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Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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entlarven.
Nur daß man nur dreimal wiegen durfte. Es war notwendig, sie in Gruppen zu wiegen und keine
Kombination von Gruppenwiegungen schien mit Sicherheit die einzige gefälschte Münze auszumachen,
ganz zu schweigen von der Feststellung des Gewichtsunterschieds.
Hier waren zwölf identische Dämonen und sie hatte nur noch drei Fäden übrig. Konnte es das
sein?
Satan, so schien es, verblieben noch zwei Illusionen. Zwei Dämonen hätten dazu gebracht werden
können, ihrem Sohn zu gleichen, ihn zu verschleiern, doch das war nicht getan worden. Keiner
dieser Dämonen war maskiert gewesen. Dann begriff sie es.
»Einer von euch ist mein Sohn!«
Alle nickten.
»Welcher?«
Alle schüttelten den Kopf und weigerten sich, es ihr zu sagen. Warum trat der Magier nicht
einfach vor, damit sie ihn mit einem Faden überprüfen konnte?
Sie dachte darüber nach und begriff, daß ebenso wie ihre Fäden, die nicht nur Illusionen
aufdeckten, sondern auch Leben retteten und zum Fliegen geeignet waren, Satans Illusionen nicht
allein auf die Wahrnehmung der Sinne beschränkt blieben. Satan könnte eine Illusion darauf
verwendet haben, das Aussehen des Magiers in das eines Dämons zu verwandeln und die andere, um
ihn daran zu hindern, sich auszuweisen.
Ja, es ging sogar noch weiter, wie sie begriff. Satan hätte den Magier auch so einbringen können,
daß er ihr, nachdem sie ihn ausgemacht hatte, nicht die Wahrheit sagen würde. Dann würde sie als
Antwort auf ihre Frage eine Lüge erhalten, und wenn sie nach dieser Auskunft handelte, hatte
Satan gewonnen.
Nun, dann würde sie eben alles umkehren, was er ihr sagte, um auf diese Weise an die Wahrheit zu
kommen.
Doch angenommen, es war keine Lüge? Dann würde sie das Spiel verlieren, obwohl sie im
Besitz der Wahrheit war, eine weitere, höchst subtile Ironie.
Sie mußte herausbekommen, ob man den Magier verzaubert hatte, die Wahrheit oder die Unwahrheit zu
sagen. Mit einem Faden würde sie das tun können, doch würde sie noch einen Faden übrig haben,
wenn sie ihn erst herausgefunden hatte?
Ihr Sohn war die gefälschte Münze in dieser höllischen Umkehrung und was er ihr sagte, konnte
entweder wahr oder unwahr sein. Er konnte ehrlich sein, und dadurch etwas leichter als die
Dämonen, oder unehrlich, und dadurch etwas schwerer, denn Unehrlichkeit war eine Sünde, und eine
Sünde belastete die Seele. Sie mußte wissen, womit sie es zu tun hatte.
Niobe besaß drei Fäden und nun wußte sie, daß jeder davon sie zu einem Wiegen berechtigte. Sie
mußte ihren Sohn unter den gleich aussehenden Dämonen ausmachen und sein relatives Gewicht
bestimmen.
Es erschien ihr als unmöglich und doch hatte Pacian es getan und ihr gezeigt, wie man es machte.
Aber das lag ein Vierteljahrhundert zurück, und sie hatte die Lösung vergessen. Diese Lösung war
schwieriger als die Überquerung des Flusses, das wußte sie. Die andere hatte sie gerade mit Mühe
und Not gelöst, wie sollte sie dann jemals die hier ergründen? Ihr Vorteil an Fäden war durch
ihren geringeren Intellekt und ihre verblassende Erinnerung zunichte gemacht worden. Nun wünschte
sie sich, daß sie die klügste Frau ihrer Generation gewesen wäre anstelle der schönsten.
Da erschien eine Feuerkugel. Sie dehnte sich aus und nahm die Form von Satan persönlich an.
»Soweit sind wir also gekommen, Trauerkloß!« rief er.
Damals, während ihrer Begegnung im Nichts, war sie weniger erzürnt gewesen, als er sie »Süße«
genannt und mit ähnlichen gespielten Komplimenten bedacht hatte. Doch sie blieb ruhig.
»Ich kann immer noch gewinnen, Satan.«
»Kannst du das, du alte Henne? Dann zeig uns doch mal, wie du es versuchst!« Er machte eine Geste
und ließ einen Feuerthron erscheinen. Darauf nahm er Platz, um zuzusehen.
»Warum lädst du nicht gleich die ganze Welt als Zuschauer ein?« fragte Niobe irritiert.
Satan ließ die Achseln zucken. »Die ganze Welt? Nein, ich glaube nicht. Aber vielleicht ein paar
ausgesuchte Gruppen.« Er klatschte in die Hände, worauf eine der Wände sich in Luft auflöste.
Dahinter lag der Teil eines Amphitheaters. Dort saßen alle möglichen Dämonen und verlorenen
Seelen, einschließlich der beiden, die Cedric und Pacian glichen, und auch die beiden anderen,
die aussahen wie Blanche und Blenda. Ferner waren die fünf Hauptinkarnationen anwesend.
Fünf? Ach so, ja... im Augenblick war sie ja nicht die Schicksalsgöttin, sondern nur die Seele
Niobes, auf dem Grat zwischen

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