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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch]. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Watson
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einfältig sein!« Beim ersten Aufschrei hatte Grimm das Seil
hinunterfallen lassen. Einen Augenblick später war er mit den Beinen durch die
Öffnung, zwängte seinen Körper hindurch und glitt mit hoher Geschwindigkeit am
Seil hinunter, bremste nur zuletzt mit den Stiefeln. Wären seine Hände nicht so
schwielig gewesen, hätte er sich mit Sicherheit die Handflächen verbrannt. Was,
wenn er auf Rakel geprallt wäre, die aus der weihraucherfüllten Dunkelheit heraufstieg?
Das wäre ein Zusammenprall geworden!
    Glücklicherweise war sie nicht
im Wege.
    Er rannte durch das Atrium zu
den Kolonnaden und weiter.
    Sofort machte er die
schreiende, wankende Fackel aus. Er rannte an ihr vorbei. Im nächsten
Augenblick kniete er neben Rakel, half ihr, das Reliquiar aufzureißen, was
seinen harten, behaarten Händen leichter fiel als ihren schlanken, gelenkigen
Fingern.
    »O meine Vorväter, wie konnte
ich so dumm sein!« Die Schreie kamen jetzt nur noch in Abständen, und die
Fackel fiel um. Eine leuchtende Aura verbreitete sich um den Körper, als wäre
psionische Energie ins Spiel gekommen. Widerspiegelung der Flammen von den
Steinplatten des Bodens? »Ah ...!« Endlich kam der große Hüftknochen aus seinem
aufgebrochenen goldenen Behälter zum Vorschein.
    Ziemlich klobig, dieser Knochen,
aber weitaus leichter zu bewegen.
    Hier kam Ärger in Gestalt
zahlreicher mehr oder weniger bekleideter Figuren — Tempelpersonal, das
Schrotflinten, Laserpistolen, automatische Waffen und Betäubungswaffen schwang.
Besonders vor Letzteren galt es sich in Acht zu nehmen.
    Priester mochten nicht bereit sein,
Sprengpatronen und Schrapnells in geweihte Kapellen zu schießen.
    Die Aura um den brennenden
Kirchendiener hatte etwas Unheimliches! Ja, der Boden selbst war von niedrigen,
züngelnden Flammen überlaufen! Fett und Ruß, die Generationen von Kerzen
abgelagert hatten, waren in Brand geraten. Die oberen Wandbereiche und Gewölbe
der Basilika mussten eine noch dickere Schicht tragen. Grimm ließ den
Hüftknochen fallen und feuerte mit der Laserpistole über die Köpfe der
Herbeieilenden.
    Dann drehte er sich um seine
Achse und feuerte in andere Richtungen aufwärts.
    Energieentladungen huschten
blendend über die Wände.
    Mit einem weichen, hohlen
Brausen breitete sich eine Flammenfront von jeder Explosion aus.
    »Lauf, Rakel! Zieh den Kopf
ein!« Die Tempeldiener hatten Halt gemacht, um zu diesem Phänomen aufzuglotzen,
das sich rasch über die Wände ihrer Basilika ausbreitete. Ihre Verblüffung war
so groß, dass sie ihre Waffen vergaßen. Das ganze Gebäude wurde strahlend hell,
als wäre es selbst eine Kerze.
    Sicherlich war es ein Wunder.
Was es ausgelöst hatte, sein brennender Docht sozusagen, war der sterbende Kirchendiener,
der sich noch immer wand. Er und diese anderen Ausbrüche psionischen Feuers.
War dies eine Heimsuchung durch den Geist des Gott-Imperators, eine wundersame
und unerwartete Epiphanie für das Heilige Jahr? Als sich die übernatürlichen
Flammen majestätisch, doch scheinbar schadlos über das weite Deckengewölbe ausbreiteten,
fielen Tropfen geschmolzenen Wachses herab. Aufblickende Gesichter wurden
getroffen. Ein Diakon heulte auf, als heißes Wachs sein Auge traf.
    Erkenntnis dämmerte.
    »Es ist Feuer! »Brandstiftung!«
    » Incendium! « Grimm und
Rakel erreichten die Kolonnaden des Atriums. Sie wurden gesehen.
    Ohne auf Schäden an den Säulen
zu achten, eröffnete jemand das Feuer mit Hochgeschwindigkeitspatronen. Manchen
Kopf verließ der Verstand. Waren sie jetzt nicht alle in einem riesigen Ofen und
wurden mit fettigem Bratensaft begossen? Grimm und Rakel erreichten das Seil.
Es war keine Zeit, um ein Fischernetz für die Reliquie zu entfalten.
    »Jetzt heißt es klettern,
Mädchen! Schnell!« Sie begann sich Hand über Hand hinaufzuziehen, das Seil
zwischen den Füßen.
    Wie konnte Grimm ein Seil
hochklettern, mit einem großen Oberschenkelknochen unter dem Arm? Unmöglich! Der
Knochen war viel zu dick, um ihn zwischen die Zähne zu nehmen.
    Hastig knotete er das Ende des
Seils um den Knochen.
    Dies war ein Zimmererknoten,
zum Hochziehen von Dachsparren. Sobald es getan war, begann er Rakel
nachzuklettern.
    Während er kletterte, hob sich
das Seil auf wunderbare Weise. Es wurde von einer vertrauten übermenschlichen Kraft,
die oben über die Öffnung ragte, rasch emporgezogen.
    Verfolger waren beim Wald der
rauchenden Räucherstäbchen angelangt. Das Verschwinden der Attentäter verwirrte
die

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