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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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das Leiden begann?«
    Wegner schüttelte den Kopf. »Hier ist unsere ursprüngliche Heimat, auch wenn andere Menschen Schicksal gespielt und uns in alle Himmelsrichtungen verstreut haben. Christabel hat uns bewusst ins Storchendreieck zurückgeholt, damit wir uns gegenseitig stärken und gemeinsam Wurzeln schlagen können. Hier sind wir geboren, und hier gehören wir hin.« Es klopfte an der Haustür, und er stand auf. »Da sind die anderen.«
    Pippa blieb die Spucke weg, als er mit dem alten Heinrich, Herrn X und Olaf Bartels zurückkehrte.
    »Wir hatten das falsch verstanden und gedacht, wir treffen uns im Gutshaus«, erklärte Bartels die Verspätung. »Ich soll allen sagen, dass die Chefin heute zu Hause bleibt. Aber gegen Besuch hat sie nichts einzuwenden.«
    Pippa blickte fassungslos in die Runde. »Wer gehört denn noch alles dazu?«
    Mandy grinste. »Daria Dornbier. Dann sind wir komplett.«
    »Sie unterscheidet sich allerdings von uns, denn sie ist nicht sehr glücklich über die Enthüllung ihrer Herkunft«, sagte Herr X. »Sie war ganz zufrieden damit, hier in einer einflussreichen Familie zu leben und zwei ältere Brüder zu haben.«
    »Leider entpuppte sich dieses Leben durch Christabels unerbetene Einmischung als Lüge«, fügte Maik Wegner hinzu. »Daria hätte ihre Illusion gerne weiterhin gelebt.«
    Deshalb ist sie nach dem Konzert in Salzwedel Christabel gegenüber derart ausgeflippt, dachte Pippa.
    »Sie ist wirklich wütend auf Christabel«, sagte Herr X. »Sie ist nach Wolfsburg gezogen, weil sie Distanz zu uns und zum Storchendreieck wollte.«
    Olaf Bartels räusperte sich. »Auch ich lege weiterhin Wert auf förmlichen Umgang, denn ich möchte nicht, dass mein … äh … Hintergrund … publik wird. Ich bitte darum, das auch hier allseits zu respektieren.«
    Wie würde ich wohl reagieren, wenn ich plötzlich erfahren müsste, dass ich ganz jemand anderer bin, als ich mein Leben lang geglaubt habe?, dachte Pippa. Immerhin verstehe ich jetzt Bartels’ ständig schwelende Wut und sein zwanghaftes Ringen um Anerkennung – und Christabels Engelsgeduld mit ihm.
    »Daria ist eine patente Frau, und sie kommt wirklich gut mit Lucie zurecht«, sagte Mandy sanft. »Momentan ist ihre Wahrnehmung von Schuld und Wahrheit allerdings noch etwas verschoben. Sie wird sich schon daran gewöhnen, dass sie eine von uns ist. Genau wie Sie, Herr Bartels.«
    »Und wie mein Peter.« Heinrichs Stimme war traurig. »Nur haben wir ihn noch nicht gefunden. Er ist das fehlende neunte Kind. Aber ich gebe nicht auf. Niemals. Ich bin damals nicht in den Westen gegangen, weil ich sicher war, dass er noch lebte. Mittlerweile gibt es viele wunderbare Menschen, die professionell bei der Suche helfen, sogar Vereine und Selbsthilfegruppen. Irgendwann werden wir seine Spur finden.«
    »Aber müsste dann nicht mittlerweile bekannt sein, wer die Schuldigen sind?«, fragte Pippa.
    »Einige kennen wir«, antwortete Mandy grimmig.
    »Wie zum Beispiel Eva Lüttmann.« Herr X spuckte den Namen geradezu aus. »Die Frau Doktor hat sich stets Angestellte gesucht, die nichts dagegen hatten, durch sie und mit ihr zu verdienen und uns als Frischware direkt aus dem Krankenhaus in die Hände der ausgewählten Ehepaare zu geben.«
    Pippa hielt den Atem an: War es das, was Christabel gemeint hatte, als sie von Waltraut Heslichs Verdiensten sprach? »War Frau Heslich auch mit von der Partie?«, fragte sie vorsichtig.
    »Und ob sie das war! Die Heldin der Arbeit !« Herr X schnaubte. »Was glaubst du denn, wie sie sich als alleinstehende Frau ein eigenes Haus bauen konnte? Und immer musste alles in Rosa sein.«
    »Die Heslich liebte Rosa, weil es als Farbe der Mädchen gilt«, erklärte Mandy. »Bei Mädchen war es ihr besonders wichtig, sie in linientreue Hände zu geben. Das war ihre kranke Vorstellung von Dienst am Staat.«
    Herr X nickte. »Jungen waren ihr gleichgültig – es sei denn, sie brachten viel Geld. Ansonsten verschwanden sie in Heimen.«
    »Aber es muss doch so etwas wie eine übergeordnete Instanz gegeben haben, die alles überwacht hat«, sagte Pippa.
    Mandy schüttelte den Kopf. »Zum Teil war die Jugendfürsorge zuständig, zum Teil das Volksbildungsministerium. Deshalb ist es bei vielen Opfern bis heute schwierig, die Gründe für die Adoptionen nachzuvollziehen. Nach außen hin achtete die für uns zuständige Beamtin natürlich darauf, dass die verfügten Adoptionen in Einklang mit den geltenden Gesetzen standen – sie

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