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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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denen ich mir
früher nie hätte etwas träumen lassen. Seid Ihr bereit, mir bei einem Experiment zu
folgen?«
Der Drummer trat vor. »Du weißt, was ich mir wünsche. Wenn ich dir als Kandidat willkommen bin,
stelle ich mich gern zur Verfügung.«
Orb gab dem Wal in Gedanken den Befehl, und Jonas landete auf dem Boden. Sie mußte das Experiment
außerhalb des Wesens durchführen, damit sie sichergehen konnte, nicht von Jonas' Magie beeinflußt
worden zu sein.
Orb sang das Lied des Abends, das sie vor kurzer Zeit gelernt hatte. Die Melodie verstärkte in
ihr die Liebe zu Nat. Sie hoffte, sie besäße auch genügend Kraft, um den Drummer von seiner Sucht
zu befreien.
Die Dämmerung senkte sich über das Land, und mit ihr kam die Schönheit der Nacht. Alles Land
wurde von einem Schimmer überzogen, und...
... der Drummer schrie entsetzlich.
Orb schwieg sofort.
»Nein, mach weiter!« ächzte der junge Mann. »Es wirkt! Es funktioniert!«
Sie fuhr fort zu singen. Der Drummer drehte und krümmte sich, stöhnte und wimmerte. Orb kam es so
vor, als würden widerstrebende Kräfte an ihm zerren. Er kreischte wieder, aber Orb hörte nicht
auf zu singen. Anscheinend war in seinem Fall die Heilung eine besonders komplizierte
Angelegenheit.
Dann löste sich etwas aus seinem Kopf. Eine geisterhafte Schlange wiegte sich über seinen
Haaren.
Orb sang lauter, und mit der Intensität ihres Liedes wurde die Schlange immer mehr aus dem Kopf
gezogen. Die Bestie kämpfte dagegen an, stieß sich immer wieder zurück, doch dann wurde das Lied
zu mächtig, und die Schlange löste sich in Rauch auf. Der Drummer fiel wie leblos zu Boden.
Lou-Mae eilte zu ihm, bettete seinen Kopf in ihren Schoß und streichelte seine Wangen. Ängstlich
sah sie Orb an. »Ist er... ist er endgültig...«
»Ja«, meldete sich der Drummer zu Wort. »Ich bin frei. Es war die Hölle für mich, aber jetzt bin
ich es endlich, endlich los!«
»Noch können wir nicht ganz sicher sein«, warnte Orb. »Wir müssen eine bestimmte Zeit
abwarten...«
»Ich weiß es!« rief der Drummer. »Ich fühle mich wie neugeboren!«
»Ich bete darum«, sagte Lou-Mae. »Weißt du was, wir beide bleiben eine Weile hier. Ich kann dich
dann beobachten, und wenn wir nicht mehr im Wal sind, kann auch niemand behaupten, nur Jonas
würde dich vom H abhalten.«
»Ja«, strahlte er, »das wollen wir tun.«
Die anderen kehrten zum wartenden Wal zurück.
Orb drehte sich noch einmal um. »Ist das wirklich Euer Wille?«
Die beiden nickten und winkten zum Abschied.
Kaum im Bauch des Wals angekommen, riefen der Gitarrist und der Organist gleichzeitig: »Mit mir
kannst du es als nächstem versuchen!«
»Und mit mir auch!« sagte Jezebel.
»Ich fürchte, ich muß mich erst ein wenig erholen«, erklärte Orb. Sie schloß sich in ihrem Zimmer
ein und legte sich aufs Bett. Doch sie war viel zu aufgeregt, um sich entspannen zu können.
»Nat, wo bist du?« flüsterte sie.
Er tauchte neben ihrem Bett auf. »Hast du mich gerufen?«
Sie sprang hoch und umarmte ihn. »Wie konntest du mich hören?«
»Sobald ich wußte, daß mein Herz für dich schlägt, habe ich den Aspekt des Llano aktiviert, der
mich sofort verständigt, wenn du meinen Namen aussprichst. Das funktioniert so ähnlich wie hier
bei Jonas, wo man immer mitbekommt, wenn ein anderer über einen redet.«
»Woher weißt du soviel über den Wal?«
»Er ist eines der Mysterien dieser Welt. Während meiner umfangreichen Suche nach dem Llano stieß
ich zufällig auf Informationen über den Wal. Leider half mir das in keiner Weise bei der Suche
weiter, denn er wollte mir nicht helfen. Er erklärte, ich sei nicht derjenige, dem es
vorherbestimmt sei, das vollständige Llano zu finden.«
»Hm, aber er hilft mir«, bemerkte Orb.
»Weil du mächtiger bist als ich.«
»Na, vielleicht deswegen, weil ich ihm den Tanana vorgetanzt habe. Von seiner Natur her
ist Jonas männlich, und der Tanana kann bei Männern eine Menge bewirken.« Sie schmunzelte
schelmisch.
»Ja, natürlich, wie konnte ich das vergessen«, lachte Nat. »Eines Tages mußt du ihn auch für mich
tanzen. Aber ich will dich jetzt schon warnen...«
»Ja, ich verspreche dir, du wirst den Verstand verlieren« grinste sie. »Nun, ich hebe ihn mir für
eine besondere Gelegenheit auf.« Sie sah Nat verliebt an. Es war so wunderbar, mit einem Mann
zusammenzusein, der nicht mehr von ihr verlangte, als sie zu geben bereit war. Sie erkannte an
seinem Blick, daß er sie begehrte,

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