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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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mitbekommen, wie die drei sich über mich unterhalten haben.«
»Gott sei Dank, ich dachte schon, ich wäre verrückt geworden.«
»Du bist genau so normal wie ich. Ich denke nur, wir sollten von nun an vorsichtig sein, wenn wir
über andere reden.«
Lou-Mae lächelte verschmitzt. »Ja, das sollten wir tun. Und in der Zwischenzeit hören wir uns
ganz gemütlich das an, was andere über uns zu sagen haben.«
Orb lächelte ebenfalls, fragte dann aber besorgt: »Sag mal, stimmt es, daß man mir, wenn ich auf
dem Boden hocke und Harfe spiele, in den Ausschnitt gucken kann? Ich meine, verrenken sich die
drei Jungs die Hälse?«
»Vielleicht solltest du in Zukunft etwas hochgeschlossener erscheinen. Aber ich frage mich, wie
lange es wohl dauert, bis die drei dahinterkommen.«
»Kommt ganz auf uns an«, grinste Orb. Dann schwiegen sie, um weiter lauschen zu können.
Doch als nach einer Weile ihre Namen nicht wieder fielen, zog sich Lou-Mae auf ihr Zimmer
zurück.
Am nächsten Morgen waren die beiden Mädchen als erste auf den Beinen.
Die Jungs pflegten lange zu schlafen.
»Hör mal«, sagte Lou-Mae, »wenn wir nicht aufpassen, dürfen wir für unsere Herren die Köchin und
die Reinemachefrau spielen.«
»Na ja«, meinte Orb. »Nun, damit es in dieser Frage keinen Streit gibt, sollten wir vielleicht
eine Hilfe einstellen.«
»Das können wir doch gleich in einem erledigen, wenn wir einkaufen gehen.«
»Einkaufen?«
»Nun, wir brauchen doch für dich etwas zum Anziehen, das nicht alle Blicke auf sich zieht.«
Orb lachte. Sie errötete leicht, als sie sich daran erinnerte, wie die drei jungen Männer über
sie geredet hatten.
Dann wuchs der Zorn in ihr, und sie beschloß, die Jungs genauso zu beschämen, wie sie sie
beschämt hatten.
Sie verließen Jonas, der vor Lunas Haus liegenblieb. Luna hatte für sie bereits ein Frühstück
vorbereitet. Sie stärkten sich und gingen dann in die Stadt. Lou-Mae erledigte die Einkäufe,
während Orb sich zu einer Stellenvermittlung begab. Luna hatte dem Vermittler bereits Bescheid
gegeben, und so erwartete er Orb mit einer Liste.
Orb, immer noch ein wenig über die Jungs verärgert, suchte nach einer möglichst unattraktiven
Gehilfin. Als sie ihre erste Auswahl getroffen hatte, wollte sie die Frauen vorgestellt
bekommen.
»Leider steht im Augenblick nur eine zur Verfügung«, bedauerte der Vermittler. »Ich muß gestehen,
daß die meisten Damen gleich abgewinkt haben, als sie erfuhren, daß sie für eine Rockband den
Haushalt führen sollen.«
»Kann ich mir gut vorstellen«, murmelte Orb.
»Dann zeigen Sie mir doch bitte die Mutige, die es dennoch wagen will.«
Der Vermittler öffnete eine Seitentür und rief einen Namen. Eine Mittfünfzigerin kam herein, die
schon auf den ersten Blick heruntergekommen aussah. Ihr Gesicht war voller Falten, und ihr Haar
wirkte klebrig und verfilzt.
»Können Sie kochen?« fragte Orb vorsichtig.
»Wie ein Bocuse.«
»Verstehen Sie sich auf Haushaltsführung?«
»Ist meine ganz starke Seite.«
»Und welche Gehaltsvorstellungen hat eine solche Superspitzenkraft?«
»Ganz normal nach Tarif.«
»Ihnen ist bekannt, daß Sie mit einer Rockband verreisen sollen?«
»Und wenn schon.«
»Ist Ihnen bewußt, daß die Band sich auf Tournee befindet und noch nicht bekannt ist, wann die
ihr Ende findet?«
»Macht mir nichts aus.«
Eigentlich hätte Orb hochzufrieden sein müssen, aber irgend etwas störte sie an dieser
Frau.
»Sie wissen, daß falsche Angaben bei dieser Besprechung zur Nichteinstellung oder später zur
Kündigung führen können?«
»Ja.«
»Warum wollen Sie diesen Job?«
»Ich habe nicht gesagt, daß ich ihn will.«
»Wie? Warum haben sie sich dann beworben?«
»Ein Job ist so gut wie der andere, und ich bin momentan gerade frei.«
Enthusiasmus war offenbar nicht ihre starke Seite.
Orb beschloß, diese Frau auf die Probe zu stellen.
»Wir suchen das Llano.«
»Ist mir bekannt.«
»Oho, woher denn?«
»Jonas würde Sie sonst nicht in sich aufnehmen.«
»Sie kennen demnach Jonas?«
»Wenn Sie es unbedingt wissen wollen, werde ich Ihnen natürlich antworten. Doch ich fürchte, die
Antwort wird Ihnen nicht gefallen.«
»Das überlassen Sie bitte mir. Wenn Sie also so freundlich wären...«
»Ich bin eine Dämonin. Und auch ich suche das Llano. Als Jonas fortschwamm, bin ich ihm
nachgekommen. Ich selbst kann das Lied zwar nicht finden, aber ich kann mich an die halten, die
da eher eine Chance haben.«
»Eine Dämonin!« entfuhr es

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