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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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herüber.
»Bestimmt hätte sie es benutzt, wenn sie gekonnt hätte!«
»Stimmt das, Sning?«
Druck.
»Sie kannte es und konnte es nicht aussprechen?«
Druck.
»Es liegt doch keine eigentliche Gefahr darin, das Wort auszusprechen - man muß nur sicher gehen,
daß die richtige Person es gebraucht?«
Druck.
»Und wenn diese Person es gebraucht hat, kann man es nicht wiederverwenden, so daß niemand die
Treue des Alicorns rauben kann?«
Druck.
Wahrscheinlich bis diese Person starb und das Alicorn wieder frei war. Das war eine feste
Beziehung.
Druck.
Norton schüttelte den Kopf. »Bestimmt hätte die Böse Zauberin es gerne benutzt. War sie physisch
unfähig, es auszusprechen?«
Druck, Druck.
»Gefühlsmäßig unfähig?«
Druck.
»Ah!« rief Excelsia und klatschte in die Hände. »Ich kann mir vorstellen, welches Wort sie nicht
aussprechen konnte! Das Wort, das ihrer ganzen Natur zuwiderlief!«
»Sie war ein Wesen des Hasses«, stimmte der Elf zu.
Norton dachte zurück an den Augenblick, da Sning ihn zuerst gewarnt hatte. Er hatte etwas über
Sning gesagt, der ihm von Orlene geschenkt worden war, von der Frau, die er...
Excelsia schritt auf das Alicorn zu. Das Tier senkte den Kopf, bereit zum verheerenden Angriff.
»Liebe!« rief sie.
Das Alicorn erschauerte. Dann rollte der Hengst die Flügel zusammen und senkte den Kopf, bis die
Spitze des schrecklichen Horns die zerstampfte Erde berührte.
»Das könnte auch eine Falle sein«, warnte Norton.
Druck, Druck.
Excelsia näherte sich dem Hengst und legte ihm die kleine schöne Hand auf die muskulöse Schulter
an der Stelle, wo einer seiner Flügel hervorwuchs. »Liebe«, wiederholte sie sanft. Er hob den
Kopf, um ihren Hals zu liebkosen. Er war tatsächlich gezähmt.
Sie kniete nieder, um ihm die verknotete Silberkette vom Hinterbein zu nehmen. Kurz darauf war er
frei, doch er bewegte sich nicht. Er wartete auf ihre Anweisungen.
Der Elf trat auf sie zu. Sofort reagierte das Alicorn mit Wachsamkeit. Es breitete seine
Schwingen aus, und sein Horn richtete sich auf den Eindringling. Eine kleine Rauchwolke zeigte
sich an seinen Nüstern.
»Es ist schon in Ordnung, Alicorn«, sagte Excelsia.
»Das sind meine Freunde.«
Das Wesen entspannte sich wieder. Ihr Wort war ihm Gesetz. Doch wehe jenem, für den sie sich
nicht verwandte!
Excelsia sprang auf den Rücken des Hengstes und setzte sich in den Damensitz. »Oh, ich bin ja so
glücklich!« rief Excelsia und winkte Norton und dem Elf zu. »Vorwärts und hinauf, Alicorn!«
Das Alicorn breitete die großen weißen Schwingen aus, setzte sich in Bewegung und stieg empor.
Bald darauf flogen Damseil und Hengst hoch am Himmel.
»Nun, die Aufgabe ist erledigt, das Abenteuer ist abgeschlossen«, bemerkte der Elf. Er streckte
die Hand aus. »Jetzt brauchst du das Verzauberte Schwert nicht mehr.«
Norton starrte dem immer kleiner werdenden Flecken am Himmel nach. Irgendwie hatte er etwas mehr
Dank für seine Bemühungen erwartet. »Nein, brauche ich wohl nicht«, meinte er und übergab das
Schwert.
Der Elf ergriff es am Mittelteil der Klinge und hielt es horizontal über seinen Kopf. Um seine
Füße begann sich eine Schlammpfütze zu bilden. Langsam versank er darin.
»Aber ich dachte, du magst keinen Matsch!« protestierte Norton.
»Mag ich auch nicht«, stimmte der Elf zu und versank ein Stück tiefer. »Aber so ist die Fantasy
eben. Die Damseil fliegt davon, während der arme Elf im Schlamm versinkt.«
Da bemerkte Norton etwas im Augenwinkel. Der erschlagene Drache erwachte wieder zum Leben!
»He, warte, Elf! Ich kann das Schwert doch noch gebrauchen!«
Der Abstieg des Elfs in die immer größer werdende Schlammpfütze verlangsamte sich. »Wozu? Du hast
diese Queste doch beendet.«
»Der Drache! Der ist noch nicht völlig tot!«
»Natürlich ist er nicht völlig tot! Er ist unsterblich! Er stirbt nur für eine Stunde, dann
begibt er sich wieder auf seinen Posten. Natürlich wird er etwas erzürnt sein über den Verlust
des Alicorn, das er bewacht hat - aber das ist dann auch schon eine neue Queste.«
»Das bedeutet aber, daß ich eine Waffe brauche!«
»Nö. Du wirst nicht lange hierbleiben. Sonst machst du dir auch noch Sorgen darüber, wann die
Böse Zauberin wieder zum Leben erwacht. Die braucht zwei Stunden, weil sie schlimmer ist; aber
wenn sie es geschafft hat, oh Mann!«
Wirr blickte Norton zu der eingestürzten Burg hinüber.
Tatsächlich, sie begann gerade, sich aus dem Schleimhügel aufs neue

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