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Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Nummer eins und Nummer zwei ihres Selbst
miteinander verschmolzen und plötzlich waren beide verschwunden. Nun war nur noch das Kind
Chronos da, das nervös auf seine Begleitung wartete.
Woher hatte er gewußt, daß sie zu ihm kommen und einwilligen würde, eine Stunde in Rücklaufzeit
zu verbringen? Offensichtlich hatte sie es ihm gesagt, als die Zeit gekommen war. Dennoch war es
eine gute Sache, daß Chronos immun gegen Paradoxien war!
Leise ging sie fort. Sie hatte genug von dieser Szene. Es war Zeit, sich ihren gewöhnlichen
Amtsgeschäften zu widmen.
Eins blieb ihr allerdings im Gedächtnis haften. Noch drei Jahre oder zwei -, bis ihre Amtszeit
endete, bis sie durch Lisa ersetzt wurde.
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8. Zweite Liebe
    Von Zeit zu Zeit sah Niobe nach ihrer sterblichen Familie. Der Schock der Ereignisse am
Hochzeitstag ihres Sohnes ließ nach. Junior, der Magier, schien mit seiner Braut Blenda recht
glücklich zu sein. Sie war Lehrerin; sie lehnte es ab, ihre Schönheit auszubeuten, indem sie ins
Showgeschäft ging. Blenda besuchte häufig ihren Vater Pacian und sorgte dafür, daß er sich in
seiner Trauer nicht gehenließ. Auch sie trauerte, doch sie verwendete einen Zauberstein ihres
Mannes, um das Leid ein wenig zu lindern. Dies geschah, wie Niobe wußte, nicht aus reiner
Selbstsucht. Denn schließlich mußte sie sich um einen Ehemann und einen Vater kümmern, wie auch
um ihre Schulklasse, so daß sie es sich im Augenblick nicht erlauben konnte, unpäßlich zu sein.
Dies war auch einer der Vorteile moderner Magie: sie machte es den Menschen leichter, solche
Krisen zu überleben. Vielleicht verschob Blenda aus gleichem Grund auch das Kinderkriegen.
Pacian hingegen ging es nicht gut. Er weigerte sich, Magie anzuwenden, um sein Leid zu
verringern, und es schien, als würde sich sein Zustand keineswegs bessern. Mit feierlicher Würde
hielt er sich selbst aufrecht, ging seinen Verpflichtungen nach, kümmerte sich um seine
Gesundheit, doch er schien allzu schnell zu altern.
Niobe machte sich Sorgen. Als Mutter des Magiers, den Satan hatte vernichten wollen, fühlte sie
sich mitschuldig an dem Unglück des Hochzeitstages. Als Aspekt der Schicksalsgöttin wußte sie,
daß sie dazu hätte in der Lage sein müssen, Satan wirkungsvoller aufzuhalten. Es war also
zumindest teilweise auch ihre Schuld. Pacian war der beste Freund ihres Sohnes gewesen, als
dieser noch klein war, ja, fast sein Bruder; es war nicht recht, ihn leiden zu lassen.
Sie suchte ihn in ihrer eigenen Gestalt auf und bat ihn um Verzeihung. Zuerst hörte er kaum zu,
doch dann erinnerte er sich wieder. »Du... du bist die Verwandte des Magiers! Die beim
Fotografieren neben meiner Tochter stand.«
Niobe überlegte kurz, ob sie ihm die Wahrheit über sie und Junior sagen sollte. »Ich bin mit dem
Magier verwandt«, erinnerte sie ihn. »Und zwar sehr nahe.«
»Er hat keine kleine Schwester«, sagte er. »Ich bin sein einziger Vetter zweiten Grades, in
dieser Richtung kannst du also nicht mit ihm verwandt sein. Und doch kommst du mir auf seltsame
Weise vertraut vor. Was sind das für genaue Verwandtschaftsverhältnisse zwischen euch?«
Sie zögerte einen weiteren Augenblick. »Du bist mir schon einmal begegnet.«
»Ja, das glaube ich auch - oder jemandem wie dir. Jedesmal, wenn ich dich sehe, nagt es an mir!
Aber ich komme einfach nicht dahinter.«
»Das kannst du aber sehr wohl. Ich bin nämlich die Mutter des Magiers.«
Er lachte. »Na klar, und sechzig Jahre bist du auch alt!«
»Eher zweiundsechzig.«
»Ich kannte seine Mutter, als ich noch ein Junge war. Sie war die schönste Frau, die es gab! Doch
nachdem sie Junior bei uns ließ, kam sie noch eine Weile zu Besuch, um schließlich ganz zu
verschwinden. Sie hatte irgendeine sehr wichtige Arbeit, die ihre ganze Zeit in Anspruch nahm.
Ich glaube, sie hat es einfach nur nicht ausgehalten, dazubleiben, nachdem mein Vetter Cedric
gestorben war.«
»Ich bin Niobe Kaftan«, sagte sie mit Entschiedenheit in der Stimme. »Was du sagst, stimmt. Ich
konnte einfach nicht mehr bleiben. Ich liebte mein Kind, doch ich wußte auch, daß ich es nicht so
gut aufziehen konnte wie deine Familie, deshalb gab ich es auf. Ich habe diese Entscheidung
niemals wirklich bereut. Deine Eltern haben sehr viel Gutes geleistet, was ihn betraf und was
dich betrifft auch.«
»Er war immer ein guter Junge«, stimmte er zu. »Ich war so erfreut, als er sich für meine Tochter
zu interessieren begann. Natürlich

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