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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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mit Trauerflor nicht einschüchtern!, dachte sie. Aber wenn ich sowieso schon wach bin, kann ich die Zeit auch nutzen, alles mal in Ruhe zu durchdenken.
    Nach einer ausgiebigen Dusche zog sie sich an und ging hinunter in die Küche, um sich Tee aufzubrühen. Während das Wasser heiß wurde, stand sie am Fenster und schaute hinaus. Regentropfen rannen an den Scheiben hinunter, während der Morgen langsam dämmerte. Nach und nach wurde der Himmel grau, und Pippas Blick ging über den Dorfplatz und noch stille Straßen bis zu Christabels Manufaktur, die bei den diffusen Lichtverhältnissen nur als dunkler Klotz ohne detaillierte Konturen auszumachen war. In den Häusern der Storchwinkeler war hier und da ein Fenster erleuchtet, auch bei den Wieks. Bald würde Florian die Hunde holen, um mit ihnen noch vor Arbeitsbeginn den ersten Spaziergang zu machen.
    Während der Tee zog, holte Pippa einen Block und einen Stift aus ihrem Zimmer. Dann setzte sie sich an den Küchentisch und malte eine Tabelle: Jeder der Todesfälle bekam eine eigene Spalte, in die sie alles eintrug, was sie über die Umstände bereits wusste und wo sie sich noch Klarheit verschaffen musste. Mit welchen Personen hatten die Toten häufig zu tun gehabt? Welche gemeinsamen Freunde, welche Feindschaften hatten eine Rolle gespielt? Gab es verwandtschaftliche Bande? Die Verflechtungen innerhalb des Storchendreiecks waren derart eng und verworren, dass es überall Schnittmengen geben musste, davon war Pippa überzeugt, auch wenn sie selbst sie bisher noch nicht kannte. Sie notierte eine Liste von Fragen, die zur Klärung beitragen sollten. Früher oder später würde sich so ein Kreis von Verdächtigen ergeben – oder der eindeutige Hinweis auf einen Schuldigen.
    In einem so engen Umfeld müssen sich zwangsläufig Motive, Ursachen und Interessenlagen überlappen, dachte sie. Irgendwas verbindet die beiden letzten Todesfälle, und wenn Heinrichs Worte nicht völliger Unsinn sind, sogar alle vier.
    Sie nahm ein neues Blatt und notierte alles, was ihr in diesem Zusammenhang wichtig erschien:
    Wie lange spielte das Vierergespann Heslich, Pallkötter, Hollweg, Bornwasser schon zusammen Doppelkopf, und fördert so etwas eigentlich Freundschaft oder Feindschaft?
    Was hat diese vier so unterschiedlichen Menschen zusammengeführt bzw. was verbindet sie?
    Warum und vor allem wobei sind oder waren Bornwasser und Heslich »Waffenbrüder«, wie Christabel es nannte?
    Welche Rolle spielen die Gartenzwerge, die die Toten charakterisieren sollen?
    Wurden sie vom Täter selbst aufgestellt oder von jemand anderem, der die Morde benutzte, um eine Nachricht zu platzieren?
    Wie konnte diese Person an geheime Prototypen gelangen?
    Warum wollte Waltraut Heslich ihr Testament ändern?
    Wurde sie umgebracht, um das zu verhindern?
    Warum sollte Timo Albrecht das Testament bezeugen und nicht jemand aus ihrem engeren Umfeld (Pallkötter, Hollweg etc.) oder ein Notar?
    Wer will, dass ich aufhöre zu schnüffeln (Drohbrief!)?
    »Das sieht doch schon ganz ordentlich aus«, sagte sie leise, »aber der Vollständigkeit halber sollte ich noch einige weitere Fragen hinzufügen.«
    Welchen Auftrag hat der alte Heinrich für Christabel ausgeführt?
    Hatte das etwas mit den Toten zu tun oder mit Julius Leneke?
    Welche Situationen sind es, in denen Heinrich Christabel früher schon geholfen hat?
    Warum verbindet die beiden eine so lange und enge Freundschaft, obwohl Heinrich allen Grund hat, Christabel wegen des Todes seines Sohnes zu hassen?
    Was, wenn der alte Heinrich Christabel seit Jahren erpresst?
    Seit ich von dem toten Baby weiß, mag ich dem alten Mann die bedingungslose Freundschaft zu Christabel nicht mehr abnehmen, dachte Pippa.
    Sie musste sich eingestehen, dass sie unter solch tragischen Umständen zu einer wirklichen Freundschaft vermutlich nicht in der Lage wäre.
    Der Auftritt Daria Dornbiers nach dem Konzert in Salzwedel kam ihr in den Sinn. Obwohl sie nicht mehr im Storchendreieck wohnte, ließ sie sich dennoch von ihren ehrgeizigen Brüdern vor deren Karren spannen. Warum kam ihr diese Frau nur so bekannt vor? Und welche offene Rechnung gab es zwischen Daria Dornbier und Christabel?
    Seufzend blickte Pippa auf die beiden Blätter vor sich – eins mit einer schier endlosen Fragenliste, das andere mit den Akteuren dieser Tragödie, verbunden durch viele Linien, die sich wie ein Spinnennetz über die Namen legten.
    »Da kommt eine Menge Arbeit auf mich zu«, murmelte sie, »oder

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