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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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war ich der Ansicht, dass die Zimmer, in denen die Jungen eingesperrt waren, das auch sind. Bisher ist noch niemand daraus ausgebrochen.«
    »Wie sind sie herausgekommen?«
    »Durch das Fenster, von dem wir nicht angenommen hatten, dass es verbarrikadiert werden muss. Diese Zimmer liegen im Turm, im achten Stock. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie daraus geflohen sein können ohne sich zu verletzen.«
    Sie seufzte.
    Ich schon. Mason hatte sie bestimmt herausgeflogen. Er hatte auf den Vollmond gewartet, wenn seine Stärke am größten war. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihr das sagen sollte, aber entschied mich dann dafür, es für mich zu behalten, weil ich es nicht wirklich beweisen konnte. Und Frau Schmelder hasste es, mit Geschichten belästigt zu werden, die nicht Hieb und Stichfest waren.
    Also musste ich mich wieder vor ihnen vorsehen. Igitt.

M ein Schlafzimmer war Zentrum hektischer Aktivität. Es war beschlossen worden – vielleicht hatte ich es auch in einem Moment der Schwäche angeboten – dass es der Ort zu sein, an dem die Mädchen sich für ihren Initiatenball fertig machten. Das war das erste große gemeinschaftliche Ereignis im Kalender der neuen Schüler – ausgenommen der neugeborenen Vampire.
    Die Kleider waren schon früher am Morgen in mein Zimmer geliefert worden. Neun Kleidersäcke hingen in meinem Schrank, jeder enthielt ein spektakuläres Outfit, das einmal von einer historisch bedeutenden Persönlichkeit getragen worden war. Ich hatte Faustine vor ein paar Tagen zur Anprobe in die Kleiderkammer gebracht, nachdem wir unsere Kleider online ausgesucht hatten. Sie hatte genau das bekommen, was sie haben wollte – eines von Grace Kellys frühen Cocktailkleidern, noch bevor sie eine Prinzessin geworden war. Das rote Kleid war ihr zu groß gewesen, aber die Schneiderin hatte es so für sie umgeändert, dass es wie eine zweite Haut saß. Die Anpassungen waren nicht dauerhaft, natürlich nur Zaubersprüche, weil die Kleider Schätze waren.
    Faustine sah umwerfend aus. Ihr Haar war hochgesteckt, was sie nicht nur elegant und atemberaubend schön machte, sondern auch älter wirken ließ. Ich sah sie an, wie sie so auf meinem Bett saß und die anderen dabei beobachtete, wie sie ihr Make-up auffrischten. Sie sah viel zu niedergeschlagen für eine fast Dreizehnjährige aus, besonders eine, die kurz vor ihrem ersten Ball stand.
    Ich ging zu ihr und setzte mich neben sie aufs Bett, um den anderen Mädchen zuzusehen. Die meisten meiner Freundinnen machten ihre eigenen Gruppen fertig. Ich konnte es kaum erwarten, sie beim Ball zu treffen. Die ersten paar Tage zurück an der Schule waren so arbeitsreich und voller Drama gewesen, dass ich noch keine Gelegenheit gehabt hatte, sie zu treffen.
    Die Einzige, die ich zufällig getroffen hatte, war McKenzie. McKenzie und ich waren, während meines Integrationsjahrs Freunde geworden. Sie war an einer einzigartigen Studie beteiligt gewesen, die König Alfred, der Vampirkönig von London, angefordert hatte. Nachdem die Studie abgeschlossen war, wurde sie zum Vampir gemacht und an die Academy geschickt. Ihre Geschichte fand ich total faszinierend, und wir freundeten uns schnell an.
    Während ihres dritten Jahrs, war sie nicht nur als Mentorin der Vampir-Integraten tätig, sondern kümmerte sich auch um ihr Kleinkind, was bedeutete, dass sie in König Alfreds Skichalet außerhalb des Schulgeländes wohnte. Ich war total begeistert, als ich ihr vor ein paar Tagen begegnet war und sie mir gesagt hatte, sie hätte an diesem Abend frei. Deshalb hatte ich sie für diesen Abend zu unserer Gruppe dazugeladen.
    Ich bemerkte, dass sie immer wieder zu Faustine sah und sich für ihr Entzücken an ihr nicht schämte. Ich wusste, dass es nicht am Geruch von Faustines Blut lag. McKenzie war von jedem, der auch nur entfernt menschlich war fasziniert, aber nicht auf die
ich-will dein-Blut-aussaugen
Art.
    Ich fragte mich, wie die anderen Vampire auf Faustine reagieren würden. Bisher war sie nur mit ein paar kontrollierten Vampiren in Kontakt gekommen. Sogar Delam hatte sich gut benommen, bis jetzt.
    Der Abend würde interessant werden. Es konnten ein paar Vampirmentoren und sogar Vampirhybriden aus der Initiatengruppe anwesend sein. Der Ball war eine Art Mixer, der Sinn lag darin, dass die Initiaten frei miteinander in Kontakt treten durften. Wie dem auch sei, in Faustines Fall, war es vielleicht notwendig, extra vorsichtig zu sein, sogar wenn man diesen ganzen

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