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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Ding!« schimpfte er. »Habt Ihr denn immer noch Angst
vor mir? Ich bin echt, so glaubt es mir!«
Sie sagte nichts, hielt aber weiterhin die Hände vorgestreckt. Offensichtlich wollte sie nicht,
daß er näher kam.
»Wollt Ihr denn nicht gerettet werden?« fragte der Prinz, auch wenn sie ihn nicht verstehen
konnte.
Sie zuckte hilflos die Achseln und machte ein verzweifeltes Gesicht. Anscheinend wollte sie ihm
etwas mitteilen, wußte aber nicht, wie sie es ihm begreiflich machen konnte.
»Laßt mich eintreten, dann könnt Ihr es mir sagen«, schlug er vor. »Falls es einen gewichtigen
Grund geben sollte, Euch nicht zu retten, will ich Euch selbstverständlich zu nichts zwingen.« Er
machte einen Schritt auf sie zu.
Und wieder geriet sie in Panik. Doch jetzt ließ sich Mym nicht mehr aufhalten. Vielleicht hatte
sie ja wirklich Gründe, aber die sollte sie ihm gefälligst sagen. Er hielt eine Hand
vorgestreckt, und die glitt ohne Mühe durch das Eis der Kuppel. Ligeia schrie, als sein Kopf
durch die Glocke drang.
Mym nahm ihre Hand, und diesmal fühlte er sie.
Sie waren zwar beide Seelen, doch jetzt konnten sie wie zwei Sterbliche miteinander
verkehren.
»Ligeia«, sagte er, »hört mich wenigstens an. Ich bin gekommen, Euch zu helfen, keineswegs aber,
um Euch etwas anzutun.«
Sie konnte nicht sprechen und brach in Tränen aus.
Der Prinz war jetzt vollständig unter der Kuppel.
Er ließ sich auf dem Bett nieder und nahm sie in die Arme. Sie war warm und weich. Sie duftete
nach Blumen, und ihre Tränen näßten seine Schulter. Verblüffend, wie wirklich Seelen sein
konnten, wenn man sich auf ihre Ebene begab.
»Nun ist alles vorbei«, tröstete er sie. »Ich bin gekommen, Euch zu befreien.«
Sie hob den Kopf, und ihre grünen Augen blickten in die seinen. »Aber Ihr könnt mich nicht
retten!«
»Wenn Ihr nicht gerettet werden möchtet, will ich Euch in Ruhe lassen. Sagt mir nur, was Ihr
wollt, und ich will mich danach richten.«
»Oh, wie habe ich versucht, Euch aufzuhalten!« jammerte sie. »Aber Ihr wolltet ja nicht auf mich
hören!«
»Ich konnte Euch nicht hören«, verteidigte er sich.
»Doch nun vernehme ich jedes Wort von Euch. So sagt mir doch...«
»Ihr versteht einfach nicht!« heulte sie. »Ihr wollt einfach nicht verstehen!«
»Ich versuche es doch, nur müßt Ihr...«
»Ihr armer Mann, der ihr...« Der Rest ging in einem neuerlichen Tränenausbruch unter.
»Ich bin Mars, die Inkarnation des Krieges, und als solche kann mich nichts aufhalten. Kommt, ich
werde es Euch zeigen.«
Er erhob sich und streckte eine Hand aus. Er drehte sich zu ihr um, lächelte und schob die Hand
vor. Seine Fingerspitzen prallten gegen die Kuppel.
Verwundert sah er auf das Eis und schob dann die Hand fester gegen die Kuppel. Schmerzhaft wurden
die Finger aufgehalten.
»Aber ich bin doch nur als Seele hier. Und das Hineinkommen hat keine Schwierigkeiten
gemacht.«
»Das war es doch, was ich Euch begreiflich machen wollte«, sagte Ligeia leise. »Es gibt keine
Rückkehr. Jede Seele findet den Weg hinein, aber sie kommt nie wieder hinaus. Wir sind jetzt
beide unter der Kuppel gefangen.«
»Wie das?« entfuhr es dem Prinzen.
»Satan selbst hat diese Falle konstruiert«, antwortete sie. »Diese Kuppel ist sowohl Gefängnis
wie auch Gefährt, und seine Türen öffnen sich nur an einer Haltestelle: in der Hölle!«
»Wie, wollt Ihr damit andeuten, daß ich in der Hölle gefangen bin?« Plötzlich wurde ihm klar, was
Gäa mit ihrer Warnung gemeint hatte. Der Teufel würde Mars nicht auf dem Schlachtfeld
entgegentreten, das Mym ausgesucht hatte. Nun mußte er Satan auf dessen Grund treffen - im
Abgrund der Hölle.
Die Kuppel setzte sich in Bewegung. Sie fuhr durch den Boden und sank immer tiefer.
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14. Kapitel
Hölle
    Die Kuppel kam an einem Platz zum Stehen, der große Ähnlichkeit mit einem Flughafen
aufwies.
Ein Tower erhob sich aus gläsernen Gebäuden, und eine Rampe wurde zur Kuppel ausgefahren.
Der Kontakt wurde hergestellt, und das Eis löste sich auf.
»Wir sind da«, verkündete die Prinzessin. »Ach, ich wünschte«, begann sie, schwieg dann
aber.
Mym verstand, warum. In der Hölle waren alle Wünsche sinnlos.
»Wußtet Ihr, was geschehen würde?« fragte der Prinz, während sie ausstiegen.
»In dem Augenblick, in dem ich Euch zum ersten Mal sah, wußte ich es«, sagte sie. Ihr Tränenstrom
war versiegt; sie hatte anscheinend alle Hoffnung verloren. »Satan prophezeite mir einmal, aber
ach, lassen

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