Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Sie möch­ten dar­auf ver­zich­ten, ihn zu auf­fäl­lig in die Waag­scha­le zu wer­fen. Die Bar­stru­ler er­war­ten Sie , sonst nie­mand! Re­ling hat un­ter­trie­ben. Er woll­te Sie nicht noch stär­ker ver­un­si­chern. Ha­ben Sie kurz nach Ih­rer An­kunft mei­nen Spruch emp­fan­gen?«
    »Sprich die Wahr­heit und nichts als die Wahr­heit …?«
    »Ja, Sir, das sag­te ich. Es soll­te da­bei blei­ben. An­ne ist si­cher, daß je­der Bar­stru­ler ver­steht, warum Sie bei dem ers­ten Ge­spräch mit der Schiffs­be­sat­zung vor­ge­ge­ben ha­ben, der hand­lungs­be­voll­mäch­tig­te Kom­man­deur Tu­madschin-Khans für den so­la­ren Be­reich zu sein. Man war wirk­lich fas­sungs­los; aber nicht we­gen der Täu­schung, son­dern al­lein we­gen der Idee, die sich da­hin­ter ver­barg. Wis­sen Sie, Sir – sol­che Din­ge wür­den ei­nem Bar­stru­ler nie­mals ein­fal­len, selbst wenn es um sein Le­ben gin­ge. Man legt Hand­lungs­wei­sen die­ser Art als Er­hal­tungs­gut ei­nes jun­gen Vol­kes aus.«
    »Als was …«
    »Großer, ich sit­ze seit zwei Stun­den ne­ben dem bar­stru­li­schen Ex­pe­di­ti­ons­chef, ma­che Kon­ver­sa­ti­on und schwit­ze da­bei Blut und Was­ser«, mel­de­te sich Han­ni­bal in vol­ler Laut­stär­ke. »Komm end­lich. Du hast lan­ge ge­nug auf dich war­ten las­sen. Ki­ny woll­te sa­gen, daß die Bar­stru­ler mei­nen, wir Men­schen wür­den vor Ta­ten­drang aus den Näh­ten plat­zen. Ver­rät dir das mehr? Üb­ri­gens, die klei­nen Leu­te ent­wi­ckeln ei­ne star­ke Ab­wehr­front ge­gen te­le­pa­thi­sche Mit­hör­me­tho­den. Ich kann sie nicht son­die­ren. Da­für ha­be ich aber das dump­fe Ge­fühl, daß sie mei­ne Ver­su­che durch­schaut ha­ben. Sie ha­ben mich reich­lich ei­gen­ar­tig an­ge­se­hen und ge­lä­chelt wie nach­sich­ti­ge Vä­ter, die ih­re Kin­der beim Äp­fel­steh­len er­wi­scht ha­ben. Sagt dir das et­was?«
    »Ja! Du bist und bleibst ein Narr.«
    »Bes­tens, das dach­te ich mir auch. Ich – na­nu, was ist denn jetzt los? Auf­pas­sen, Großer, die müs­sen dich ir­gend­wie ge­or­tet ha­ben. Ich füh­le ei­ne kräf­ti­ge Im­puls­front. Okay, ich ge­he auf Horchor­tung.«
    Han­ni­bals te­le­pa­thi­sche Stim­me ver­stumm­te. Zu­gleich re­gis­trier­te ich einen zu­neh­men­den Druck im Kopf. Mein neu­er­wach­ter Pa­ra-In­stinkt für Ge­fah­ren al­ler Art sprach je­doch nicht an.
    Im Ge­gen­teil – mir war, als wür­de man ru­fen. Von dem Au­gen­blick an wur­de mir klar, daß ein Psy­chos­piel zu­guns­ten mei­ner Hei­mat­welt über­flüs­sig war. Die In­tel­li­gen­zen von Bar­strul wür­den kaum auf die Idee kom­men, uns ge­gen­über be­trü­ge­risch zu han­deln.
    Ich hat­te in ers­ter Li­nie wie ein GWA-Schat­ten ge­dacht; wie ein ge­schul­ter Jä­ger mit tau­send Tricks in der Ta­sche.
    Wie­der­um folg­te ich mei­nem In­stinkt. Han­ni­bal hat­te mich si­cher­lich vor ei­nem te­le­pa­thi­schen Tast­ver­such war­nen wol­len; nun ver­such­te ich es in vol­ler Sen­de­stär­ke, al­ler­dings auch in vol­ler Of­fen­heit!
    Sie soll­ten mei­ne Be­mü­hun­gen be­mer­ken. Sie soll­ten wis­sen, daß ich über­sinn­li­che Fä­hig­kei­ten be­saß.
    Das Er­geb­nis war über­ra­schend. Da­mit hat­te ich nicht ge­rech­net.
    Sie wa­ren kei­ne Te­le­pa­then im Sin­ne des Wor­tes, aber sie ver­stan­den es, ei­ne pa­ra­psy­chi­sche Im­puls­front wahr­zu­neh­men und mit ei­nem aus­drucks­vol­len Ge­fühlse­cho dar­auf zu ant­wor­ten.
    Ei­ne kla­re Ant­wort konn­te ich nicht er­hal­ten. Auch blie­ben mir die Ge­dan­ken der Bar­stru­ler ver­bor­gen.
    Die­ses Phä­no­men war für mich kei­ne neue Ent­de­ckung. Auch die So­gh­mo­ler wa­ren te­le­pa­thisch taub ge­we­sen. Die Wis­sen­schaft des Mars schi­en zu Be­ginn des Krie­ges für die Im­mu­ni­sie­rung des ei­ge­nen Vol­kes und der wich­ti­gen Hilf­s­trup­pen ge­sorgt zu ha­ben.
    Ich ging wei­ter. Han­ni­bal mel­de­te sich nicht mehr. Ki­ny schwieg eben­falls.
    Ich be­trat einen Raum, den ich nie zu­vor ge­se­hen hat­te. Er war oval, rie­sig in sei­ner Aus­deh­nung und von tech­ni­schen Ge­rät­schaf­ten über­füllt.
    Sie schie­nen in ers­ter Li­nie

Weitere Kostenlose Bücher