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Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Dunkelheit, McLeod hinter sich, der immer noch seinen Zorn hinausschrie.
            Als sie an einem Sägewerk vorbeikamen, das gar nicht weit von der Farm entfernt lag, hielt Hippisley sein Pferd an.
            »Ich zerre dich nicht die ganze Nacht hinter mir her, McLeod. Wir lassen ihn hier. Soll er nur brüllen, zwischen den Holzstapeln hört ihn keiner. Ketten Sie ihn an einen Pfosten.«
            Danach stiegen sie wieder in den Sattel. »In Hobart suchen Sie einen Polizeiwagen, holen ein paar Helfer und sammeln den Gefangenen hier ein. Ich lasse die Anklage vorbereiten, er kommt direkt in die Zelle.«
            Gander war nicht sonderlich erfreut, da ihm eine schlaflose Nacht bevorstand, doch so war nun mal das Leben.
             
            »Was ist denn überhaupt passiert?«, flüsterte Sean durchs offene Fenster.
            »Ich hab es erst rausgefunden, als ich auf das Mädchen aufpassen sollte. Sie ist schwanger und beschuldigt Angus.«
            »Was?«
            »Ja, und das Komische ist, dass sie sich freut wie ein Schneekönig. Sie findet es wunderbar, ein Baby zu bekommen. Dumm wie Bohnenstroh, sag ich dir.«
            »Und sie hält Angus für den Vater?«
            »Sagt sie jedenfalls.«
            »Angus streitet alles ab. Ich hab ihn brüllen gehört, er würde die Kleine niemals anfassen.«
            »Na ja …« Dossie runzelte die Stirn.
            »Er hielt sie für einen Engel. Nein, er hätte sie nicht im Traum berührt, dazu ist er viel zu schüchtern. Stellte sie auf ein Podest. Und Angus ist eigen, er sagt immer die Wahrheit, selbst wenn es um sein Leben geht. Du kennst ihn doch.«
            Als Sean zur Schlafbaracke zurückkehrte, erwartete ihn draußen Singer. »Sie haben ihn mitgenommen. Und Dossie sagt, das Mädchen ist schwanger und gibt Angus als Vater an.«
            »Da werden sich ein paar von den Jungs freuen; sie hatten drauf gewettet, dass Angus sie gehabt hat. Ich hab zwei Pence verloren, aber ich hab immer Pech beim Wetten. Was meinst du denn?«
            »Ich meine, sie lügt. Hat es vermutlich mit den Protestanten in Warboys Kirche getrieben.«
            »Das sind Anglikaner.«
            »Auch egal.«
            Sean setzte sich auf sein Bett, doch an Schlaf war nicht zu denken. Angus hatte keine Chance, wenn das Mädchen ihn weiter der Vaterschaft bezichtigte. Aber warum tat sie das? Vermutlich hatte der Bursche aus der Gemeinde, der es mit ihr getrieben hatte, alles geleugnet, und sie mussten sich einen Sündenbock suchen. Die ganze Familie steckte unter einer Decke und hatte sich einen Sträfling ausgeguckt, der für die Fehltritte des Mädchens büßen sollte. Einen Sträfling, den man verschwinden lassen konnte und dem keiner glauben würde.
            Der arme Angus! Wie konnte man ihm helfen? Sean war völlig ratlos.
             
            Barnaby hatte Dossie angewiesen, ihm das Essen ins Wohnzimmer zu bringen, und er aß in dem friedlichen Raum, der ihm allein gehörte. Von nun an würde er immer hier oben essen und vor dem Fenster, das nach Osten ging, beim Frühstück die Morgensonne genießen. Er versuchte, die schrecklichen letzten Stunden zu verdrängen.
            Er hatte gegenüber Jubal und seiner Frau darauf bestanden, dass dieses Thema in seinem Haus nie wieder erwähnt werden durfte, und in einem beschlossen, sie aus dem Salon zu weisen, damit er auch im Erdgeschoss wieder einen Raum für sich hatte.
            Doch am nächsten Morgen wachte er erneut niedergeschlagen auf.
            Dossie brachte ihm das Frühstück und heißes Wasser für die Waschschüssel. Obwohl sie auf Zehenspitzen ging, hallte jeder Schritt wie ein Paukenschlag in seinem Kopf.
            »Ich nehme den Morgentee von jetzt an hier ein. Und alle anderen Mahlzeiten ebenfalls. Hier habe ich mehr Ruhe.«
            Sie nickte und glitt lautlos hinaus.
            Er frühstückte und hatte sogar die Zeitungen, die ordentlich auf dem Sideboard lagen, für sich allein.
            Als er schließlich nach unten ging, wälzte er neue Probleme. Er musste einen Ersatzgärtner finden, strengere Regeln für die Gefangenen aufstellen und dafür sorgen, dass sie strikt eingehalten wurden. Von nun an würde die Ausgangssperre schon um acht beginnen. Kein Sträfling durfte Angehörige der Familie oder Besucher

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