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Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Titel: Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia de Lillo
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Assisi teilgenommen hat.
    »Ich bin müde, die Hobbits sind unausstehlich, Mister Wonder ist weit weg und ich habe Panikattacken«, erwidert Elasti-die-Klagende.
    »Na, dann können wir ja, wenn du willst, ein bisschen Zeit miteinander verbringen ...«, sagt großherzig und liebevoll die Oma.
    »Ja, machen wir das. Vielleicht morgen ...«
    »Nein, ich meine, jetzt gleich. Hier und jetzt. Morgen reise ich ab.«
    »Wie, du reist ab? Schon wieder? Wohin denn?«
    »Nach Ecuador, um zehn Uhr geht der Flieger nach Quito.«
     
Freitag, 26. Oktober
    Lästige Glückseligkeit
     
    12.00 Uhr. »Hallo, Elasti. Hier Mister Wonder. Ich bin in Mailand gelandet.«
    »Hurra! Du bist zurückgekehrt. Wie schön. Ich kann es kaum glauben. Du hast mir so gefehlt. Bis später.« Klick.
    12.10 Uhr. »Pronto?«
    »Hallo, Mister Wonder, hier ist Elasti ...«
    »Was gibt's?«
    »Ach, nichts. Ich wollte dir nur sagen, dass ich mich wahnsinnig freue, dass du zurück bist.« Klick.
    12.17 Uhr. »Ja?«
    »Ich bin's noch mal. Ich bin froh, dass du da bist. Wir sehen uns heute Abend!«
    »Gut, Elasti. Ich freue mich auch.« Klick.
    12.24 Uhr. »Ah ... ich bin es schon wieder.«
    »Und?«
    »Ach, nichts. Ich wollte bloß deine Stimme hören.«
    »Sag mal, musst du nicht arbeiten?«
    »Doch, aber du bist zurückgekommen ...« Klick.
     
    Elasti-Mama bringt es fertig, in glücklichen Zeiten noch lästiger zu sein als dann, wenn sie traurig ist.
     
Samstag, 27. Oktober
    Auf der Straße des Verderbens
     
    »Er ist so weit«, erklärte Mister Wonder.
    »Nein! Er ist noch zu klein!«, flehte Elasti-Mama.
    »Von wegen klein! Du wirst sehen, es gefällt ihm«, entschied das Familienoberhaupt. Dem kleinen Hobbit, der vor ein paar Tagen achtzehn Monate alt geworden ist, wurde gegen den Willen seiner Elasti-Mama erlaubt, Der Herr der Ringe anzusehen.
    Mister Wonder, der große und der kleine Hobbit verfolgten, dicht aneinandergedrängt auf dem Sofa aufgereiht, den Kampf zwischen den Guten, den Ringgefährten, und den schrecklichen Uruk-hai-Orks.
    »Klap klap klap«, kommentierte der kleine Hobbit, als die Pferde in die Furt getrieben wurden. Als die Wellen der Kampfeswut höher schlugen, setzte sich der Kleine den Helm des römischen Zenturio auf.
    Als die Uruk-hai Frodo Beutlin angriffen, verschwand der kleine Hobbit mit dem Helm auf den Kopf, um aus der Spielzeugkiste das Schwert zu holen. Und als die Furcht erregenden Nazgûl mit ihren geflügelten Reittieren auf dem Plan erschienen, rief der kleine Hobbit aus: »Qua qua qua!«, weil er die Flügelwesen für Enten hielt.
     
Sonntag, 28. Oktober
    Oma K, ruf doch mal an
     
    Die hyperaktive Oma K ist vor einigen Tagen nach Quito aufgebrochen.
    Sie ist allein gefahren, »weil mein Verlobter Artù sich ein wenig Ruhe gönnen will, und außerdem - das ist doch klar - Lateinamerika muss man allein erleben.«
    Geschwätzig, wie sie ist, hat sie schon vom Flughafen aus eine SMS geschickt: »Wegen Überbuchung bin ich in die Business Class aufgerückt. Ich werde reisen wie eine Prinzessin!«
    Dann Schweigen. Keinerlei Nachricht von der Prinzessin auf Reisen.
    Heute hat Elasti-Mama Artù angerufen.
    »Artù, weißt du etwas von Oma K, dieser Verrückten? Verstehst du, warum bisher keinerlei Lebenszeichen von ihr gekommen ist?«, fragte Elasti-die-Besorgte.
    »Was soll man machen? Du kennst doch das Mädchen. Wahrscheinlich hat sie einfach vergessen, uns anzurufen, weil sie sich so prima amüsiert.«
     
    Liebes, um des Spaßes willen alleinreisendes Mädchen, ich verstehe, dass Lateinamerika sehr faszinierend ist; ich verstehe, dass euch jungen Leuten, wenn ihr euer Vergnügen habt, alles andere egal ist; aber du bist trotzdem immer noch eine Mama, eine Oma und die Verlobte von Artù.
    Und darum, liebes Mädchen, greif doch bitte in der Pause zwischen einer Salsa und einer Cumbia mal eben kurz zum Hörer.
     
Montag, 29. Oktober
    Mädchen von heute
     
    »Mama, heute in der Vorschule hat mich Martina gefragt, ob sie sich beim Essen neben mich setzen darf«, erzählt der große Hobbit. »Ich hatte schon total schlechte Laune, weil es Gnocchi mit Erbsen gab. Die finde ich nämlich eklig«, fährt er fort.
    »Und warum wollte Martina neben dir sitzen?«, fragt Elasti-Mama.
    »Sie hat gesagt, sie will mit mir sprechen.«
    »Und dann?«
    »Und dann hat sie zu mir gesagt: ›Ich bin unsterblich in dich verliebt.‹«
    »Du lieber Himmel! Das hat sie gesagt, während ihr Gnocchi gegessen habt, vor all euren

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