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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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nannte.
Außerdem erfuhr der Prinz dies: Sobald sich Rauch entwickelte, entstand in der Mauer ein
Loch.
Mym verließ das Reptil und fuhr hastig vor ihm zurück. Dann sah er sich um, und als er keinen
weiteren Dämonen entdeckte, sammelte er vom Boden feuchte Blätter auf, um sie der Echse auf den
Kopf zu schütten. Das Reptil biß wütend um sich, und bald stieg eine Rauchwolke auf, die die
ganze Breite des Pfades einnahm. »Süßhauch«, rief der Prinz.
Der Salamander war wie gelähmt. Mym trat in den Rauch. Er konnte trotzdem atmen und auch sehen.
Das Dasein als Inkarnation brachte doch einige Vorteile mit sich. Er entdeckte die Mauer und lief
an ihr entlang. Doch nirgends war ein Loch zu sehen. Hatte er nicht genau genug in den Gedanken
des Tieres gelesen? Dann entdeckte er eine zweite Wand. Er lief dorthin, fand gleich das Loch und
schlüpfte hindurch.
Der Prinz fand sich in einer weiteren Höhle wieder, die jedoch nicht von Wasser überflutet war.
Er berührte sein Schwert, und die Waffe begann zu glühen, was ihm ausreichend Sicht
verschaffte.
Die Höhle erstreckte sich durch einen Hügel; als er sie durchschritten hatte, stand er vor einem
lieblichen Tal. Die Vegetation erinnerte an die Formen eines Labyrinths. Auch an diesem Ort hätte
Mym gern länger verweilt, doch leider hatte er keine Zeit dazu.
Er schritt eilig weiter. Nach einer Weile bemerkte er, daß das Buschwerk dichter wurde und mit
häßlichen Dornen versehen war. Endlich blieb ihm nur noch ein einziger Weg offen, und der mündete
in eine Lichtung. Am anderen Ende des Tals erhob sich das berühmte Baumhaus der Grünen
Mutter.
Unglücklicherweise stand seinem Weiterkommen ein verkohlter Baum im Wege, auf dem eine Harpyie
hockte. Der Prinz sagte sich, daß er in sie eindringen mußte, um zu erfahren, wie er diese Gefahr
hinter sich brachte. Was zweimal funktioniert hatte, würde auch beim dritten Mal nicht
versagen.
»He da, Schurke!« Ein Dämon - schon wieder.
»Wie habt Ihr die zweite Sperre überwinden können?« fragte Mym sein neues Ebenbild.
»Ich habe mich als Stein getarnt und Euch zugesehen, wie Ihr mit dem Salamander fertig wurdet«,
lautete die Antwort. Der Prinz ärgerte sich wieder über seine Unvorsichtigkeit. Doch dann fiel
ihm auf, wie bereitwillig und vor allem ehrlich Dämonen antworteten. Es mangelte ihnen also
erheblich an der Verschlagenheit ihres Herrn.
»Das soll Euch nicht ein zweites Mal gelingen!« rief Mym und bedrängte sein Ebenbild mit dem
roten Schwert. Doch der Dämon zeigte keinerlei Angst. Er zog seine Klinge, die Myms Waffe
auffällig ähnelte, und griff an. Die beiden Schwerter trafen sich, und die Klinge des Dämonen
zerbrach. Also besaß auch die nachgebildete Waffe keine wirkliche Substanz.
Doch wie war es möglich gewesen, daß ein früherer Dämon den Salamander getötet hatte?
Dem Prinzen blieb keine Zeit zum Nachdenken, denn schon griff sein Gegner mit der zerbrochenen
Klinge an. Mym duckte sich und rammte dem Dämon das Schwert in den Leib. Die Klinge durchstach,
doch die Kreatur ließ sich davon nicht aufhalten. Sie drückte sich gegen die Klinge, bis sie nahe
genug heran war, um nach Mym zu stechen. Ein Klirren ertönte, als das halbierte Dämonenschwert
gegen den Harnisch des Prinzen krachte. Also besaß das Höllenschwert doch Substanz.
Mym packte den Knauf seines Schwertes mit beiden Händen und riß es hoch. Die Klinge durchschnitt
das Wesen bis zur Schädeldecke, aber der Dämon gab sich keineswegs schon geschlagen. Der Prinz
schwang sein Schwert erneut und halbierte den Gegner horizontal. Die linke Seite fiel herab, doch
die rechte attackierte ihn weiter. Nun ließ Mym das Schwert solange hinabsausen, bis er den Dämon
buchstäblich in Stücke gehackt hatte. Ein eigenartiger Gegner.
Dämonen schienen weder Schmerz noch Furcht zu empfinden, doch sie redeten und kämpften wie
normale Sterbliche. Welche innere (oder äußere) Kraft trieb sie an? Manchmal waren sie Menschen
zum Verwechseln ähnlich, und zu anderen Zeiten wirkten sie unglaublich fremd.
Er wandte sich wieder der Harpyie zu, die den Vorfall ohne äußere Teilnahme verfolgt hatte. Mym
glaubte, mit ihr zurechtkommen zu können. Ihn plagte vielmehr die Sorge, daß sich hier versteckt
oder getarnt weitere Dämonen aufhalten mochten.
»Wer seid Ihr?« fragte er das Halbwesen.
»Verpisssst Euch!« antwortete sie und spuckte vor ihm aus.
»Oho, ich verstehe, Ihr seid gerade nicht in der Stimmung für ein

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