Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
Vom Netzwerk:
ihre schlanken Fischschwänze, die aggressiv im Wasser hin und her peitschten.
    Dann entdeckte sie Philine. Ihre Freundin stand in nassen Klamotten auf einem der Felsen, weit hinten am Ausgang der Bucht. »Rena! Klicker!«, schrie sie. »Schwimmt weg!«
    Eleni schrak zusammen, ein Schrei formte sich in ihrem Hals, doch noch ehe er herauskam, rief jemand anderes: »Philine!«
    Es war Markos, er stand vor seinem Haus und stützte sich mit einer erschöpften Geste gegen den Türrahmen. »Was tust du da?«
    Philine antwortete nicht. Und Eleni konnte nur auf die Kreatur starren, die hinter Markos in der Tür stand: ein schwarzer Schattenmann, dessen Hand seinen Nacken umklammerte.
    Markos hustete. Ein würgendes Geräusch mischte sich hinein. »Verfluchte Übelkeit«, murmelte er, ehe er zurück ins Haus stolperte. Der Schatten folgte ihm.
    »Rena! Nein!« Philines Geschrei riss Elenis Aufmerksamkeit zurück zum Meer. Die Delfine kämpften um ihr Leben, schlugen mit ihren Schwanzflossen um sich.
    Gleich ein ganzes Rudel der Meerjungfrauen stürzte sich auf das Delfinkalb und zog es unter Wasser. Seine Mutter sprang um das Kleine herum und schrie. Ihre verzweifelten Rufe sträubten Elenis Nackenhaare. Auch ein Delfin konnte ertrinken, wenn er unter Wasser festgehalten wurde. Die Tierebrauchten Luft zum Atmen, sie mussten zwischendurch auftauchen!
    Plötzlich erhob sich ein Rauschen. Noch bevor Eleni sich umsehen konnte, strömten die schwarzen Kreaturen aus dem Wald an ihr vorbei. Wieder leuchtete etwas Blaues in den Falten ihrer Gewänder auf.
    Eleni blieb stocksteif stehen, während immer mehr von ihnen aus dem Dunkel der Bäume kamen und an ihr vorbeizogen. Ohne sie zu beachten, stürmten sie ins Wasser und schwammen in rasendem Tempo zu den Delfinen hinaus.
    »Nein!« Philine kreischte.
    Aber es war bereits zu spät: Die Schatten stürzten sich auf die Delfine, das blaue Leuchten blitzte im Kampf auf.
    »Lasst sie ...!« Philine streifte ihre nasse Hose von den Beinen und sprang ins Meer.
    Nein! Eleni wollte ihr hinterherschreien – aber nur ihr Mund formte das Wort, während die ganze Furcht um Philine wie eine eisige Welle über ihr zusammenschlug. Ihre Freundin war zu weit entfernt, um ihr zu helfen.
    Blitzschnell zischten die Nixen durch das Wasser, zu der Stelle, an der ihre Freundin eingetaucht war. Ganz kurz gelang es Philine, wieder an die Oberfläche zu kommen, ehe die Nixen sie erneut unter Wasser drückten. Für einen schrecklichen Moment kämpften Klicker und Rena gegen die Meerjungfrauen. Ihre Schwanzflossen schlugen krachend gegeneinander, ehe die Nixen die Hälse der Delfine umklammerten und sie zusammen mit Philine in die Tiefe rissen.
    Einen Atemzug später lag die Bucht so ruhig da, als hätte das ganze Spektakel niemals stattgefunden.
    »Nein«, hauchte Eleni. Ihr Blick folgte einer Bewegung amHorizont, dort, wo die Insel in der Dunkelheit lag. Die höchste Erhebung der Insel schien größer zu werden. Der Berg verformte sich und wurde zu einer gigantischen Menschengestalt, zu einer Riesin, die so aussah, als könne sie mit wenigen Schritten durch das Meer waten und ganz Agia Vasiliki zermalmen.
    Ein gespenstisches Lachen hallte über das Meer.
    Elenis Füße bewegten sich. Ganz von allein ging sie die letzten Meter bis zum Ufer – und rannte schließlich in die Wellen hinein. Eleni stürzte sich nach vorne und schwamm durch die Bucht. Ihre Kleidung hing nass und schwer an ihrem Körper. Aber ihre sonderbare Kraft kämpfte dagegen an, ließ sie immer schneller in das offene Meer hinausschwimmen. Schon bald wurde sie von der Strömung erfasst und in die dunkle Weite hinausgetrieben.
    Philine würde ertrinken! Nur dieser Gedanke kreiste in ihrem Kopf. Die Nixen hatten sie unter Wasser gezogen, und wenn ihre Freundin nicht an einem anderen Ort wieder aufgetaucht war, musste sie schon längst ertrunken sein.
    Eleni suchte die dunkle Wasseroberfläche nach einer Bewegung ab. Sie wollte Philine wiederfinden, jetzt gleich!
    Aber die Dunkelheit duckte sich so dicht über dem Meer, dass sie kaum zwanzig Meter weit sehen konnte.
    Warum hatte sie nicht auf ihr Gefühl gehört? Wenn sie zusammengeblieben wären, wäre das alles nicht geschehen.
    Oder doch? Hätten die Nixen sie dann womöglich beide entführt?
    Die Riesin stand noch immer auf dem höchsten Berg der Insel und polterte ihr dröhnendes Lachen über das Meer.
    Eleni musste etwas tun. Sie musste zur Insel!
    Wie von allein glitten die klickenden

Weitere Kostenlose Bücher