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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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war eine Erleichterung, denn ihr Genick war gebrochen.
Zane schritt davon und faltete noch im Gehen die Seele zusammen. Er wußte, daß er sich nicht von
dem Spiel hätte ablenken lassen dürfen, das war unprofessionell. Durch seine Nachlässigkeit hatte
die Frau fast eine ganze Minute länger leiden müssen, als es hätte sein sollen.
Unprofessionell? Wer war er denn, daß er sich einbildete, in diesem grimmigen Geschäft ein Profi
zu sein! Dennoch - er hatte eine Aufgabe zu erfüllen, und das könnte er genausogut ordentlich hm.
Das Mindeste war, daß er es auf eine Weise tat, die die Qual verminderte anstatt sie zu
verstärken.
Seine Uhr stand bereits wieder auf Countdown. Er hatte fünf Minuten Zeit. Zane eilte zu seinem
Todeswagen, stieg ein, startete ihn, richtete ihn aus und schlug mit einer solchen Heftigkeit auf
den Schalter für den Hyperantrieb, daß er sich dabei den Finger schrammte. Ja, er war wütend auf
sich selbst!
Er beschloß, sich nie wieder von äußeren Ereignissen von der Aufmerksamkeit ablenken zu lassen,
die er seinen Klienten schuldig war.
Er holte die beiden Analysesteine hervor, um die neue Seele zu untersuchen, doch in seiner
Erregung ließ er einen der beiden fallen. Als er ihn endlich wieder vom Wagenboden aufgehoben
hatte, war ihm klar, daß die Auswertung dadurch nichtig geworden war. Er wollte aber auch nicht
wieder von vorne anfangen, er hatte jetzt einfach nicht genug Zeit dafür, um die Sache richtig zu
machen. Also steckte er die Seele für eine spätere Behandlung fort.
Dann ließ er gedankenlos den braunen Stein an seinem eigenen Leib entlangfahren. Er leuchtete
auf. Der maß ja seine lebende Seele ab!
Na ja, warum auch nicht? Der Stein hatte nur mit dem Bösen in jeder beliebigen Seele zu tun, die
man ihm vorsetzte, nicht mit dem Zustand ihres Lebens oder ihres Lebens im Jenseits.
Genaugenommen war die Seele unsterblich, es war der Körper, der starb. Mit Hilfe dieser Steine
konnte er das Gute und das Böse in jedem Menschen abschätzen, ob er noch lebte oder nicht.
Wie stand es denn um sein eigenes Konto? Zane schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn. Er
war ein Idiot, seine eigene Seele zu überprüfen, denn er wußte doch bereits, daß es um sie
fünfzig-zu-fünfzig stand, was auch so bleiben würde, bis seine Probezeit vorüber war. Wie das
uneheliche Kind war auch er ein Gefangener seiner Umstände.
Ja, er hatte allen Grund, seine Arbeit gut zu machen, so ungeeignet er für das Amt vielleicht
auch sein mochte. Seine Seele lief immer noch Gefahr, der Verdammnis anheim zu fallen. Während
seines gewöhnlichen Lebens hatte er sich deswegen keine wirklichen Sorgen gemacht, doch nun, da
er sicher war, daß es die Hölle tatsächlich im wortwörtlichen Sinne gab, war ihm dies schon
wichtig. Er wollte nicht dorthin, wenn er starb! Alles, was er tun mußte, war, seine Arbeit gut
genug zu machen, damit seine Seele im Himmel aufgenommen wurde. Dann würde er die Ewigkeit nicht
mehr fürchten müssen, wenn er irgendwann einmal achtlos werden und mit Gewalt dorthin geschickt
werden sollte.
Der Wagen kam auf einem weiteren Parkplatz zum Halten.
Diesmal schien er sich vor einer Schule zu befinden.
Zane stieg aus und folgte seinem Richtungspfeil durch die wabenähnlichen, gezackten Windungen des
Gebäudekomplexes. Gerade war eine Unterrichtsstunde zu Ende, und die Klassen wurden gewechselt.
Überall strömten Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren umher und ignorierten sowohl Zane als
auch die Schilder in den Gängen, die die Gehrichtung vorschrieben. Doch ein Junge stieß voll
gegen ihn, da er bei seinem blinden Vorwärtsstürmen natürlich nicht auf etwaige Hindernisse
achtete.
Der Zusammenprall war recht heftig. Zane blieb ein wenig die Luft weg. Der Junge richtete sich
wieder auf und blickte zu ihm empor. »He! Karneval!« rief er. »Ein Totenkopf!« Dann schoß er
wieder davon.
Karneval? Nicht ganz falsch. Der Junge hatte genauer hingesehen, als ihm selbst klar gewesen war.
Vielleicht war das ein Talent der Jugend.
Er kam an einem Klassenzimmer vorbei, in dem man gelangweilten Schülern soeben Computer erklärte.
Die Vorzüge der verschiedenen Fabrikate waren auf Plakaten hervorgehoben, die in alphabetischer
Reihenfolge im Raum standen. Es war gut, im Computerzeitalter zu leben; Zane hätte nichts dagegen
gehabt, selbst einen dieser wunderbaren Datenrechner zu besitzen. Er hatte gehört, daß man mit
ihnen äußerst sicher ziemlich

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