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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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vorstellbaren Form und Farbe, und dazu eine
einzigartige Blumenpracht.
Eichhörnchen tummelten sich hier, spielten miteinander oder knabberten Nüsse. Man hätte sich
keinen friedlicheren Ort vorstellen können.
Doch der Prinz war nicht hier, um sich Gäas Garten anzusehen. Er folgte einem Pfad, der weiter in
das Anwesen hineinführte.
An einer Stelle verengte sich der Weg. Mächtige Felsen drängten sich an den Pfad heran, und an
der schmälsten Stelle hockt eine Eidechse.
Mym blieb stehen, denn dieses Wesen wirkte irgendwie sonderbar. Zum einen hatte das kleine Tier
nicht die geringste Angst vor ihm; im Gegenteil, es starrte ihn mit frechen Augen an.
Und zum zweiten... diese Farbe seiner Haut... das war keine Eidechse, sondern ein
Feuersalamander.
Der Prinz griff sich einen herumliegenden Ast, den er dem Wesen hinhielt. Das Reptil biß wütend
danach, und kaum hatten seine Zähne das Holz berührt, entstand eine Stichflamme, die das Holz
augenblicklich in Kohle verwandelte.
Also tatsächlich ein Feuersalamander. Ein Wesen, das alles in Brand setzte, was mit ihm in
Berührung kam. Wenn der Prinz ihm zu nahe käme, würde es ihn wie eine Fackel entzünden. Er war
zwar eine Inkarnation, doch er befand sich hier in einem Gebiet mit eigenen Gesetzen. Wenn der
Salamander Dämonen abzuhalten verstand, mußte auch Mars ihn fürchten.
»Aber wie sollte ein Dämon hierher gelangen?« fragte er sich. Und schon tauchte hinter ihm eine
Gestalt auf. »He da, Schurke!« rief sie.
»Wie, um alles in der Welt, habt Ihr den Weg hierher gefunden!« fuhr der Prinz wütend sein
höllisches Ebenbild an.
»Ich habe das Zauberwort gesprochen, daß Ihr freundlicherweise verraten habt«, antwortete der
Dämon. »Da mußte der Mannfisch mich durchlassen. Doch nun seht Eurem Ende entgegen, Bursche!« Und
er hob sein Schwert.
Der Prinz duckte sich rasch, und der Hieb fuhr über ihn hinweg. Der Dämon verlor das
Gleichgewicht und prallte gegen den Salamander.
Eine Stichflamme entstand. »Ich verbrenne!« kreischte die Kreatur noch, dann war sie schon zu
Asche geworden.
»Schöne Heimreise in die Hölle!« rief der Prinz ihm nach. Er fühlte kein Bedauern über dieses
Ende des Dämons, denn solche Wesen hatten nichts Menschliches an sich. Dann schalt er sich für
seine Torheit, den Namen des Mannfisches laut vor den Dämonen ausgesprochen zu haben.
Natürlich hatten sie ihn gehört und waren auf diesem Wege eingedrungen.
»He da, Schurke!« ertönte hinter ihm eine Stimme.
Wie viele kamen denn da noch? Mym gelangte zu der bestürzenden Erkenntnis, daß alle Dämonen
wußten, was ein einzelner von ihnen in Erfahrung gebracht hatte; denn sie waren sich auf
unvorstellbare Weise gleich. Er konnte nicht abschätzen, wie viele dieser Kreaturen nun den Weg
durch den Burggraben finden würden. Und die Schuld daran trug er. Was für ein Glück, daß Gäa eine
zweite Falle errichtet hatte.
Der Dämon stürmte heran. Diesmal wich Mym ihm aus, so daß er direkt auf den Feuersalamander
zulief. Sollte er doch ebenso sein Ende finden wie der erste.
»Oho, ein Feuerspucker!« rief der Dämon. »Wart's nur ab, ich will dir geben, was du verdienst.«
Und er senkte mit aller Kraft die Klinge auf das Tier.
Mym wartete auf einen Feuerblitz, doch nichts geschah. Das Schwert hatte den Salamander in zwei
Hälften geteilt. Das Schwanzende ruckte und zuckte. Das Maul hustete und spuckte ein kleines
Flämmchen aus, dann erlosch der Blick des Tieres.
Mym verstand es nicht. Wenn es einem Dämonen gelingen konnte, einen Verteidiger Gäas zu
erschlagen, was hatten diese Schutzmaßnahmen dann noch für einen Wert? Wie schützte sich die
Grüne Mutter vor einem Massenansturm der Höllenkreaturen?
Sein Doppelgänger lief weiter über den Pfad und wurde nach wenigen Metern von einem Blitz
erschlagen, der aus einer kleinen Wolke über ihm fuhr. Von dem Dämonen blieb nur Schwefel
übrig.
Der Prinz war erleichtert. Die Grüne Mutter hatte also doch ausreichend vorgesorgt. Nun kletterte
auch ein zweiter Feuersalamander hinter einem Felsen hervor. Alles war wieder so wie
vorhin.
Mym hielt dem Tier wieder einen Stock hin. Als der Salamander danach biß, packte der Prinz ihn am
Nacken. Er drang in das Tier ein, verströmte sich durch seinen Arm. Das Reptil besaß einen
simplen und bösartigen Verstand, der jedoch über wenig Komplexität verfügte. Sein Name war
Süßhauch; auch dieses Wesen würde nicht angreifen, wenn jemand es bei seinem Namen

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