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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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bildete. Aufgrund ihrer riesigen
Augen konnte auch sie gut im Dunkeln sehen. Als Norton einen Blick zurückwarf, erkannte er
tausend Miniaturkerzen, die sich in den juwelengleichen Facetten ihrer Augäpfel
widerspiegelten.
Der Gang führte direkt ins Innere des Schlosses hinein.
Er war ungefähr acht Fuß breit und hoch, und zu allen Seiten von klammen gemörtelten Steinen
eingefaßt.
Tatsächlich schwitzten die Wände winzige Wassertröpfchen hervor, die im Licht der Kerze
glitzerten. Alles war dumpf und niederdrückend.
Das Alicorn gelangte an eine kahle Wand, die ihnen plötzlich den Weg abschnitt. Das Licht der
Kerze beleuchtete kleinere Tunnels, die links und rechts im rechten Winkel davonführten.
»Welchen Weg sollen wir nehmen?« fragte Norton.
Druck, Druck, Druck.
»Hast du gar keine eigene Meinung mehr?«
Druck.
»Du meinst, ich stelle nicht die richtigen Fragen?«
Druck.
Norton seufzte. An einem besseren Tag hätte er vielleicht die richtigen Fragen stellen und dieses
Problem auf der Stelle lösen können; im Augenblick war er allzu abgelenkt. Es schien eine
unglaublich lange Zeit herzusein, daß er sich das letzte Mal hatte ausruhen und erholen
können.
»Vielleicht könnten wir unsere Gruppe teilen und...«, fing Dursten an.
»Nein!« sagten Norton und Excelsia wie aus einem Munde. Sie erinnerten sich daran, wie sie auf
der Burg der anderen Zauberin voneinander getrennt worden waren.
Dursten zuckte die Schultern. »Na bitte, dann eben nicht. Such dir eine Röhre aus.«
Willkürlich zeigte Norton nach rechts. »Die da.«
Da Sning nicht warnte, gingen sie weiter. Dieser Gang war schmaler, nur vier Fuß breit. Er machte
eine weitere rechtwinklige Abbiegung nach links und führte in einen Raum, der ungefähr
fünfundzwanzig Fuß breit war und dessen Decke sich hoch über ihnen wölbte. Die Kerze konnte ihn
kaum erleuchten. Am gegenüberliegenden Ende schien er einen weiteren Tunnelausgang zu
besitzen.
Sie verteilten sich und gingen darauf zu.
Druck, Druck.
»Halt!« rief Norton. »Sning hat gerade Warnung gegeben!«
Das Alicorn senkte den Kopf, um mit seinem Horn auf eine Linie zu deuten, die etwa zehn Fuß vor
dem Eingang den Raum durchschnitt.
»'ne Falltür?« fragte Dursten, die Linie anstarrend.
Druck, Druck.
»Nein«, sagte Norton. »Ich glaube, wir sollen lediglich nicht diese Linie überqueren.«
»Ach, zum Teufel, auch damit!« meinte Dursten ungeduldig. »Mich zäunt niemand so einfach
ein!« Er trat über die Linie.
Am gegenüberliegenden Ende des Raumes erschienen plötzlich ein Dutzend Klumpen aus Abwassermüll.
Jeder von ihnen schwebte einen Fuß über dem Boden und troff von Haar und Schleim. Sie feuerten
kleinere Klumpen eines geleeartigen Zeugs durch den Raum, während sie sich näherten.
»Äh, bäh!« rief Excelsia und wich einem Geschoß aus.
»Die Stinker kauf ich mir«, sagte Dursten galant. Er zog seinen Blaster und knallte mit
ausgezeichneter Zielgenauigkeit los. Natürlich waren alle Raumfahrer hervorragende Schützen.
Sobald er einen der Klumpen traf, explodierte der und verspritzte Kaffeesatz und
Kartoffelschalen. Kurz darauf war der Raum befreit und völlig verschmutzt.
Dursten blies den Rauch aus der Mündung und steckte seinen Blaster wieder fort. »Habe dir doch
gesagt, daß ich mir 'nen Ballermann mit größerer Kapazität zulege«, sagte er. »Hab Stinker noch
nie leiden können.«
Sie setzten ihren Weg durch den Raum fort, dann durch den dahinterliegenden Gang, bis sie
schließlich gegen eine weitere kahle Mauer stießen, von der rechts und links je ein Tunnel
abführte.
»Wieder nach rechts«, sagte Norton. Sie wandten sich nach rechts, folgten einer weiteren
Rechtsbiegung, gelangten in einen Raum, der dem ersten glich, auch dort befand sich eine weitere
Linie, die den Boden teilte. Dursten zog seinen Blaster und trat über die Linie.
Nun erschienen weitere Stinker. Einer schoß auf Norton, der sofort auswich, so daß die Wand
hinter ihm getroffen wurde. Er drehte sich nach der Einschußstelle um - und stellte fest, daß der
Stein rauchte. »Das ist ja Säure!«
»Na klar, die Stinker haben nichts Gutes mit uns vor«, meinte Dursten stoisch und knallte einen
nach dem anderen ab. Kurz darauf war aus allen Stinkern bloßer Abfall geworden.
Dann gelangten sie in einen weiteren Gang, kamen an eine weitere T-Kreuzung, schritten wieder
nach rechts, gelangten durch eine Linksbiegung in einen dritten Raum.
»Kommen wir hier eigentlich irgendwohin?«

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