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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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deshalb würde er auch jede gewöhnliche Frau
verschmähen.
Unglücklicherweise würde sich Ligeia weigern, irgendeine Form von Beziehung mit ihm einzugehen,
wenn sie dahinter den Teufel vermutete. Sie durfte sich nur aus eigenem Entschluß dazu bereit
finden.
»Wir können Euch hier auch eine andere Unterbringungsmöglichkeit zur Verfügung stellen«, erklärte
Satan mit leise drohendem Unterton. »Euer Stand auf Erden hat hier in der Hölle so gut wie keine
Bedeutung.«
»Laßt sie, wo sie ist«, entgegnete der Prinz. Es schockierte ihn, wie der Höllenfürst mit einer
Prinzessin umging. Machte der Sadismus des Teufels denn selbst vor Fragen der Noblesse nicht
halt? »Reicht es nicht schon, daß Ihr sie hier rechtswidrig festhaltet? Ist es nicht genug damit,
daß Ihr sie als Köder benutzt habt, um mich in eine Falle zu locken? Warum wollt Ihr sie jetzt
auch noch wie ein Stück Vieh verschachern?«
»Weil dies mein Reich ist, Mars«, antwortete Satan, als wäre alles selbstverständlich. »Ich regle
diese Frage auf meine Weise und schlage das vor, was mir opportun erscheint. Und mir scheint, daß
diese königliche Dirne ein kleines Bad in Feuer und Schwefel durchaus verdient hat.«
Königliche Dirne? Mym spürte, wie der Berserkerzorn in ihm aufstieg. Er beherrschte sich aber.
Für diese Beleidigung würde Satan zu einem anderen Zeitpunkt büßen.
Der Höllenfürst hob eine Hand. Ligeia wich erschrocken zurück. Eine Flamme erschien in einer
Schwefelwolke. Satans Finger bewegten sich, und die Flamme folgte ihnen, bewegte sich geradewegs
auf die Prinzessin zu. Mym sprang auf und stellte sich der Flamme in den Weg. »Laßt sie in
Frieden«, drängte der Prinz.
»Dann wollt Ihr also auf meinen Vorschlag eingehen?« sagte Satan freundlich. »Achtet nicht auf
das Weib. Sie fürchtet die Flamme sehr und wird sich zu allem bereit erklären, wenn sie ihr damit
nur entgehen kann.«
»Ich schlage Euer Angebot aus!« erklärte Mym.
»Dann dürft Ihr bis ans Ende aller Tage Gast in diesem Reich bleiben; oder zumindest so lange,
bis Ihr Euch anders entscheidet. Um Euch das Nachdenken zu erleichtern, werde ich das Weib ein
wenig, so Stück für Stück, in Brand setzen.« Er machte eine Handbewegung, und eine zweite Flamme
tauchte auf.
Ligeia kreischte, und Mym zog sie unter seinen Umhang. Die Flamme erreichte sie und schlug an
ihnen hoch, konnte aber nicht den geringsten Schaden anrichten. »Ich halte es für an der Zeit,
daß die Prinzessin ein neues Verfahren erhält«, erklärte Mym.
»Euch können meine Feuer vielleicht nichts anhaben«, erwiderte der Höllenfürst. »Doch sie gehört
mir. Ihr könnt sie nicht lange schützen.« Er schnippte mit den Fingern.
Riesenhafte und bedrohlich aussehende Dämonen tauchten am Eingang des Restaurants auf. Einige
hatten Hörner und Schwänze und bliesen Feuer.
Andere trugen statt Händen Hummerscheren. Sie bildeten einen dichten Kreis um den Prinzen und
Ligeia.
»Packt sie«, befahl Satan. »Seine Erscheinungsform unterliegt nicht unserer Macht, doch sie ist
uns unterworfen. Ergreift sie und zieht mit aller Kraft. Er wird sie schon loslassen, wenn er
befürchten muß, daß sie auseinandergerissen wird.«
Der Prinz biß sich auf die Zunge. Er war zwar nur eine Seele ohne Körper, aber dennoch schmeckte
er das Blut im Mund. »Kommt ihr nicht zu nahe«, drohte er den Dämonen.
»Nein, ich werde mit ihnen gehen!« rief die Prinzessin. »Dies ist eine weitere Falle für Euch,
Mars. Satan will Euch damit nur in...«
Die Dämonen ergriffen sie und zerrten an ihr. Zwei zogen an ihren Füßen und rissen die Beine
auseinander. Zwei weitere ergriffen ihre Hände und zogen mit aller Kraft daran. Ein fünfter riß
an ihren langen Haaren, und ein sechster öffnete sein sabberndes Maul, um sie in die Brust zu
beißen.
Dem letzten versetzte Mym einen furchtbaren Fausthieb. Der Dämon verlor einen Stoßzahn und ein
paar Eckzähne. Er stürzte und würgte an verschlucktem Elfenbein. Mym fühlte sich beruhigt, weil
er auch als Seele über alle seine Kräfte verfügte.
Doch die fünf anderen Dämonen waren zu stark für ihn. Er spürte, wie Ligeia dem Griff seines
zweiten Arms entglitt, und wußte, daß er die Kreaturen der Hölle mit beiden Händen attackieren
mußte, um etwas gegen sie auszurichten; doch das bedeutete, die Prinzessin nicht mehr festhalten
zu können.
In seiner Wut hieb der Prinz einem der beiden Dämonen, die an den Armen zerrten, seine Faust auf
den

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