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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Indianer standen wie betäubt da. Ihre Männer waren alle fort. Die Frauen und Kinder hatten
keine Waffen, mit denen sie sich wehren konnten.
Die vier Männer packten Säcke, Teppiche und Tücher voller Kräuter zusammen. Eine junge Frau
stellte sich ihnen in den Weg.
»Bitte«, sagte sie freundlich. »Wir haben so viel Zeit und Arbeit investiert, um diese Kräuter
wachsen zu lassen, zu ernten und zu veredeln, damit ihre magischen Kräfte möglichst rein und
stark werden. Wir müssen verhungern, wenn Sie...«
»Halt den Mund, Squaw!« knurrte einer der Männer und stieß sie beiseite. Als sie unsanft auf dem
Boden landete, fiel sein Blick noch mal auf sie, und er entdeckte, wie attraktiv sie war. »Ich
schätze«, brummte er, »ich nehme dich gleich mit.«
Die Frau schrie, doch schon hatte der Mann ein Seil in den Händen und fesselte sie. Dann warf er
sie zu den Säckchen auf den fliegenden Teppich.
»Ich denke, wir beide werden viel Spaß miteinander haben, ehe ich dich auf dem Sklavenmarkt
verkaufe«, grinste er sie an.
Ein anderer Mann entdeckte Orb. »He, die war was für mich!« rief er und stapfte auf sie zu.
Orb hatte mehr als genug gesehen. Sie sang die Kennmelodie.
Im nächsten Moment stand Natasha neben ihr und blickte sie verwundert an. »Wer... warum...«
»Ich habe Sie gerufen«, erklärte Orb. »Diese bösen Männer wollen den Indianern die Kräuter
stehlen. Und sie wollen die Frauen des Stammes rauben. Wir müssen sie aufhalten.«
»Ich verstehe nicht...«
»Hier versucht das Böse, das Gute zu überwinden, eine klare Sache, oder etwa nicht?« erklärte
Orb.
»Wer ist das denn?« rief der erste Mann und zeigte auf Nat.
»Entspricht es der Wahrheit«, fuhr Nat ihn an, »daß Sie den Indianern das stehlen, was ihnen
gehört?«
»Klar doch«, grunzte der Mann und zog seine Pistole. »Sie haben doch wohl nichts dagegen,
oder?«
»Warum haben Sie diese Frau hier gefesselt?« Er zeigte auf die Frau, die auf dem Teppich
lag.
Der Mann lachte rauh. »Was glauben Sie denn, was ich mit ihr vorhaben könnte?«
»Ich fordere Sie dringend auf, von diesem Plan abzulassen und dem Stamm sein Eigentum
zurückzugeben«, erklärte Nat.
»Sie werden mir langsam lästig!« knurrte der Mann und richtete die Pistole auf ihn.
Im selben Moment begann Nat zu singen. Das Lied war entfernt dem Lied des Tages ähnlich und doch
wieder ganz anders.
Der Mann blieb wie festgefroren stehen. Sein Finger krümmte sich um den Abzugshebel, löste aber
keinen Schuß aus. Doch nicht nur er, alle waren mitten in der Bewegung versteinert, auch
Orb.
Nats Gesang erfüllte den Himmel und das Land.
Die Bäume vibrierten, und der Boden bebte. Dann blickte er die vier Männer an, und sie brachen
nacheinander zusammen. Ihre Augen blickten starr nach oben. Dieser Angriff war zielgerichtet
gewesen, denn weder Orb noch die Indianer wurden davon betroffen.
Endlich verstummte Nat. Das Lied hallte noch ein paar Momente nach. Die vier Männer lagen wie
paralysiert auf ihrem Teppich.
Orb eilte zu der jungen Indianerin und befreite sie von den Fesseln. Auch die anderen strömten
herbei und nahmen die Säckchen und Tücher wieder an sich.
Als nur noch die vier Schurken sich auf dem Teppich befanden, stimmte Nat ein neues Lied an,
diesmal eine Variante des Reiseaspekts.
Der Teppich wurde zusammen mit den Männern transparent und löste sich rasch auf.
Natasha schien dem Teppich nachzueilen, auch wenn keiner außer ihm entdecken konnte, wohin das
Luftgefährt verschwunden war.
Mym tauchte neben Orb auf. »Ich muß mich für meine haltlosen Verdächtigungen entschuldigen«,
erklärte er. »Dieser Mann ist ein aufrechter Kämpfer für das Gute. Und er kann unbeschreiblich
schön singen. Ein Duett zwischen Euch beiden wäre sicher ein vollkommener künstlerischer
Genuß.«
Natasha kehrte zurück. »Ich habe sie nach Sibirien verfrachtet«, lächelte er. »Sie wachen mitten
in einer geheimen militärischen Anlage auf. Da werden sie all ihre Phantasien aufbieten
müssen...« Er unterbrach sich, als er Mym entdeckte.
»Das ist Mars«, erklärte Orb.
»Die Inkarnation des Krieges?« entfuhr es Nat, und er wirkte nicht sehr begeistert. »Hättet Ihr
das hier nicht auch erledigen können?«
»Wir beide kennen uns von früher her«, sagte Orb.
»Wie, Sie waren einmal in einen Krieg verwickelt?«
»Wir waren ineinander verliebt«, erklärte Mym.
»Oh«, sagte Nat nur und preßte die Lippen zusammen. »Es geht mich natürlich nichts

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