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Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Dämon.
»Nun kannst du deine Freunde herüberfahren«, sagte Niobe. »Wir machen uns schon mal auf den Weg.
Danke für eure Hilfe.« Sie führte die Frauengruppe den Pfad entlang, während der Dämon
zurückblieb und sich verwundert an seinem hornigen Kopf kratzte. Wie war es diesen drei
Leckerbissen nur gelungen zu entkommen?
»Das war sehr klug von dir«, sagte Blanche.
»Ach, das war nur eine liebe Erinnerung«, sagte Niobe rätselhaft. Doch sie wußte, daß es sehr
knapp gewesen war und noch immer waren vier Illusionen übrig, wobei die Herausforderungen von Mal
zu Mal schwieriger wurden.
Der Pfad führte sie von dem Fluß fort. Sie gelangten in eine Halle, fast so groß wie eine
Kathedrale.
In der Mitte stand leicht erhöht ein Thron, auf dem ein Mann saß. Als die Frauen eintraten, erhob
er sich. »Ihr seid also gekommen!« rief er.
Es war der Magier!
Blenda war die erste, die auf ihn zukam. »Mein Mann!«
»Meine Frau!« erwiderte er. Sie umarmten und küßten sich.
Nun kam Niobe näher. Doch sie erinnerte sich an die vier verbleibenden Illusionen. Es war
möglich, daß sie die letzten Täuschungen Satans umgangen hatte, als sie den Fluß überquerte; es
bestand auch die Möglichkeit, daß das Schild in der Halle zu viele Illusionen aufgezählt hatte,
doch das bezweifelte sie. Höchstwahrscheinlich würde sie alle vier verbliebenen Illusionen
ergründen müssen, bevor sie am Ziel war. Sie durfte der Sache nicht trauen.
Doch angenommen, es war tatsächlich ihr Sohn, der fähig war, ihr die gewünschte Antwort zu
geben, was geschah, wenn sie ihn dann einfach nicht beachtete, im Glauben, er sei ein Dämon
Satans. Damit wäre ihre Niederlage genauso besiegelt gewesen, als wenn sie auf die Täuschung
hereinfiel! Wie würde Satan wohl lachen, wenn er ihr die Lösung auf einem goldenen Tablett darbot
und sie sie aus diesem Grund ablehnte! Eine besondere Form von Ironie.
Nun, eines Tages würde Satan sich derartig um diese Ironie bemühen, daß er bei mehr als nur einer
Begegnung eine Niederlage erleben würde.
Sie holte einen Faden hervor und schleuderte ihn gegen den Magier. Wenn dies keine Illusion
war...
Der Faden berührte sein Ziel und aus dem Magier wurde ein Dämon mit drei Gesichtern und sechs
Armen. Sein Kopf schien auf Kugellagern zu ruhen, denn er kreiste umher, um eines seiner
Gesichter auf sie zu richten, dann ein weiteres und schließlich das dritte. Ein Gesicht war jung,
das andere von mittlerem Alter und das dritte ganz alt. Doch jedes schien häßlicher als die
anderen zu sein.
»So!« zischte das mittlere Gesicht. »Du zweifelst an mir, Vettel!« knirschte das alte
Gesicht.
»Ich werde dich durchlöchern!« rief das junge. Der Dämon trat auf sie zu.
Blanche und Blenda kreischten. Niobe erwartete, daß sie fortlaufen würden, da sie ihre Aufgabe ja
erfüllt hatten, doch statt dessen bauten sie sich vor ihr auf.
»Du sollst sie nicht bekommen!« rief Blenda dem Ungetüm zu.
»Das ist meine Sorge, nicht eure«, sagte Niobe. »Ihr dürft nicht...«
Der dreigesichtige Dämon griff Blenda, wobei er vier seiner Arme benutzte, um ihre beiden Arme
und Beine zu packen. Er hob sie auf und ließ seinen Kopf umherwirbeln, um sie dreifach zu
betrachten. »Du bist es nicht wert, sich mit dir abzugeben, du Schlampe!« sagte das Wesen und
schleuderte sie an dem Thron vorbei.
Nun entdeckte Niobe dort einen Abgrund. Der Thron stand gar nicht in der Mitte der Kammer, das
hatte aus der Entfernung nur so ausgesehen. Tatsächlich befand er sich am Rande einer Spalte.
Blenda schrie, als sie in dieses Loch fiel, und verschwand.
Wieder schritt der Dämon auf Niobe zu. Diesmal stellte Blanche sich ihm in den Weg. »Du kannst
auf die andere Seite, Niobe!« rief sie.
»Der Steg wird durch eine Illusion verdeckt...«
Der Dämon packte sie und schlang zwei Hände um ihren Hals, um ihr das Wort abzuschneiden. Mit
drei weiteren Händen riß er ihr die Kleider vom Leib. Angeekelt knurrte er: »Verdammtes Fleisch,
taugt nichts, ich will etwas Richtiges. Zur Hölle mit dir!« Und er schleuderte auch sie in den
Abgrund. Niobe war gleich mehrfach schockiert. Das waren Dämonen, die sich selbst aufopferten, um
sie zu schützen! Sie gaben ihr Informationen, die sie benötigte, um ihren Herrn und Meister zu
besiegen. Das ergab nur wenig Sinn, es sei denn...
Es sei denn, sie hatte die wirkliche Blanche und die wirkliche Blenda getroffen. In diesem
Fall...
Nein! Es bestand nicht die geringste

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