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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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Lüttmann und der riesige Hund.«
    »Auch wenn sie nicht allein hier unten war – keine schöne Vorstellung.«
    »Die Dame ist aus sehr robustem Holz geschnitzt, die haut so schnell nichts um«, sagte Seeger und grinste.
    Pippa drehte den Kopf und betrachtete nachdenklich die steile Kellertreppe. »Wäre es für den Mörder nicht viel einfacher gewesen, Bornwasser dort hinunterzustoßen, damit er sich den Hals bricht?«
    Ich bin mal gespannt, wie er reagiert, dachte sie, noch hat er nicht offiziell von Mord gesprochen.
    »Ich schätze, das wäre unserem Täter zu prosaisch gewesen«, knurrte Seeger, während er auf dem Display der Kamera die eben geknipsten Bilder kontrollierte. »Sie haben doch gehört, was der alte Heinrich sagte: Alles folgt einem genauen Plan.«
    Erstaunt sah Pippa ihn an. »Sie glauben an diese Feuer-Wasser-Erde-Luft-Geschichte? Klingt das nicht ein wenig zu esoterisch für einen pragmatischen Ermittler?«
    »Ich nehme alles ernst, was man mir im Zusammenhang mit einem Tötungsdelikt erzählt. Es wäre fahrlässig, das nicht zu tun.« Er verstaute die Kamera wieder in der Seitentasche seiner Hose.
    »Aber er bringt damit die Fälle Bornwasser und Heslich in einen Zusammenhang. Überhaupt: Wieso kennen Sie eigentlich Frau Heslichs exakten Todeszeitpunkt? Hat jemand sie schreien hören?«
    »Nein, aber durch die Hitze ist ihre Armbanduhr angeschmort. Die Zeiger sind um 12.30 Uhr mit dem Ziffernblatt verschmolzen.«
    »Wie schrecklich. Und Sie glauben wirklich, die beiden Fälle haben miteinander zu tun? Dadurch wird aus zwei einzelnen ein Doppelmord.«
    »Ich glaube gar nichts, aber ich ziehe alles in Erwägung. Der alte Heinrich zählt noch zwei weitere Tote mit: das Ehepaar Lüttmann.«
    »Zwischen diesen Todesfällen und den beiden aktuellen liegen doch viele Jahre!«
    »Eva Lüttmann starb vor etwas mehr als zwanzig Jahren, Severin senior vor fünfzehn, um genau zu sein.«
    Nur zu gern verließ Pippa den düsteren Keller und folgte Seeger in die Schankstube, deren Fenster auf das kleine Sumpfgebiet zwischen Storchenkrug und Dorf hinausgingen. Durch die schmutzigen Scheiben schaute sie auf Weiden, Entwässerungsgräben und den Wiesenweg, der zur rückseitigen Gartenpforte von Christabels Grundstück führte. Aus tiefhängenden Wolken regnete es heftig.
    »Du liebe Güte, ich habe keinen Schirm dabei«, sagte sie.
    Seeger winkte ab. »Das ist nur ein Schauer. Der ist gleich vorüber.«
    »Von hier aus kann man nur den Storchenturm sehen«, murmelte Pippa, »das Gutshaus ist lediglich zu erahnen.«
    »Alles ist genauso wie zur Zeit der Ermittlungen zu Eva Lüttmanns Tod«, sagte Seeger. »Nur die Bäume sind ein wenig größer.«
    Pippa drehte sich erstaunt zum Kommissar um. »Sie haben damals auch ermittelt? Dann wissen Sie sicher, warum es zwischen Gutshaus und Gasthof eine direkte Verbindung gibt?«
    »Natürlich. Was ist Ihre Theorie?«
    Pippa dachte einen Moment nach. »Severin senior war dem Alkohol so zugetan, dass er Wiesenweg und Steg über den Bach zu seiner Bequemlichkeit anlegen ließ.«
    »Nah dran.« Seeger grinste. »Aber es war wohl weniger der Alkohol als seine Geliebte, die er hier regelmäßig traf.«
    Pippa riss die Augen auf. »Das war ein Stundenhotel?«
    »Nicht offiziell. Aber ein Treffpunkt von Leuten, die ihre gemeinsame Zeit nicht unbedingt am Tisch sitzend verbringen wollten.«
    »Da oben gibt es also Zimmer?« Pippa deutete zur Decke.
    »Früher. Jetzt ist das die Wohnung für den Wirt. Heutzutage gehen Herren mit entsprechenden Bedürfnissen zu Mandy Elise Klöppel.«
    Du meine Güte: Mandy Elise Klöppel! MEK, dachte Pippa, Mobiles Einsatzkommando … deshalb ihr Spitzname. »Und Mandy macht es nichts aus, dass alle Welt Bescheid weiß?«
    »Mandy hat Frau Gerstenknechts ganze Sympathie. Das zählt für die Leute – damit geht so gut wie alles durch. Nur Frau Pallkötter regt sich auf.« Seeger verdrehte die Augen und seufzte. »Sie steht ständig bei uns auf der Matte und bittet um Amtshilfe, wie sie es nennt.«
    Wenn du dich da mal nicht täuschst, dachte Pippa amüsiert, so, wie die Pallkötter dich anhimmelt, steckt hinter ihren häufigen Besuchen auf dem Revier etwas ganz anderes.
    »Durch Ihren Beruf blicken Sie hinter so manche Fassade, Herr Seeger. Ich bin sicher, in Ihren Akten stehen interessante Geschichten.«
    »Als Roman würde es sich gut lesen. Aber als Ermittlungsbeamter werde ich froh sein, wenn ich einen endgültigen Schlussstrich unter all diese

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