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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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von Lila zu sehen.

Die nächste Aufgabe erwartete den Prinzen in Irland. Nachdem er dort angelangt war, drang er in
den Geist eines Mannes ein und machte sich über die hiesige Lage sachkundig. Eine sogenannte
hibernische Armee, eine revolutionäre Organisation, hatte in einem Geheimlabor mittels
Genmanipulation ein Virus geschaffen, das nur Protestanten befiel. Die HA, die hibernische Armee,
stand kurz davor, diese Viren loszulassen, um so ohne eigene Verluste den Gegner zu töten und
auszuschalten.
»Ist ja großartig!« rief Pestilenz. »Es ist schon sehr lange her, daß ich Gelegenheit erhielt,
eine Seuche zu überwachen!«
»Genmanipulation«, murmelte der Prinz. »Ich könnte mir vorstellen, daß sich Gäa für so etwas
interessiert. Ich muß ihr Bescheid geben und mich mit ihr beraten.« Er legte eine Starre über das
Geheimlabor, bestieg Werre und eilte zur Burg von Natur.
Als er jedoch den Sitz der Grünen Mutter in Fegefeuer erreichte, stand er vor einem breiten
Burggraben, über den kein Steg führte. Mym wollte seinem Roß schon den Befehl geben, einfach
hindurchzuschwimmen, doch Werre scheute vor dem Wasser.
»Was ist denn los?« wollte er vom Pferd wissen. »Es gibt nichts auf der Welt, das dich am
Weiterlaufen hindern könnte!«
Doch das Roß schüttelte den Kopf, und Mym erinnerte sich daran, daß hier im Fegefeuer andere
Gesetze herrschten. Über dem Graben mochte ein Bann oder ein Zauber liegen, den das Pferd
wahrgenommen hatte.
Er stieg ab und trat an den Grabenrand. Sofort schwamm ein eigenartiger Fisch auf ihn zu. Nein,
kein Fisch, sondern ein Wesen, das die Beine und den Bauch eines Menschen besaß, darüber aber ein
Fisch mit Flossen, Kiemen und einem Maul voller Zähne war.
»Ein Mannfisch«, murmelte der Prinz. Von einem solchen Wesen hatte er nur einmal gehört, aber
noch nie eines leibhaftig gesehen. Beim Wassermann war die obere Hälfte Mensch und die untere
Fisch. Beim Mannfisch war es genau umgekehrt. Während man sich mit Wassermännern und Meerfrauen
verständigen konnte, sogar eine Freundschaft nicht unmöglich war, handelte es sich bei
Mannfischen um verstandlose Wesen voller Mordlust, die nichts lieber taten, als eine Beute zu
zerreißen und zu verschlingen.
Mym berührte mit der Stiefelspitze die Wasseroberfläche, und sofort schnappte der Mannfisch
danach. Keine Frage, dieses Ungeheuer konnte zum Problem werden. Der Prinz dachte nach und
berührte dann sein Schwert. »Gäa!« sang er laut.
Die Inkarnation zeigte sich nicht, doch dafür flog ein bunter Papagei heran. »Wer seid Ihr? Was
wollt Ihr?«
»Ich bin Mars, und ich will Gäa sprechen.«
»Beweist es! Beweist es!« antwortete der Vogel.
»Du Nichtsnutz, erkennst du mich denn nicht?«
»Ich sehe an jedem Tag hundert von Eurer Art«, rief der Papagei. »Allesamt Betrüger, die der
Teufel schickt, um meine Herrin zu verwirren und zu belästigen.«
Hundert von seiner Art am Tag? Der Prinz begriff, daß Satan auch hier sein böses Spiel trieb und
Gäa in eine Falle locken wollte, indem er seine Dämonen in der Gestalt von Mars vor die Burg
schickte. Nun wunderte sich Mym auch nicht mehr darüber, daß Natur Verteidigungsanlagen um ihr
Heim gezogen hatte. »Kehr zurück zu Gäa und sage ihr, sie kann sich selbst von meiner Echtheit
überzeugen.«
»Die Grüne Mutter hat im Moment genug anderes zu tun. Da kann sie ihre Zeit nicht damit
vergeuden, jeden Störenfried in Augenschein zu nehmen.«
Der Prinz besann sich. »Wie kann ich dich von meiner Echtheit überzeugen, damit du mich endlich
bei ihr anmeldest.«
»Das müßt Ihr schon selbst herausfinden!« rief der Vogel. »Nur eine echte Inkarnation kann zu ihr
gelangen.«
Damit flog der Papagei davon.
Der Prinz seufzte. Gerade jetzt, da er sich dringend mit Gäa beraten mußte, schickte der Teufel
seine Plagegeister. Oder war das am Ende gar kein Zufall. Vielleicht hatte Satan etwas dagegen,
daß Natur etwas von der Viruspest erfuhr. Nun mußte Mym erst recht den Weg zu ihr finden.
Doch leider stand dem der Mannfisch entgegen.
Mym war sich sicher, als Inkarnation seinem Angriff widerstehen zu können, doch dann sagte er
sich, daß der Einsatz eines Ungeheuers gegen unsterbliche Wesen sinnlos wäre. Wenn der Mannfisch
ihnen nichts anhaben konnte, hätten sich die Dämonen sicher nicht von ihm aufhalten lassen.
Außerdem wagte es Werre nicht, einen Huf in das Wasser zu setzen. Vermutlich lag auch ein Bann
auf dem Graben, der verhinderte, daß man

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