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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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auf ihn zu.
»Ganz gewiß ist es gegen meinen Willen.«
»Bringen meine Figur und meine Bereitwilligkeit nicht Euer Blut in Wallung?«
»Nein!«
Sie schüttelte den Kopf. »Jede Lüge aus Eurem Mund bringt Euch der Hölle näher, Mym. Und dort
könnt Ihr Euch nicht mehr dagegen wehren, mein zu werden.«
»Ihr seid hier auf meinem Terrain, und dazu habt Ihr keine Erlaubnis.«
»Dies ist nicht Euer Terrain, Prinz. Wir befinden uns in einer Zwischenzone, in der sich
Sterbliche, Unsterbliche und auch Verdammte begegnen können.«
»Aber wir sind doch noch in meinem Garten!«
»Nein, nicht mehr. Ihr seid in die Zwischenzone gelangt. Und wenn Ihr es nicht glauben wollt,
dann fragt Euch doch, warum Ihr hier klar und deutlich sprechen könnt.«
Mym geriet ins Grübeln. Ja, sie hatte recht.
Vermutlich hatte ihn sein Unterbewußtsein hierher geführt, weil alles in ihm danach drängte, das
Stottern loszuwerden. Andererseits war dieses Vergnügen das Werk Satans, und er wollte sich davon
nicht verführen lassen. Dann kam ihm ein neuer Gedanke. »Entzücken war wohl auch hier. Und sie
erhielt Nahrung, die sie sättigte. Wie ist das möglich?«
»Die Welt der Sterblichen ragt auch in diese Zwischenzone hinein. Wir können aus ihr Nahrung
beziehen, die hier genauso real wirkt, als würde man sie auf der Erde zu sich nehmen.«
»Hielt Entzücken sich denn nun in dieser Zwischenzone auf, oder wurde sie in Wahrheit auf die
Erde versetzt?«
»Das ist eine Frage der Definition, Prinz. Die Wirklichkeit sieht für uns immer nur so aus, wie
wir sie wahrnehmen.«
»Mir scheint, Satan, der große Verwirrer, spricht aus Eurem Mund. Der Meister der Lüge gibt wohl
wieder eine Kostprobe seiner Kunst.«
»Hier trifft wohl eher sein Titel Meister der Illusionen zu«, erklärte sie ihm wie einem
begriffsstutzigen Kind. »Sobald man eine Illusion für wahr hält, wird sie zur Realität. Wenn Ihr
in mir eine wirkliche Frau sehen würdet...«
»Ich weiß zu gut, daß Ihr nichts Menschliches an Euch habt!«
»Ich könnte Euch dabei helfen, diesen Aspekt zu vergessen oder zu verdrängen. Vielleicht, indem
ich mein Äußeres verändere...« Sie schimmerte, und plötzlich stand Entzücken vor ihm.
»Hört sofort auf damit!«
»Was ist, hat Euch dieser Körper nicht lange Zeit begeistert?«
»Ich will Euch nicht in dieser Gestalt sehen!« zischte er und hielt dann inne, um ihr nicht die
Befriedigung zu verschaffen, ihm Schmerzen zu bereiten.
»Wie wäre es dann mit dieser äußeren Form?« Sie schimmerte wieder und zeigte sich ihm als
Orb.
»Nein!« knurrte Mym.
Das Orb-Ebenbild schüttelte traurig den Kopf. »Ihr seid wirklich nicht einfach
zufriedenzustellen, Mym. Habt Ihr womöglich etwa ausgefallenere Wünsche?« Auf ihrem Bauch
erschienen acht weitere Brüste.
Als der Prinz sich erschrocken abwandte, verwandelte Lila sich in Luna.
»Das behagt mir ebenfalls nicht!«
»Könnte es sein, daß Euch noch gar nicht aufgefallen ist, wie anziehend die Gefährtin des
Thanatos wirkt?« sagte sie und vermochte sogar Lunas Stimme nachzuahmen. »Nun könnt Ihr sie
besitzen, ohne dadurch Schwierigkeiten mit Eurem Kollegen zu bekommen. Oh, ich kann Euch sagen,
dieser Körper hat einiges zu bieten!«
»Schluß damit! Ich will jetzt von Euch wissen, wie ich mich von Euch befreien kann!«
Lila kehrte in ihre ursprüngliche Form zurück.
»Nun, da gibt es einige Möglichkeiten, doch ich denke, zwei davon treffen auf Eure Situation am
ehesten zu. Die erste ist, daß Ihr Euch in Euren Palast zurückzieht, wohin ich Euch nicht folgen
kann. Allerdings müßt Ihr dort bleiben und seid allein. Nie wieder dürft Ihr dann die Grenze
Eures Gartens überschreiten. Ich möchte hinzufügen, das gäbe Eurem Auftreten als Mars eine ganz
neue Qualität, denn dann würdet Ihr Euch aggressiver und gewalttätiger zeigen.«
Mym konnte nicht umhin, ihr recht zu geben. Und gerade dieser Umstand ärgerte ihn sehr. Lila
sprach stets die Wahrheit, wenn auch eine Wahrheit, die er nicht hören wollte. »Und wie sieht die
zweite Möglichkeit aus?«
»Ihr findet eine neue Frau. Sobald ich feststelle, daß Eure Wünsche und Bedürfnisse
zufriedengestellt sind, lasse ich Euch in Frieden, denn dann gibt es keine Hoffnung mehr für
mich.«
»Wie könnten Dämonen Hoffnungen hegen?«
»Weil auch die Hoffnungen der Sterblichen nichts als Illusion sind«, antwortete sie. »Und wie ich
eben bereits erwähnte, fallen Illusionen in den Zuständigkeitsbereich meines Herrn.

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