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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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wir das... Ich habe mich wieder einmal zur Närrin machen lassen.«
»Hat er Euch einen neuen Prozeß versprochen, als er Euch unter die Kuppel steckte? Und statt
dessen wart Ihr nichts weiter als ein Köder für mich?«
Sie nickte nur und eilte mit gesenktem Haupt auf das Gebäude zu.
Er fragte sich, ob Ligeia log. Doch was konnte sie damit erreichen? Ob sie nun eine Dämonin oder
nur eine verdammte Seele war, sie hatte ihre Aufgabe erfüllt und ihn eingefangen. Mym hoffte, daß
sie nur von Satan zu seinem Werkzeug gemacht worden war.
Der Teufel erwartete sie höchstpersönlich im Terminal.
»Willkommen in der Hölle, Mars!« rief er jovial und kam ihm mit ausgestreckter Hand entgegen. Der
Prinz wollte sie aus einem ersten Impuls heraus nicht ergreifen, besann sich dann aber eines
Besseren. In seiner Lage mochte ihn offene Feindschaft sicher nicht allzu weit bringen.
»Ich kann nicht von mir behaupten, daß es mich überglücklich macht, hierher gelangt zu sein«,
erklärte Mym. »Warum habt Ihr mich in diese Falle gelockt?«
»Aber, mein werter Kollege, ich wollte nur Eure Aufmerksamkeit erringen«, erklärte der
Höllenfürst. »Ich bin mir sicher, daß ihr und ich noch zu einer Einigung finden werden, die beide
Seiten zufriedenstellt.«
»Das will ich doch hoffen«, antwortete der Prinz. »Ich habe während meiner Dienstzeit den
Eindruck gewonnen, daß Inkarnationen sich nicht in die Angelegenheiten eines Kollegen einmischen,
andernfalls würde das schwerwiegende Konsequenzen zur Folge haben.«
Der Teufel ließ sich nicht anmerken, ob er die versteckte Drohung wahrgenommen hatte. »Ganz meine
Meinung«, lächelte er, »Inkarnationen sollten einander beistehen, wann und wo immer sie können.«
Er streckte einen Arm aus. »Kommt und laßt Euch von der Gastfreundschaft meines Reiches
verwöhnen. Und später wollen wir uns unterhalten.«
»Wenn ich jetzt gehen könnte...«, sagte Ligeia leise.
»Aber warum denn, meine Teure?« sagte Satan. »Dieser Herr ist ein Prinz. Wie könnte ich ihn
beleidigen wollen und ihm eine Tischdame zur Seite setzen, die nicht von Stand ist? Ihr sollt
während seines Aufenthalts seine offizielle Begleiterin sein.«
»Ich würde es wirklich vorziehen, nun von hier...«
»Eure Wünsche, meine Liebe, kümmern mich nicht. Ich würde vorschlagen, Ihr tragt die
Angelegenheit mit Fassung. Und, bitte, setzt eine freundlichere Miene auf.«
Ein Ruck ging durch ihren Körper, dann hatte sie sich so weit in der Gewalt, daß sie ein Lächeln
zustandebrachte.
»Es hat den Anschein, als sei ich nun Eure Tischdame«, erklärte sie Mym. »Bitte glaubt mir, wenn
ich Euch versichere, daß meine eben vorgebrachten Wünsche nichts mit Eurer Person zu tun haben.
Doch sagt mir, seid Ihr tatsächlich ein Prinz?«
»In meinem Leben auf der Erde war ich ein indischer Prinz«, bestätigte er. »Doch das liegt jetzt
weit hinter mir. Und Ihr seid wirklich eine Prinzessin?«
»Ja, als ich noch auf Erden war«, sagte sie und errötete.
»Prächtig, Ihr beide scheint Euch ja auf Anhieb gut zu verstehen«, freute sich der Teufel. »Im Alten Rauchfaß wartet man mit einer exzellenten Küche auf. Ich würde vorschlagen, dort
einen Imbiß einzunehmen.«
»Wir können sicher nicht ablehnen«, sagte der Prinz. Er war davon überzeugt, daß der Teufel ihn
nicht gegen seinen Willen in der Hölle festhalten konnte; aber andererseits wußte Mym noch nicht,
wie er einen Weg nach draußen finden konnte.
Ligeia hängte sich bei ihm ein, und so folgten sie Satan zum Restaurant. Das Licht war hier
gedämpft, sanfte Musik war zu vernehmen, und elegante Kellner eilten hin und her.
Der Prinz wunderte sich zwar, in der Hölle ein solches Etablissement vorzufinden, aber er sagte
sich, daß der Teufel sich sicher etwas dabei gedacht hatte. Natürlich würden die verdammten
Seelen hier nie eingelassen werden, und die Dämonen benötigten keine Nahrung. Vielleicht hatte
Satan dieses Restaurant nur erschaffen, um die Verlorenen mit dem Duft erlesener Speisen zu
quälen.
»Ich kann das Steak empfehlen«, sagte der Teufel, während er die Karte studierte.
»Doch nicht etwa Fleisch von einem Rind?« gab Mym etwas empört zurück.
»Oh, ich bitte um Verzeihung«, sagte der Höllenfürst. »Ich habe ganz vergessen, daß Ihr ja aus
Indien stammt. Wie wäre es dann mit einem Curry-Topf?«
Während sie den Curry-Topf probierten, kam Satan schnell zum Thema.
»Zu meinem Leidwesen kann ich nicht umhin festzustellen, daß

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