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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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die Kuppel sie vor der Kälte, und sie fürchtete. ohne diese
Vorrichtung erfrieren zu müssen.
Doch gegen die Kälte konnte er ihr seinen Umhang reichen. Er gestikulierte und deutete ihr, daß
unter seinem Gewand Platz für zwei Personen war. Sie nickte, so als hätte sie ihn verstanden, und
wehrte dann wieder heftig ab.
Wenn er das Eis an einem der Enden aufbrechen würde, konnten ihr die Splitter nicht viel
anhaben.
Er schlug mit der geballten Faust gegen die Kuppel. Ein lautes Geräusch ertönte, aber im Eis
zeigte sich nicht der kleinste Riß. Die Prinzessin verfolgte seine Anstrengungen und blieb ganz
ruhig. Er fand einen schweren Eisklumpen und hieb damit gegen die Kuppel. Auch das konnte dem Eis
nichts anhaben. Mym lief zu dem Loch in der Mauer zurück und holte von dort den Stein, der ihm
schon einmal hilfreiche Dienste erwiesen hatte.
Als er den Fels mit beiden Händen hob, hockte Ligeia völlig reglos auf ihrem Bett. Der Stein
krachte mit furchtbarer Wucht auf die Kuppel; doch auch jetzt tat sich nichts auf dem Eis. Der
Prinz versuchte es noch zwei oder drei Male - ohne Erfolg.
Er legte den Stein auf den Boden und sah sich nach etwas anderem um. Es mußte doch einen Weg
geben, eine eingeschlossene Prinzessin zu befreien. Irgendwie war sie doch unter diese Kuppel
geraten, also mußte es auch einen Weg hinaus geben. Ligeia war keine Sterbliche, sondern eine
verdammte Seele. Offenbar wollte Satan es nicht zulassen, daß jemand zu ihr gelangte, um ihr zu
einem neuen Verfahren zu verhelfen. Doch wie konnte eine feste, solide Substanz eine körperlose
Seele festhalten?
Vielleicht gab es ja bestimmte Stoffe, die nur für Seelen fest und unüberwindlich wirkten,
normalen Sterblichen jedoch nichts anhaben konnten. Aber er war eine Inkarnation, und einer
solchen konnte nichts im Wege stehen. Ob es eine Möglichkeit gab, diese Eiskuppel auf eine
geistige Weise zu durchdringen, ohne sie vorher zu zerschmettern?
Dann fiel ihm ein, daß er als Mars sich unsichtbar machen und seine Stofflichkeit verdünnen oder
verdichten konnte. Er rief sein Schwert, und im nächsten Augenblick hielt er es in der Hand. Er
befahl ihm, seine Körperlichkeit aufzuheben, und schob seine Hand gegen das Eis.
Ligeia riß Mund und Augen auf, als die Hand durch die Kuppel drang. Die Prinzessin griff zögernd
danach. Doch ihre Finger glitten durch Myms Hand wie durch Luft.
Verdammt! Auch wenn der Prinz sich zu einem Geist entstofflichen konnte, befand sich Ligeias
Seele auf einer anderen Ebene. Wenn er sie nicht berühren konnte, wie sollte er sie dann
retten?
Sicher lachte der Teufel sich jetzt ins Fäustchen, sagte sich der Prinz grimmig. Er war der
Prinzessin so nahe gekommen und konnte doch nichts für sie tun.
Nein, er wollte nicht aufgeben. Es mußte einen Weg geben, und den würde er finden. Er schritt
nachdenklich vor der Kuppel auf und ab. Ligeia war eine Seele. Er war ein Sterblicher, wenn auch
eine Inkarnation. Wenn seine Seele nun den Körper verließ... Ja, das war möglich. Gäa hatte ihm
einmal davon erzählt, allerdings auch ihre Bedenken vorgebracht, welche Risiken in einem solchen
Tun steckten. Aber der Prinz sagte sich, daß alle Taten Risiken bargen. Wer nichts wagt, der
nichts gewinnt, machte er sich Mut.
Er hockte sich an eine Wand und zwang dann seine Seele aus dem Körper, was ihm weniger Mühe
bereitete, als er erwartet hatte. Er trat plötzlich aus sich heraus und machte einen Schritt nach
vorn. Als er sich umdrehte, sah er seinen Leib an der Wand sitzen. Der Körper atmete nicht mehr
und zeigte auch sonst keine Lebenszeichen.
Kein Grund zur Besorgnis, denn in dem Moment, in dem die Seele wieder in ihn zurückkehrte, würde
der Leib wie aus einem tiefen Schlaf erwachen. Das ganze Unternehmen würde sich nicht schwieriger
gestalten als das Eindringen in einen fremden Geist, und darin war er nach mehreren Schlachten
bestens geübt.
Er näherte sich der Kuppel. Die Prinzessin starrte abwechselnd auf den Körper und auf die
Seele.
Und mit einem Mal war sie so erregt, daß es schon an Hysterie grenzte. »Nein!« formten ihre.
Lippen ununterbrochen, und sie fuchtelte mir Armen und Händen herum, als wollte sie einen Sturm
entfesseln.
»Das ist die einzige Möglichkeit, Euch zu retten!« rief er. »Ich nehme Euch an die Hand und führe
Euch hinaus.«
Sie trat an die Kuppel, und ihr ganzer Körper verwandelte sich in eine Geste der Abwehr. Mym
blieb nun doch verwundert stehen. »Dummes

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