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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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hineingehen?« wunderte sich Orb. »Sollen wir uns von diesem Fisch
verschlingen lassen?«
Der Wal wartete. »Laß es uns doch versuchen«, meinte der Gitarrist. »Wenn der Bursche uns
wirklich verschlingen wollte, könnte er das hier jederzeit tun.« Er schien noch gar nicht so
recht zu begreifen, was hier von ihm verlangt wurde. Zu sehr stand er noch unter dem Bann des
Zigeunertanzes.
Bepackt mit Gitarre und Teppich marschierten sie in das Maul hinein und gelangten in einen
beleuchteten Raum, in dem Stühle, Tische und Sofas aufgestellt waren.
Der Gitarrist ließ sich in den erstbesten Sessel plumpsen. Augenblicklich setzte sich der Fisch
in Bewegung. Orb ließ sich rasch auf einem Stuhl an der Wand nieder. Einige Schuppen waren
durchsichtig, so daß sie nach draußen blicken konnte.
Das Land zog vor ihren Augen vorbei. Jonas durchschwamm die Luft.
»Wir fliegen!« entfuhr es Orb. Dann wandte sie sich an ihren Freund. »Macht dir das denn gar
nichts aus?«
»Nein, wir schwimmen«, antwortete der junge Mann. »Und das macht mir überhaupt nichts aus. Im
Gegenteil, ich fühle mich hier wohl und geborgen.«
»Wo fliegen wir eigentlich hin, nein, besser, wo schwimmen wir hin?« grübelte Orb.
»Sag ihm doch einfach, wo du hinwillst«, antwortete der junge Mann.
»Nach Kilvarough!« rief Orb.
Nicht lange darauf näherten sie sich der Stadt. Orb blickte hinaus auf die Menschen, die ihren
Geschäften nachgingen. Keiner bemerkte das Ungetüm. Jonas mußte für Außenstehende unsichtbar
sein.
Der Wal blieb vor Lunas Haus stehen. Die beiden Greife flogen erschrocken hoch und kreischten
Alarm. Jonas ignorierte sie. Für ihn waren sie nicht mehr als Fliegen.
Orb spazierte durchs Maul nach draußen und beruhigte die Wächter. Als der Gitarrist hinter ihr
erschien, kam Luna vor das Haus.
»Sieh mal einer an, du scheinst ja das ideale Transportmittel gefunden zu haben«, lachte
sie.
»Darf ich bekannt machen: Jonas, das ist Luna. Luna, das ist Jonas.«
Der Fisch wackelte ein wenig mit seiner Schwanzflosse.
»Die Zigeuner haben mir von ihm erzählt«, berichtete Orb. »Auch er will das Llano finden.«
»Ich habe schon von diesem Wal gehört«, sagte Luna. »Leider kam mir dabei auch zu Ohren, daß auf
ihn nicht hundertprozentig Verlaß ist.«
»Heißt das, er ist gefährlich?«
»Nicht für die, die er akzeptiert hat. Nur ist er weniger ein Diener als vielmehr ein Verbündeter
mit eigenen Interessen. Da kann es vorkommen, daß seine und deine Interessen nicht konform gehen.
Ich fürchte, in solchen Fällen tut er einfach, was er will.«
»Wenn unsere Zukunft doch bloß nicht unter diesem Bann verborgen liegen würde.«
»Na, du wirst ja sehen. Aber jetzt sollten wir packen.«
»Schon?«
»Mrs. Glotch hat einen prall gefüllten Terminkalender für euch. Jetzt, wo ihr endlich eine
Transportmöglichkeit habt, solltet ihr euch sputen.«
Sie packten alles zusammen und trugen Kisten und Koffer in den Wal. Jonas verfügte in seinem
Innern über etliche Räume, die von Knochenwänden getrennt wurden. Jedes Mitglied der Livin'
Sludge bekam sein eigenes Zimmer.
Daneben fanden sich hier Kochgelegenheiten, ein Badezimmer und eine Abfallkammer.
»Wie verdaut der Ärmste nur?« wunderte sich Orb.
»Offensichtlich muß er nicht essen«, vermutete Luna. »Immerhin ist er verzaubert und muß so lange
reisen, bis er von seinem Fluch erlöst wird.«
Am Abend war alles in Jonas untergebracht. Die Bandmitglieder verabschiedeten sich von Luna und
Mrs. Glotch. Orb suchte gleich ihr Zimmer auf und legte sich hin. Ihr Bett wuchs aus dem Boden.
Das Material war wunderbar weich und paßte sich ihrem Körper an.
Irgendwann in der Nacht wachte sie auf, weil sie Stimmen hörte. Orb blieb still liegen und
lauschte.
Die Stimmen waren ganz nah, aber offenkundig befand sich niemand außer ihr in diesem Raum.
Nach einer Weile begriff sie, daß das Knochengerüst des Wals die Stimme übertrug.
Konnte sie denn hier alles mithören, was irgendwo in Jonas gesprochen wurde? Nein, sagte sie
sich.
Als die Jungs vor ein paar Stunden ihre Koffer ausgepackt und sich in ihren Zimmern eingerichtet
hatten, hatte Orb nur gedämpfte Stimmen vernommen.
»Du bist wirklich geflogen?« fragte der Organist ungläubig. »Auf ihrem Teppich?«
»Ich habe mir wirklich fast in die Hose gemacht«, antwortete der Gitarrist. »Aber was sollte ich
tun? Diese schießwütige Bande war hinter uns her, und da stand ich vor einer schwierigen Wahl.
Das Fliegen erschien

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