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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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staatsbürgerlichen Pflicht nachzukommen, Frau Bolle.« Seeger grinste zufrieden.
    In großem Einverständnis lächelte Pippa ihn an. »Ich sollte meine Frage präzisieren: Welche Informationen bringen beide Seiten momentan weiter?«
    Seeger hob den Zeigefinger. »Bornwasser besaß ein Domizil auf Mallorca, eins in Salzwedel, zwei Häuser in Storchentramm und eines in Storchwinkel. Fünf Immobilien! Darüber hinaus haben wir in seinem Haus ein Exposé des Storchenkrugs gefunden. Das Objekt hat seine Busenfreundin Waltraut Heslich ersteigert – merkwürdigerweise ohne jegliche Mitbieter.«
    »Deshalb hatte sie ein Exposé in ihrer Schublade! Nicht, weil sie Kaufinteressentin war, sondern weil sie den Storchenkrug mit Gewinn weiterverkaufen wollte.«
    Der Kommissar sah sie erstaunt an. »Woher wissen Sie denn, was sie in ihrer Schublade hatte?«
    Mit rotem Kopf berichtete Pippa von ihrer Durchsuchung in Waltraut Heslichs Haus und der Beinahe-Begegnung mit Gabriele Pallkötter. »Selbst schuld, wenn hier niemand seine Haustür abschließt«, beendete sie ihre Beichte trotzig.
    Seeger zog leicht die linke Augenbraue nach oben. »Frau Pallkötter hat, im Gegensatz zu Ihnen, Frau Bolle, jedes Recht dazu, das Haus zu betreten, denn die Herrschaften Bornwasser, Heslich und Pallkötter haben sich gegenseitig als Erben eingesetzt. Sowohl der Storchenkrug als auch Waltraut Heslichs Haus gehören ihr praktisch bereits.«
    Dann kann ich für den armen Julius nur hoffen, dass sie nicht vorhat, dort einzuziehen, dachte Pippa. »Einer für alle, alle für einen. Wie die drei Musketiere. Aber wer ist d’Artagnan?«
    »Das muss Maximilian Hollweg sein. Der ist mit von der Partie, da bin ich mir sicher.«
    Pippa schlug sich vor die Stirn. »Natürlich! Die Doppelkopf-Runde!«
    Sie erzählte ihm, was sie darüber wusste.
    »Meine Rede: Durch Tratsch erfährt man oft mehr als aus direkten Befragungen«, sagte Seeger triumphierend.
    »Eine englische Kollegin von Ihnen glaubte, dass man nur fragen kann, was man schon halbwegs ahnt oder weiß. Viele Fragen werden gar nicht gestellt, weil das Hintergrundwissen fehlt.«
    »Ganz genau. Sie hat völlig recht. Das wäre eine Kollegin nach meiner Fasson.«
    Und umgekehrt, dachte Pippa. Wäre Rebecca in der Nähe, würde die Palle beim Kommissar erst recht keinen Stich machen.
    »Jetzt aber mal Butter bei die Fische«, sagte sie. »Auch ich kann nur gezielt suchen, wenn ich weiß, welche Puzzleteilchen Ihnen fehlen.«
    »Sie haben recht.« Seeger überlegte einen Moment. »Ich will es mal so formulieren: Sie sind doch in Storchwinkel, damit Christabel nie allein ist … Da sind wir d’accord?«
    Pippa nickte.
    »Damit sind Sie so etwas wie ihr Bodyguard«, fuhr er fort, »und als solcher haben Sie das Recht, in alles eingeweiht zu sein. Aus Sicherheitsgründen sozusagen.« Seeger räusperte sich. »Um ehrlich zu sein: Wir denken ernsthaft über Personenschutz für Frau Gerstenknecht nach. Wir halten auch ihr Leben für gefährdet.«
    Pippa blieb so abrupt stehen, dass Seeger noch einige Schritte weiterging, bevor er es bemerkte.
    Eine solche Möglichkeit hatte Pippa nie in Betracht gezogen. Sie fröstelte und empfand die stille Umgebung plötzlich als bedrohlich. Wer wusste schon, wer ihnen im Schutz des Nebels folgte? Hastig schloss sie wieder zu ihm auf.
    »Sie gehen also tatsächlich von Mord aus. Bei beiden Fällen«, sagte sie. Als Seeger sie lediglich bedeutungsvoll anschaute, begriff sie, dass es noch schlimmer war. »Mein Gott, in allen vier Fällen! Und das bedeutet, dass Christabels Familie auf der Liste des Mörders steht. Also könnte sie selbst in Gefahr sein.«
    »Deshalb werden Hartung und ich in der kommenden Woche sehr sorgfältig die alten Fallakten von … Erde und Luft durchgehen.«
    »Aber der alte Heinrich hat doch gesagt …« Sie unterbrach sich. Jetzt nichts Falsches sagen, sonst dachte Seeger noch, sie wäre den Beteuerungen des Spökenkiekers, die Elemente seien besänftigt, auf den Leim gegangen. »Denken Sie denn, der alte Heinrich hat etwas mit den Morden zu tun?«
    Der Kommissar zuckte mit den Achseln. »Ich will nur nicht riskieren, dass er als Einziger auf dem richtigen Weg ist.«
    »Mich würde interessieren, wie und wann er in diese Gegend kam«, sagte Pippa, »und ob er sofort den seltsamen Einsiedler in der Todesmühle spielte. Ich will wissen, ob Christabel dem Richtigen vertraut. Was glauben Sie, warum die beiden so gut befreundet

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