
    »Nichts! Ich bin momentan beschäftigt. Faustine braucht mich. Danke, dass du was zu essen gebracht hast.« Ich machte kehrt, um wieder hineinzugehen.
    Er ging nicht weg, wie ich gehofft hatte. Stattdessen kam er wieder mit herein. Also dachte ich mir, konnte ich ihm genauso gut eine Aufgabe geben, da er anscheinend nichts Besseres zu tun hatte. »Jagger, hast du Zeit, um auf Faustine aufzupassen heute – «
    »Ach mir geht es wieder gut. Ich brauche keinen Babysitter«, unterbrach Faustine. »Was ist eigentlich passiert?«
    Jagger sprach, bevor ich antworten konnte. »Eigentlich sollte ich jetzt beim Skifahren sein. Die anderen aus dem Team, Quinn eingeschlossen, sind schon auf den Pisten.«
    Das erklärte, warum Quinn nicht an sein Handy gegangen war.
    »Warum kommst du nicht mit, Faustine?«, lud Jagger sie ein.
    »Darf ich? Das wäre super. Kommst du mit, Cordelia?«
    »Nein. Frau Schmelder will mich sprechen. Ich gehe besser und finde heraus, warum.«
    »Ehrlich?«, grübelte Jagger. »Weißt du weswegen?«
    »Nein. Ich habe überhaupt keine Ahnung. Ich hoffe, sie hängt mir nicht den Einbruch von letzter Nacht an.«
    Jagger studierte mein Gesicht, aber dann sagte er zu Faustine: »Okay. Wenn du fertig bist, geht’s jetzt los.«
    Ich war froh, allein zu sein und ein paar Augenblicke für mich zu haben. Ich sah auf die Uhr. Ich hatte sogar etwas mehr als ein paar Augenblicke. Ich hatte genug Zeit, eine Weile in die Wanne zu steigen und Stress abzubauen.
    Während ich die Wanne volllaufen ließ, öffnete ich die Fenster. Ich gab von dem Lavendelöl, das mir meine Mutter in den Koffer geworfen hatte dazu und ließ mich in das duftende Wasser gleiten. Dann lehnte ich mich zurück und legte meinen Kopf an das Wannenkissen mit dem Handtuch und schloss die Augen. Ich wünschte, ich hätte daran gedacht, ein bisschen Musik anzumachen. Egal. Ich summte stattdessen vor mich hin und bewegte sanft meine Beine, um Wellen zu erzeugen.
    Der kühle Wind, der vom Fenster über mein Gesicht strich, bildete den perfekten Kontrast zu dem heißen, aufsteigenden Dampf des Badewassers.
    Bis plötzlich ein widerlicher Geruch in der Luft lag, ein sehr bekannter Gestank. Mason. Ich öffnete entsetzt die Augen, als ein Adler an meinem Fenster vorbeiflog. Ich sprang aus der Wanne, stolperte zum Fenster und schloss den Rahmen. Dann zog ich die Vorhänge zu, um die Außenwelt komplett auszusperren.
    Ich wickelte mich fest in ein Handtuch und ging ins Zimmer zurück. Dort zog ich die Rollos zu und warf mich total aufgewühlt aufs Bett. Mason? Wie zur Hölle konnte das sein? Wie war er aus dem Keller entkommen? Wer hatte ihn rausgelassen? Wir mussten ihn…sie…was auch immer, loswerden, sobald wir die Möglichkeit dazu

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