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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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Porzellan-Manufaktur Berlin. Personalbüro.«
    »Entschuldigen Sie bitte, ich habe mich verwählt«, sagte Pippa überrascht und legte auf.
    Sie war über sich selbst erschrocken, dass sie so gedankenlos diese Nummer gewählt hatte. Christabels private oder geschäftliche Telefonate gingen sie nun wirklich nichts an.
    Dann wählte sie die Nummer ihrer Großmutter und hatte Glück. »Pippa!«, rief Hetty erfreut, kaum zu verstehen über das laute Stimmengewirr und Geschirrklappern im Hintergrund.
    »Was ist denn bei dir los?«
    »Wir feiern unsere Rückkehr aus Paris. Seit zwei Stunden sind wir wieder in Berlin. Der halbe Bus ist noch mit nach oben gekommen.«
    »Wie war es in Frankreich? Erzähl!«
    Hetty kicherte. »Also, für die Damen war es eine wunderbare Reise, weil es ständig regnete und deshalb niemand meckern konnte, dass wir so viele Museen abgeklappert haben, wie wir schaffen konnten. Und für die Herren war es eine wunderbare Reise, weil für sie dank Tatjanas Charme die gesamte Zeit die Sonne schien. Die wären ihr über glühende Kohlen gefolgt. Ebenfalls, ohne zu meckern.«
    »Tut mir leid, Tante Pippa, aber es gab noch freie Plätze im Bus! Die Gelegenheit, nach Paris zu kommen, war einfach zu günstig!«, brüllte Pippas Patensohn Sven über den Lärm. »Aber bis du zurück bist, steht der Entwurf für deine Homepage, versprochen!«
    Hetty wollte noch etwas sagen, wurde aber von Ede Glassbrenner gehindert, der rief: »Wäre deshalb besser, du lässt dir mit dem Heimkommen noch ein bisschen Zeit!«
    »Hat sonst noch jemand etwas für Pippa, oder kann ich mich kurz mit ihr unterhalten?«, fragte Hetty in die fröhliche Runde, woraufhin lebhafte, für Pippa unverständliche Diskussionen folgten. Dann stöhnte Hetty und sagte: »Ich gebe auf. Freddy will dich unbedingt sprechen. Nur eines noch: Viele Grüße von Tatjana, sie hat es schon wiederholt versucht, dich aber nicht erreicht. Sie ist bereits zu einem neuen Auftrag unterwegs. Eine kleine Sache, aber immerhin. Sie meldet sich wieder.«
    »Ach, Tatjana war das. Ich habe mich schon gefragt, wer meine Nummer in Storchwinkel sonst noch kennt. Bitte grüße sie, wenn du von ihr hörst.«
    »Mach ich. Wollen wir zwei morgen mal in Ruhe reden?«
    »Sehr gerne, Grandma. Bis morgen.«
    Hetty übergab den Hörer an Freddy, und Pippa hörte zunächst nur, dass es leiser wurde, weil er den Raum verließ. Eine Tür wurde geschlossen, dann war es still.
    Freddy war in seinem Reich angekommen und seufzte theatralisch in den Hörer.
    »Hey, was ist los?«
    »Tatjana ist wunderbar«, hauchte er. »Sie ist absolut vollkommen. Sie ist wie ein perfekter, fluffiger Windbeutel mit frisch geschlagener Sahne.«
    Ihn muss es richtig erwischt haben, wenn er eine Frau mit seiner absoluten Lieblingsspeise vergleicht, dachte sie, während sie geduldig seinen melancholischen Schwärmereien zuhörte.
    »Gestern habe ich ihr gestanden, wie wunderschön ich ihren Spitznamen finde. Tatti … gerade mit diesem Doppelkonsonanten würde sie so gut zu uns passen. Ich habe ihr gesagt, dass ich mit Freuden alles tun würde, sie in unsere Familie aufzunehmen. Für immer.«
    Pippa ahnte Böses. Sie wusste nicht nur, dass Tatjana ihren Spitznamen leidenschaftlich hasste, sondern auch, dass sie sogar für ganz andere Kaliber als den freundlichen Freddy unerreichbar blieb. »Was hat sie geantwortet?«
    Freddy rang hörbar um Fassung. »Dass sie sich immer schon einen netten kleinen Bruder gewünscht hat!«
    Pippa und Christabel verbrachten den Nachmittag bei Tee, Baumkuchen und Kerzenschein. Während Pippa beim Vorlesen tiefer in die Geschichte der Lady Chatterley einstieg, wünschte sie sich für ihren Bruder endlich eine so erfüllte Liebe, wie D. H. Lawrence sie für seine Heldin und ihren Wildhüter erdacht hatte.
    Gegen zwanzig Uhr knurrte Pippas Magen so laut, dass Christabel sie lachend in die Küche schickte, um das Abendessen zuzubereiten. Erfreut entdeckte Pippa im Kühlschrank eine Lasagne, die sie nur noch in den Backofen schieben und erhitzen musste.
    »Danke, Hilda«, sagte Pippa leise und deckte den Tisch für sich und Christabel. Mit schlechtem Gewissen dachte sie daran, dass sie heute nicht für Christabels regelmäßige Mahlzeiten gesorgt hatte. Sie lächelte, als Christabel in der Küche erschien.
    »Freut mich, dass Sie doch noch Appetit auf etwas anderes als Baumkuchen haben«, sagte sie, als die alte Dame sich an den Küchentisch setzte.
    »Ich brauche eine kleine

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