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Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Titel: Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia de Lillo
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werden, weiß man nicht. Kollegin I hat Kinder und Mann zu Hause gelassen und ist nicht zu halten vor Euphorie. Kollege G, der klagt, er habe etliche Karmapunkte verloren, hat aus unerklärlichen Gründen die Suite des Agriturismo bekommen und auf Zetas Fest vier Stunden lang ununterbrochen getanzt. Kollege Ms Privatleben ist Objekt der krankhaften Neugierde seiner Kollegen, die ihn unerbittlich verhören, seitdem er von einer draufgängerischen Dame in Rosa umgarnt worden ist. So draufgängerisch, dass M Angst bekommen und F und S um Hilfe gebeten hat.
    Dann sind sie allesamt an den Strand gegangen.
    C hat sich ausgezogen, P nicht, ist aber trotzdem braun geworden. F und S haben ausgetüftelt, wie sie es am besten anstellen, von ihrer Flucht nach Salento nicht nach Hause zurückzukehren. I hat gesagt: »Ich gehe schwimmen« und wäre um ein Haar in Albanien gelandet. S war glücklich, weil der Fußballverein von Tarent gewonnen hatte. M wurde dem üblichen unerbittlichen Verhör über sein Liebesleben unterzogen.
    Alle zusammen haben im Wasser ewig lang Volleyball gespielt. Dabei hat sich gezeigt, dass Journalisten für Sport nicht geschaffen sind - aber sie haben Tränen gelacht wie früher als Kinder.
     
Sonntag, 16. September
    Zeta hat »Ja« gesagt
     
    Zeta hat »Ja« gesagt.
    Sie hatte zwar weiche Knie, aber die Stimme vesagte ihr doch nicht. Jetzt ist sie Winnies Ehefrau.
    Winnie hatte eines Tages erklärt: »Ciao, ich gehe«, und war allein zu einem fast tausend Kilometer langen Fußmarsch aufgebrochen. Dann aber kam er zurück.
    Zeta trug ein taubengraues Kleid. »Nicht taubengrau, ich bitte dich! Man kann nicht in Taubengrau heiraten!«, hatte Winnie gefleht, aber sie hatte nicht auf ihn gehört, und das war gut so.
    Zeta ist nervös und macht sich oft zu viele Gedanken, aber am Samstag, in einer sehr kühlen Nacht unter den Olivenbäumen, tanzte sie mit träumerischem Blick barfuß, und ihre Augen lachten.
     
Montag, 17. September
    Ein Hammer-Wochenende
     
    Während Elasti-Mamas und Mister Wonders Abwesenheit waren Valentina Diolabenedica und ihr Verlobter Mattia bei den Hobbits.
    »Mama, das Wochenende war der Hammer«, begrüßte der Hobbit Elasti-Mama.
    »Erzähl.«
    »Ich habe Mattia bei Elektroarbeiten geholfen. Ich habe ihm die Werkzeuge gereicht und er hat gesagt: ›Danke, mein Assistent, ohne dich würde ich das nicht schaffen.‹ Ich habe drei Teller Lasagne und zwei Eis gegessen und einen wunderschönen Film gesehen, auf dem Sofa, mit Valentinas Papa und seinem Hund, der mich auf den Mund geküsst hat. Ich habe mit Freunden im Pub einen Aperitif genommen. Das war lustig, obwohl nicht viele Mädchen da waren. Dann bin ich auf das Fest von Livio gegangen, das ist der Neffe von Mattia. Ein Superfest. Und dann ... dann habe ich Caterina kennengelernt ... und mich verliebt!«
    »Ist Caterina hübsch?«
    »Pah! Galaktisch!«, ruft der Hobbit aus, und zwar im gleichen finsteren Dialekt der Region Bari wie sein Papa.
     
Dienstag, 18. September
    Der Hobbit als Repräsentant
     
    Heute Abend kam Elasti-Mamas Freundin Nina mit ihrer Tochter Chicca zu ihr und den Hobbits zu Besuch.
    Chicca ist gerade drei geworden, hat blonde Korkenzieherlocken und blaue Augen, trägt ausschließlich Rosa und einen blümchenverzierten Reif im Haar. Sie blickt unter kilometerlangen Wimpern hervor in die Welt hinaus und ist im tiefsten Inneren eine Aristokratin.
    »Huhu! Ich bin nackt! He! Ich bin nackt. Komm!«, rief der große Hobbit aus der Badewanne, sobald Chicca die Schwelle des Elasti-Hauses überschritten hatte.
    »Ich habe einen Furz gelassen«, verkündete der Rohling während des Abendessens.
    »Stoßen wir auf diesen schönen Abend mit den Mädels an!«, erklärte er, an Chicca und seine Mama gewandt, und hob dabei sein randvolles Wasserglas.
    »Ciao, du Schöne. Dieses Mal küsse ich dich nicht, aber nächstes Mal vielleicht, wenn du noch mal kommst!«, verabschiedete er sich, als sie gingen.
    Chicca wird wahrscheinlich so schnell nicht wiederkommen.
     
Mittwoch, 19. September
    Abendliche Verrohung
     
    19.000 Uhr. Elasti-Mama kommt von der Arbeit nach Hause.
    Der große Hobbit empfängt sie an der Tür. »Mama! Willst du mit mir Kampf mit den Ringgeistern spielen? Und du wärst der Ork?« Der kleine Hobbit läuft mit erhobenen Armen und zitternden Lippen auf Elasti-Mama zu - der Inbegriff des verlassenen Kindes. Valentina Diolabenedica beamt sich weg.
    Elasti-Mama nimmt den unglücklichen Kleinen in die

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