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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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kannte ich bisher nur aus England, dachte Pippa, wo die undichten Fensterrahmen der alten Cottages für ständige Zugluft sorgen und die einzige Wärmequelle ein offener Kamin ist.
    »Gott sei Dank trägt Seeger eine Wachsjacke und seine Manchesterhose«, sagte Heinrich, »trotzdem muss er allmählich ins Warme.«
    Wie aufs Stichwort hörten sie das lauter werdende Rattern eines Hubschraubers.
    Dann ging alles ganz schnell: Der Hubschrauber landete auf der nahen Wiese, ein Arzt und zwei Sanitäter sprangen heraus. Ruhig und professionell untersuchte der Notfallmediziner den benommenen Kommissar, dann legten sie ihn auf eine Trage und verfrachteten diese in den Hubschrauber, der umgehend abhob und davonflog.
    Pippa, Hartung und Heinrich standen am Rand der Wiese und sahen ihm nach. Hartungs Blick war nahezu verzweifelt.
    Heinrich legte ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter. »Er ist jetzt in guten Händen. Er wird es schaffen.«
    Statt einer Antwort seufzte Hartung nur, und Heinrich sah ihn lange an. »Machen Sie sich keine Gedanken, mein Junge. Sie packen das. Ich habe Ihnen schon einmal gesagt: Sie werden Seeger gut ersetzen. Sie müssen nur lernen, sich helfen zu lassen. Dann werden Sie die Täter finden.«
    »Die Spurensicherung ist schon unterwegs«, sagte Hartung, während sie zur Hütte zurückgingen. Seine Unsicherheit war verflogen, und er war wieder ganz der schneidige Ermittler, als den sie ihn kannten. Er deutete auf ein Brett, das unweit der Hütte im Gebüsch lag. Um seinen Fundort zu kennzeichnen, hatte er provisorisch ein weißes Stofftaschentuch an einen Ast geknotet. »Das habe ich entdeckt, als ich auf den Arzt wartete. Damit wurde Seeger vermutlich niedergeschlagen, denn es kleben frisches Blut und Haare daran.«
    »Gibt es sonst noch Spuren?«, fragte Pippa, die rasch die Hunde heranpfiff, weil sie sich für das Brett zu interessieren begannen.
    Hartung schüttelte grimmig den Kopf. »Falls es irgendwelche Fußabdrücke gab, sind sie jetzt leider zertrampelt. Sieht aus, als hätte der Täter das Brett in Panik weggeworfen. Sonst hätte er es sorgfältiger versteckt. Vielleicht hat er Sie gehört, oder die Hunde. Sie sind nicht zufällig jemandem begegnet, als Sie hierher unterwegs waren?«
    »Niemandem. Aber die Hunde haben einen derartigen Rabatz gemacht, dass ich wohl schon von weitem zu hören war. Der Täter hatte Zeit genug zu verschwinden.«
    In der Hütte hörten sie gemeinsam Seegers Diktiergerät ab, aber die Aufnahme lieferte keine neuen Erkenntnisse.
    »Ich frage mich, wo seine Kamera ist«, sagte Hartung, »er macht doch keinen Schritt ohne sie. Würde mich nicht wundern, wenn der Täter weiß, wo sie geblieben ist.«
    »Sein Handy hatte Seeger auch nicht bei sich«, entgegnete Pippa. »Ich habe alle Taschen durchwühlt. Nichts. Sonst hätte ich ja Hilfe holen können. Ich hatte mal wieder nicht daran gedacht, mein eigenes mitzunehmen. Aber wie haben Sie beide mich hier eigentlich gefunden?«
    »Ich war in der Ade-Bar, als die Übertragung auf dem Monitor auf einmal Sie zeigte, als Sie wie von Furien gejagt zum Vogelbeobachtungsstand rannten«, erklärte Heinrich. »Hartung war auch gerade in der Bar, um Leute zu befragen, und Ihr Sprint und Ihr entsetztes Gesicht machten ihn genauso misstrauisch wie mich. Wir sind ins Auto gesprungen und wie der Teufel hergefahren.«
    Hartung grinste. »Gehen Sie mal vor die Tür, und winken Sie – wahrscheinlich guckt gerade das ganze Dorf zu. Und Sie sind die Heldin des Tages. Die werden alles begeistert verfolgt haben; vor allem den Hubschrauber-Einsatz.«
    Als Hartungs Kollegen von der Spurensicherung auftauchten, gab er ihnen einen Abriss der Ereignisse und verabschiedete sich mit dem Versprechen, bei Professor Meissner die Aufzeichnungen der Webcams anzusehen.
    »Ich frage mich, wo die Kamera installiert ist, die diesen Bereich filmt«, sagte Hartung, während Pippa, Heinrich und er zu seinem Auto gingen. »Immerhin konnten wir Sie sehen, Frau Bolle.«
    »Danach fragen Sie am besten Frau Gerstenknecht. Sie und Professor Piep, äh, Professor Meissner, haben ganz sicher eine Karte, in der die genauen Positionen der Webcams verzeichnet sind. Einige der Kameras lassen sich sogar schwenken.«
    Pippa musste innerlich grinsen, als sie ins Auto stiegen. Der sonst stets blitzblanke Wagen war voller Schlammspritzer – genau wie Hartungs Schuhe und Hosenbeine. Aber der junge Mann, der immer so penibel auf polierte Schuhe und messerscharfe

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