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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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an...«
»Nat, bitte«, sagte Orb rasch, »lassen Sie es mich erklären. Diese Romanze liegt eine Reihe von
Jahren zurück. Sie ist lange beendet, und damals kannte ich Sie ja noch nicht. Er ist heute in
festen Händen.«
Doch Nat war noch nicht beruhigt. »Ihr als Inkarnation verblendet eine unschuldige Sterbliche,
bloß weil Ihr ein wenig Spaß haben wolltet, um sie danach wie ein benutztes Taschentuch
fallenzulassen?«
»Damals war er noch keine Inkarnation«, entgegnete Orb.
»Und er hat mich damals auch nicht benutzt. Es ging ihm... er steckte in der Klemme, und so haben
wir uns kennengelernt. Ich habe ein Kind von ihm empfangen, und...«
»Oho!« giftete Nat. »Dann war das ja eine ganze besondere Form von Verblendung!«
»Es war Liebe«, sagte Mym. »Ich hätte mein Leben für sie gegeben. Aber mein Vater drohte, Orb
ermorden zu lassen, wenn ich mich seinem Willen nicht beugen würde. Deshalb mußte ich sie
verlassen, und ich habe es mir immer noch nicht verzeihen können. Heute verbindet uns nur mehr
eine gute Freundschaft.«
»Eine sehr innige Freundschaft, oder?«
»Nat, ich bitte Sie!« rief Orb.
»Wollen Sie mich vielleicht einen Lügner schimpfen!« fuhr Mym ihn an. Ein Blutstropfen löste sich
aus seinem Mundwinkel.
Nat dachte einen kurzen Augenblick nach.
»Verzeiht, man kann einer Inkarnation niemals eine Lüge vorwerfen.«
Mym beruhigte sich wieder. »Lassen Sie es mich erklären. Natürlich mag ich Orb immer noch sehr
gern. Doch zwischen uns beiden ist nicht mehr als Freundschaft. Und wenn wir können, helfen wir
einander. Ich möchte nur das Beste für sie.«
»Gut, ich will dieses Wort akzeptieren«, sagte Nat.
»Bemerken Sie denn nicht, daß Orb Sie liebt?«
»Nein!« entfuhr es Orb.
»Nein?« ertönte Nats verblüfftes Echo.
Orb senkte nur den Kopf.
»Ich hätte den Mund halten sollen«, sagte Mym.
Er nickte zum Abschied und verschwand.
»Ich dachte, Sie hielten mich für einen Dämon«, sagte Nat.
»Ich habe Ihnen großes Unrecht getan«, antwortete Orb leise. »Ich habe Sie gesucht, bin dabei in
die Irre geraten, habe endlich zufällig Mym entdeckt, und... Bitte, verlassen Sie mich nicht mehr
im Zorn!«
»Ich denke, ich hätte etwas sensibler reagieren sollen, besonders in diesem Fall... Aber ich
wußte ja leider nichts von Ihrer so traurig zu Ende gegangenen Beziehung...«
Orb kämpfte gegen die Tränen an. »Nat, Sie haben mich einmal gefragt, ob Sie mir den Hof machen
dürfen...«
Er lächelte. »Wie gern würde ich das immer noch tun! Ich will Ihnen das Lied des Abends
singen!«
Die Melodie war mit dem Lied des Morgens und dem Lied des Tages verwandt, doch ungleich wärmer
und zarter. Dämmerschein senkte sich über das Land. Ein besonderer Glanz legte sich um die
Indianerinnen und verlieh ihnen außergewöhnliche Schönheit. Der Sand verfärbte sich golden, und
die Bäume erstrahlten im Grün.
Orb konnte den Blick nicht von Nat wenden. Er schien ihr in diesem Augenblick die Sonne selbst zu
sein. Sein Anblick rief wohlige Schauer in ihr hervor.
Er hatte es das Lied des Abends genannt. Doch jetzt wußte Orb es besser: Nat sang ihr das Lied
der Liebe.
Sie näherte sich ihm, schwebte über den Boden und breitete die Arme aus. Alle Zweifel waren in
ihr vergangen. Als das Lied verklang, lag sie in seinen Armen.
Sie liebte ihn und gestand es sich mit vollem Herzen ein.
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13. Kapitel
Grüne Mutter
    »Du hast ihn gefunden!« freute sich Jezebel, als Orb vor ihr in der Küche auftauchte.
»Woher weißt du das?« fragte Orb und errötete leicht.
»Der ganze Wal wogte vor Freude, als du gekommen bist.«
»Ich bin verliebt!«
»Soll ich den Doktor rufen? Kannst du noch essen?«
»Nein, ich bringe keinen Bissen hinunter!«
»Na, versuch es wenigstens.« Jezebel bereitete ihr zwei pochierte Eier zu. Orb stellte zu ihrer
Verblüffung fest, daß sie zumindest kauen und schlucken konnte.
Die anderen betraten die Küche.
»Wann soll denn Hochzeit sein?« fragte Lou-Mae fröhlich.
Orb würgte an dem Bissen, den sie gerade schluckte.
Betsy lachte. »Also zumindest nicht heute nachmittag.«
»Habe ich irgendein Mal an mir?« wollte Orb wissen. »Es ist mir gerade erst selbst bewußt
geworden, welche Gefühle ich hege, und da kommt ihr alle an...«
»Wir wollen dich nur ein wenig necken«, lächelte Lou-Mae. »Du warst die einzige von uns, die ohne
Partner auskommen mußte. Jetzt freuen wir uns natürlich, daß du nicht mehr allein bist.«
»Du mußt uns alles berichten«, drängte

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