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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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jeden um den Finger, dachte Pippa, nicht nur Sven und Freddy.
    »Gibt es ein Mindestalter für diese Reise?«, erkundigte Freddy sich prompt.
    Pippa zögerte, Tatjanas Vorschlag zuzustimmen. »Ich hätte die Gruppe umsonst begleitet, Tatjana, nur gegen Fahrtkosten und Verpflegung.«
    »Immerhin, das ist doch schon etwas«, erwiderte Tatjana. »Mach dir keine Gedanken. Das wird mir Spaß machen.«
    »Dann ist es beschlossene Sache«, sagte Hetty. »Tatjana begleitet uns nach Paris, und du fährst zu der hilflosen alten Dame, Pippa. Sie braucht dich viel nötiger als wir.«
    »Ich fasse es nicht!«, rief Sven plötzlich. »Das müsst ihr euch angucken!«
    Die anderen umringten ihn und schauten auf den Monitor, der die Homepage einer Firma namens Lüttmanns Lütte Lüd zeigte. Inhaberin: Christabel Gerstenknecht.
    »Wisst ihr, was die herstellen? Und wen Tante Pippa jeden Tag besuchen darf? Das ratet ihr nie!« Sven klickte den Online-Shop an. »Gartenzwerge! Tausende von Gartenzwergen!«

Kapitel 2
    P ippa fröstelte und sah ungeduldig auf ihre Armbanduhr. Elf Uhr achtunddreißig. Seit zwanzig Minuten stand sie auf dem Vorplatz des Wolfsburger Bahnhofs und wartete auf Professor Gregor Meissner. Bei jedem Wagen, der vorfuhr, hoffte Pippa auf ihren Abholer, aber es waren immer andere, die aus der unangenehmen Märzkälte in ein warmes Auto steigen durften.
    Pippa schauderte. Zum wiederholten Mal beschlich sie das Gefühl, jemand starre sie an. Sie fuhr herum, konnte aber niemanden entdecken, der in ihre Richtung sah.
    Wirklich, dachte Pippa und schüttelte über sich selbst den Kopf, ich werde noch paranoid. Wer sollte mich beobachten? Ich kenne hier niemanden – und niemand kennt mich.
    Eine kalte Windböe fegte über den Bahnhofsvorplatz, und der Regen wurde stärker. Pippa zog ihre leichte Jacke enger um sich, merkte aber rasch, dass ihr dieses Kleidungsstück keinen Schutz gegen Kälte, Wind und Regen bot.
    Das habe ich davon, dass ich beim ersten Treffen mit Madame Gerstenknecht schick aussehen wollte, dachte sie ärgerlich. Wo bleibt bloß mein Vogelprofessor?
    Vor Kälte zitternd schleppte Pippa ihre beiden Stoffkoffer und die sperrige Hutschachtel unter das schützende Vordach des Bahnhofs. Kurz entschlossen zog sie den Reißverschluss des größeren Koffers auf.
    »Elegant, aber leider an einer Lungenentzündung gestorben«, murmelte sie, während sie einen dicken, grobgestrickten Pullover heraussuchte. »Nicht mit mir!«
    Sie verstaute die Jacke im Koffer und schlüpfte in das bunt geringelte Kleidungsstück, das ihr beinahe bis zu den Knien reichte. Dann öffnete sie die Hutschachtel und begutachtete kritisch die mitgebrachten Möglichkeiten, ihre roten Haare gegen das schlechte Wetter zu schützen. Pippa entschied sich für ein eng am Kopf anliegendes Modell aus rostrotem Filz, das sie tief in die Stirn zog. Zufrieden betrachtete sie ihr Spiegelbild in der gläsernen Eingangstür des Bahnhofs.
    »Hiermit wurde der ehrenwerte Versuch der Verwandlung in eine elegante Gesellschafterin aufgrund höherer Gewalt und zugunsten der eigenen Gesundheit abgebrochen. Wir kehren zu wettergerechten und bequemen Pippawurzeln zurück«, sagte sie laut, und eine auffällig gekleidete Frau, die gerade vorbeiging, sah sie abschätzend an. Zu einem lackschwarzen Regenmantel trug sie Gummistiefel mit hohen Absätzen und einen Regenschirm mit Rüschen – beides in Leopardenmuster.
    Spontan wollte Pippa sie auf die außergewöhnlichen Stiefel ansprechen, aber die junge Frau beschleunigte ihre Schritte. Menschen, die lautstarke Selbstgespräche führten, waren ihr offenbar suspekt.
    Elf Uhr fünfzig. Pippa zog den Brief ihrer Auftraggeberin aus der Umhängetasche. Hatte sie sich vielleicht in der Zeit geirrt? Oder im Treffpunkt? Nein, da stand es: Professor Meissner sollte sie gegen halb zwölf am Haupteingang des Bahnhofs abholen und nach Storchwinkel chauffieren. Musste sie sich Sorgen machen, ob ihm etwas zugestoßen war? Unvermittelt war da wieder dieses Gefühl, beobachtet zu werden. Sie fuhr herum und sah sich selbst in die Augen.
    Pippa, du wirst schrullig, dachte sie, aber bei einer Vorgeschichte von drei Aufträgen mit mörderischer Zugabe ist das wohl kein Wunder.
    Sie holte ihr Handy aus der Tasche und wählte noch einmal die Nummer des Professors, und diesmal hob er ab. Bevor sie sich melden konnte, drang donnerndes Niesen aus dem Hörer.
    »Frau Bolle, schön, von Ihnen zu hören«, sagte Meissner schniefend. »Wie

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