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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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jetzt allmählich in das Gebiet, wo nach Yeagers Berechnungen die größten Erfolgschancen bestehen.«
    »Dann fliegen wir in etwa fünf Kilometern Entfernung parallel zum Küstenverlauf von 1578.«
    »Ja. So weit müßte die Galeone von der Welle mitgerissen worden sein, wenn Yeagers Computer recht hat.«
    »Wir haben noch für drei Stunden Sprit.« Giordino klopfte an die beiden Kraftstoffanzeigen.
    Er wirkte weder müde noch gelangweilt, im Gegenteil, der Flug schien ihm Spaß zu machen.
    Pitt zog ein Klemmbrett mit einer Karte aus der Seitentasche seines Sitzes und musterte sie allenfalls fünf Sekunden lang.
    »Die Hafenstadt Manta ist nur fünfundfünfzig Kilo meter entfernt. Dort gibt’s einen anständigen Flugplatz, wo wir auftanken können.«
    »Apropos auftanken«, sagte Gunn. »Ich bin hungrig.« Da er der einzige war, der die Hände frei hatte, verteilte er die Sandwiches und den Kaffee, die ihnen das aufmerksame Personal der Ölfirma mitgegeben hatte.
    »Der Käse schmeckt vielleicht komisch«, murmelte Giordino, während er mit skeptischen Blicken sein Sandwich musterte.
    Gunn grinste. »In der Not frißt der Teufel Fliegen.«
    Zwei Stunden und fünfzehn Minuten später hatten sie weitere achtundzwanzig Rasterbahnen abgeflogen und somit die Kilometer fünf und sechs hinter sich gebracht. Allmählich wurde ihnen mulmig, da sie sich bereits deutlich jenseits des von Yeager errechneten Fundortes befanden. Keiner von ihnen glaubte, daß ein fünfhundertsiebzig Tonnen schweres Schiff von einer Flutwelle weiter als 5 Kilometer (3 Meilen) ins Landesinnere gespült worden sein könnte. Und wenn, dann mußte die Welle mit Sicherheit über 30 Meter (98 Fuß) hoch gewesen sein. Ihre Zuversicht schwand immer mehr, je weiter sie das Hauptsuchgebiet hinter sich ließen.
    »Beginne die erste Bahn von Kilometer sieben«, verkündete Pitt.
    »Zu weit, viel zu weit«, murmelte Giordino.
    »Ganz meine Meinung«, sagte Gunn. »Entweder haben wir sie verpaßt, oder sie liegt weiter nördlich oder südlich von unserem Suchgebiet. Sinnlos, in der Gegend noch mehr Zeit zu vergeuden.«
    »Wir beenden noch Kilometer sieben«, sagte Pitt, den Blick auf das Navigationsinstrument geheftet, das ihm die Koordinaten anzeigte.
    Gunn und Giordino wußten, daß es keinen Sinn hatte, darüber zu diskutieren. Wenn Pitt sich etwas vorgenommen hatte, ließ er sich durch niemanden davon abbringen. Obwohl der Dschungel das Schiff in den vergangenen vier Jahrhunderten dicht überwuchert haben mußte, war er auch weiterhin fest davon überzeugt, daß sie durchaus eine Chance hatten, die alte spanische Galeone zu finden. Giordino hielt den Helikopter gerade so hoch, daß der Sensor knapp über den Bäumen dahinstrich, während Gunn das Meßpapier und die Digitalanzeige überwachte. Sie machten sich allmählich mit dem Gedanken vertraut, daß sie keinen Glückstreffer landen konnten, und wappneten sich für eine lange und mühselige Suche.
    Glücklicherweise blieb das Wetter weiterhin gut. Nur gelegentlich zog eine Wolke hoch am klaren Himmel dahin, und der Wind blies mit nur fünf Knoten stetig von Westen. Die Landschaft war genauso eintönig wie das Wetter. Wie ein endloses Meer aus Algen erstreckte sich der Dschungel unter ihnen. Kein menschliches Wesen lebte in dem ewigen Zwielicht da unten. Das konstante, feuchtheiße Klima sorgte dafür, daß das ganze Jahr hindurch Blumen blühten, die Blätter von den Bäumen fielen und Früchte wuchsen und reiften. Nur an wenigen Stellen drang das Sonnenlicht durch das Blätterdach der Bäume und Ranken bis zum Boden vor.
    »Markieren!« stieß Gunn plötzlich hervor.
    Sofort notierte Pitt die Flugkoordinaten. »Hast du etwas geortet?«
    »Ich hatte einen leichten Ausschlag auf meinem Instrument.
    Nicht viel, aber zweifellos eine Anomalie.«
    »Sollen wir umkehren?« fragte Giordino.
    Pitt schüttelte den Kopf. »Beenden wir erst die Bahn und sehen dann, ob wir in der nächsten Runde einen stärkeren Wert bekommen.«
    Niemand sprach ein Wort, während sie die Bahn hinter sich brachten, umkehrten und 75 Meter (246 Fuß) weiter östlich auf entgegengesetztem Kurs zurückflogen. Pitt und Giordino konnten es sich nicht verkneifen, einen Blick hinab auf den Regenwald zu werfen. Sie hofften, eine Spur des Wracks zu entdecken, wußten aber, daß es so gut wie unmöglich war, durch das dichte Blätterdach etwas zu erkennen. Es war eine wahrhaft schreckliche Wildnis von einer eigenwilligen, eintönigen

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