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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nur sich selbst, son­dern auch al­le mei­ne Er­war­tun­gen.
    Ich hat­te auf die Be­nut­zung der An­ti­gra­vi­ta­ti­ons­auf­zü­ge ver­zich­tet und war die brei­ten, nied­ri­gen Trep­pen hin­auf­ge­schrit­ten.
    Da­mit hat­te ich an­schei­nend et­was ge­tan, was auch den ge­sell­schaft­li­chen oder kul­tu­rel­len Ge­pflo­gen­hei­ten mar­sia­ni­scher Wür­den­trä­ger ent­spro­chen hat­te.
    In dem großen Ad­mi­nis­tra­ti­ons­ge­bäu­de »Ha­des-Cen­ter«, das ich nur als dro­hen­de, düs­te­re Stahl­kon­struk­ti­on mit vollen­de­ten tech­ni­schen Ein­rich­tun­gen kann­te, herrsch­te plötz­lich ei­ne an­hei­meln­de At­mo­sphä­re.
    Die Licht­kas­ka­den, die aus bis­lang kah­len Wän­den und De­cken flu­te­ten, wa­ren so­fort ab­ge­blen­det wor­den, als ich vor dem fluo­res­zie­ren­den Leuch­ten die Au­gen zu­sam­men­ge­knif­fen hat­te.
    Auch die fremd­ar­ti­ge Mu­sik war nach mei­ner ers­ten Ver­stän­di­gungs­schwie­rig­keit ab­ge­klun­gen, aber sie war noch im­mer all­ge­gen­wär­tig.
    Leb­lo­se Ge­rät­schaf­ten er­füll­ten plötz­lich Dienst­leis­tun­gen, die wir nie ver­mu­tet hat­ten. Aus tra­gen­den Me­tall­säu­len quol­len leuch­ten­de Ne­bel von be­täu­ben­dem Duft her­vor, und über mir schweb­te ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ro­bo­ter, des­sen Bild­schirm­ku­gel bei je­der Ro­ta­ti­on an­de­re Ein­drücke ver­mit­tel­te.
    Mein Ex­tra­hirn hat­te ich beim Auf­tref­fen ei­nes un­de­fi­nier­ba­ren Psi-Schwal­les schleu­nigst ab­ge­blockt.
    Ich wuß­te nicht, ob die Emp­fin­dun­gen von ZON­TA oder von den frem­den Le­be­we­sen aus­ge­strahlt wur­den.
    Nach dem Er­rei­chen der zwei­ten Eta­ge des Mam­mut­ge­bäu­des hat­te ich end­gül­tig ver­ges­sen, daß wir uns tief un­ter der öden Ober­flä­che des Erdtra­ban­ten be­fan­den.
    Vor dem Rund­bo­gen­por­tal stan­den ei­ni­ge Män­ner der GWA. Je­der­mann trug die Pa­ra­de­uni­form, nur ich ging in mei­nem schwe­ren Kampf­an­zug auf den Ein­gang zu.
    Wir hat­ten ihn noch nie durch­schrei­ten kön­nen, da er im­mer von ei­nem töd­lich wir­ken­den Ener­gie­schirm ab­ge­rie­gelt ge­we­sen war.
    Als ich dar­auf zu schritt, wuß­te ich nicht mehr, ob ich in mei­ner Auf­ma­chung de­pla­ziert war oder nicht. Mein In­stinkt sag­te mir je­doch, mei­ne der­zei­ti­ge Klei­dung sei hin­sicht­lich un­se­rer ver­fah­re­nen Si­tua­ti­on ge­nau rich­tig.
    Der Ge­dan­ke wur­de vom sach­li­chen Ab­wä­gen der Ge­ge­ben­hei­ten ge­prägt. Ent­spre­chend der bar­stru­li­schen Men­ta­li­tät war es psy­cho­lo­gisch klug, als zwar ver­schmutz­ter, aber mas­si­ver Fels in­mit­ten der Bran­dung zu er­schei­nen.
    Es war mein Wunsch­ge­dan­ke, den ich hoff­te rea­li­sie­ren zu kön­nen. Män­ner wie Cap­tain Bot­cher wa­ren zwar an­de­rer An­sicht, aber nun muß­te ich es durch­ste­hen.
    Letz­ten En­des hat­ten wir bei al­len freund­schaft­li­chen Ge­füh­len ge­gen­über den Bar­stru­lern dar­auf be­dacht zu sein, die In­ter­es­sen des Pla­ne­ten Er­de zu wah­ren. Das be­deu­te­te in sach­li­cher Aus­le­gung der Ge­ge­ben­hei­ten, die so­eben be­gon­ne­ne Ver­stän­di­gung zwi­schen zwei ga­lak­ti­schen Völ­kern un­ter al­len Um­stän­den vor Be­las­tun­gen zu be­wah­ren, an­de­rer­seits aber doch zu ver­su­chen, das enor­me tech­ni­sche und wis­sen­schaft­li­che Er­fah­rungs­gut der Bar­stru­ler für uns zu ge­win­nen.
    Um die­ses Ziel zu ver­wirk­li­chen, war es er­for­der­lich, daß wir die klei­nen Män­ner nicht nur über un­se­re Not­la­ge ein­ge­hend in­for­mier­ten, son­dern auch vor­be­halt­los auf ih­re Vor­schlä­ge ein­gin­gen. Sie konn­ten und wuß­ten schließ­lich mehr als wir.
    Ich blieb ste­hen, um un­ser Vor­ge­hen noch­mals zu über­den­ken. In die­sem Au­gen­blick mel­de­te sich Ki­ny. Ich öff­ne­te mei­ne Ex­tra­sin­ne, um sie ver­ste­hen zu kön­nen.
    Die Te­le­pa­thin hat­te mei­ne in­ne­re Un­si­cher­heit klar er­kannt.
    »Es kann al­les gut­ge­hen, Thor«, teil­te sie mir mit. »Dr. An­ne Bur­ner steht ne­ben mir. Sie meint, die Idee mit dem Kampf­an­zug wä­re nicht übel, aber

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